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Freibeuter der Leidenschaft

Freibeuter der Leidenschaft

Titel: Freibeuter der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joyce Brenda
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sollte das? „Wo ist Miss Carre?“, fragte er, nahm den Umschlag und sah, dass er in ihrer Handschrift förmlich an ihn adressiert war. Eine dunkle Vorahnung beschlich ihn.
    „Sie ging kurz nach Mittag aus“, sagte der Diener.
    Clive riss den Umschlag auf und entfaltete einen Brief.
Mein lieber Clive,
wenn du diesen Brief liest, bin ich bereits auf dem Meer und auf dem Weg nach Hause. Ich hoffe, du verstehst meinen Wunsch, auf die Inseln zurückzukehren und erlaubst mir abzureisen. Clive, ich stehe so tief in deiner Schuld. Ich finde nicht genug Worte, um dir zu sagen, wie dankbar ich bin für alles, was du getan hast. Ich werde dir ewig ergeben sein. Ich werde unsere Freundschaft vermissen und deine Kinder, genau genommen werde ich deine ganze, herrliche, liebevolle, wunderbare Familie vermissen. Aber ich muss meinen eigenen Weg in der Welt finden. Ich hoffe, es wird dir bald gelingen, mich zu verstehen.
Wenn du nach Windsong zurückkehrst, würde ich dich gern besuchen, wenn du es gestattest, denn ich wünsche mir sehr, deine Freundin zu bleiben. Bis dahin die besten Grüße an dich, deine Kinder und deine Familie.
In Liebe, Amanda
    Clive starrte den Brief an, und es war ihm völlig unmöglich zu verstehen, was da geschrieben stand.
    „Clive? Was ist das?“, fragte der Earl.
    Langsam las er jedes Wort noch einmal. Als er damit fertig war, hallte ein einziger Satz in seinem Kopf wider: Sie hat mich verlassen . Er sah auf.
    Edward hielt ihn an der Schulter gepackt.„Ist es Amanda?“
    Sie hat mich verlassen. Sie hatte ihn verlassen, nachdem er sie Tag und Nacht geliebt hatte, mit seinem Körper ausgedrückt hatte, wofür ihm die Worte fehlten. Er war endlich, endgültig und für immer verliebt, und die Frau, die er liebte, hatte ihn zurückgewiesen.
    Sie schreibt über Freundschaft und Zuneigung .
    Ich trage einen Verlobungsring in meiner Tasche .
    „Clive? Darf ich?“ Clive reichte den Brief seinem Vater, während seine Gedanken sich überschlugen. Wie konnte das geschehen?
    Sie wollte mit ihm befreundet sein?
    Er begann zu zittern. Dies war die Frau, die er liebte. Diese Frau sollte seine Frau werden. Und sie segelte ohne ihn über den atlantischen Ozean?
    Bilder gingen ihm durch den Kopf, blutige, gewalttätige Bilder von Piraten und Schurken, die harmlose Handelsschiffe überfielen. Er ging zur Tür. Er konnte nicht nachvollziehen, was sie dachte oder was sie wollte, und in diesem Augenblick war es ihm auch egal. Das Einzige, was er begriff, war, dass er – und er allein – sie zurück auf die Westindischen Inseln bringen sollte.
    Liebte sie ihn denn nicht?
    „Clive“, wandte der Earl ein, „nimm das nicht zu ernst.“
    Clive hörte ihn nicht. Langsam begann er zu erfassen, was geschehen war. „Bring mir eine Kutsche, einen Hansom, ein Pferd. Sofort“, fuhr er den Diener an. Alle Frauen sanken ihm zu Füßen, aber sie hatte ihn verlassen.
    Wie konnte Amanda das tun?
    Er fühlte sich so verletzt, dass er plötzlich wie angewurzelt stehen blieb, unfähig auch nur noch einen Schritt zu tun. Er hatte Stichverletzungen davongetragen, Pistolenschüsse und Messerstiche, aber nie hatte er sich so verwundet gefühlt. Es war kein körperlicher Schmerz, dies hier war tausendmal schlimmer.
    Hatte sie ihn denn nicht vor ein paar Wochen noch geliebt, ehe er nach Holland reiste?
    Und endlich wurde er zornig. Clive fluchte. Freundschaft? Hatte sie den Verstand verloren? Er wollte nicht ihre Freundschaft – er wollte eine Ehefrau. Er wollte ihre Liebe.
    „Sir.“ Ein Stallknecht kam die Auffahrt hinaufgelaufen, er führte ein Pferd am Zügel.
    Er nahm die Zügel und schwang sich in den Sattel. Wenn sie noch nicht aufgebrochen war, würde er sie aufhalten. Als er auf die Straße hinausgaloppierte und beinahe einen Zusammenstoß zwischen zwei Kutschen verursachte, wurde ihm klar, dass es unwahrscheinlich war, dass sie schon unterwegs war. Er war jeden Tag an den Anlegern und Speicherhäusern, um seine Geschäfte zu erledigen, und er war ziemlich sicher, dass nicht ein einziges Schiff dafür vorgesehen war, zu den Inseln zu segeln, obwohl am Vortag zwei Schiffe abgefahren waren. Er trieb sein Pferd an. Kutscher verfluchten ihn, weil sie gezwungen waren, ihm auszuweichen.
    Doch er war nicht ganz sicher, was die Fahrpläne anging, und die Flut ermöglichte ein Auslaufen für diesen Nachmittag, ab drei Uhr genau genommen. Er fluchte.
    Wenn sie schon fort war, würde er sein Schiff bereit machen und sie einholen.
    Dies

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