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Freibeuter der Liebe

Freibeuter der Liebe

Titel: Freibeuter der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy Andrews
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hast noch gar nicht gefragt, wie das Geschäft läuft“, beschwerte er sich und rutschte tiefer in den bequemen Ledersitz.
    Stella schloss das Rollo ihres Fensters. „Nun, da wir Business Class fliegen, nehme ich an, es läuft gut.“
    Rick nickte. „Allerdings.“
    Stella seufzte. „Rick, auf der Beerdigung habe ich dir gesagt, dass du bei allen Entscheidungen freie Hand hast. Dass ich nur stiller Teilhaber sein möchte. Seit du fünfzehn bist, bist du eine Hälfte der Firma. Du hast dein Herzblut gegeben, um sie aufzubauen. Dad hätte seine Hälfte dir vermachen sollen, nicht mir. Die Firma sollte ganz dir gehören.“
    Rick sah sie misstrauisch an, seine blauen Augen funkelten. „Stella, was wäre das für ein Mann, der nicht für seine Familie sorgt?“ In seiner Stimme lag Vorwurf, und Stella meinte plötzlich, einen spanischen Akzent zu hören. „Die Firma ist Nathans Verdienst, natürlich wollte er, dass du sie erbst. Natürlich wollte er, dass du dir um Geld keine Sorgen machen musst.“
    Sie zog die Augenbrauen hoch. „Hast du überhaupt eine Vorstellung, wie viel Geld ich mit dem Buch verdient habe?“
    Rick dachte an das heimlich mitgeschmuggelte Exemplar von Piratenherz in seinem Rucksack. „Nein. Aber die Firma macht jedes Jahr mehrere Millionen Umsatz, und egal, ob du es brauchst oder nicht, die Hälfte davon gehört dir.“
    „Ich weiß … Ich meine ja nur, dass ich auf mich selbst aufpassen kann.“
    Er nickte. „Das weiß ich. Das habe ich immer gewusst.“
    Stella stockte der Atem, als sie die Aufrichtigkeit in seinen blauen Augen sah. Sein schulterlanges Haar fiel wie ein Vorhang um sein Gesicht, und plötzlich hatte sie das Gefühl, als wären sie vom Rest des Flugzeugs abgeschnitten.
    „Ihr Bier, Sir.“
    Unwillkürlich sah Stella zur Stewardess auf und war überrascht, als sie spürte, dass Ricks Blick noch immer auf ihrem Gesicht ruhte. Fragend erwiderte sie seinen Blick, und so verweilten sie für einen langen Moment, bis sich ein Lächeln über sein Gesicht breitete und er das Getränk in Empfang nahm.
    Erneut begann er, mit der Stewardess zu plaudern, und Stella wandte sich ab. Sie schloss die Augen und versuchte, nicht auf das Geplänkel zu hören.
    Ein paar Stunden später erwachte sie und fühlte sich wunderbar ausgeruht. Rick schlief neben ihr, das Gesicht ihr zugewandt, die dunklen Wimpern warfen Schatten auf seine Wangen. Er war schon immer ein hübscher Kerl gewesen, doch die Jahre hatten sein ungestümes jugendliches Charisma in unwiderstehlichen Sexappeal verwandelt.
    Stella verspürte den Drang, ihm das Haar aus der Stirn zu streichen und seine sinnlichen Lippen mit dem Finger nachzuzeichnen.
    Einst war sie diesen Lippen gefährlich nahgekommen. Damals war sie total verknallt in ihn gewesen. So verknallt, dass sie die Tage bis zu den Ferien gezählt hatte und ihr Herz jedes Mal einen Sprung tat, wenn sie an diese wahnsinnig blauen Augen dachte und die nackte gebräunte Haut, die er seiner spanischen Mutter verdankte.
    Und am Abend ihres sechzehnten Geburtstags geschah es.
    „Süße sechzehn und noch ungeküsst“, hatte er sie geneckt.
    Sie nahm ihren ganzen Mut zusammen. „Das kann man ändern“, murmelte sie mit klopfendem Herzen.
    Sein Adamsapfel hüpfte, sein Blick streifte flüchtig auf ihren Mund. „Ja, klar“, winkte er ab.
    Sie lächelte ihn an und sagte den einen Satz, der immer funktionierte. „Wetten, du traust dich nicht?“
    Und es hatte funktioniert. Sie sah, wie etwas in ihm Klick machte, als er ihren Mund fixierte und näherkam.
    Das knappe „Riccardo“ ihres Vaters hatte sie beide abgekühlt wie ein Schwall kaltes Wasser – eine mahnende Erinnerung daran, dass es zwischen ihnen eine Grenze gab, die sie nicht überschreiten durften. Auch wenn sie ihr gefährlich nahgekommen waren …
    Und jetzt war Stella froh darüber.
    Egal, was Diana dachte, niemand starb, weil er sexuell frustriert war, und sie hatte nicht vor, ihre Freundschaft mit Rick und den gegenseitigen Respekt der flüchtigen Befriedigung körperlicher Bedürfnisse zu opfern.
    Sosehr es sie auch reizte.
    Rick bewegte sich, und das reichte, um Stella zur Vernunft zu bringen. Sie hatte nicht vor, hier zu sitzen und ihn anzustarren wie damals als verknallter Teenager hinter ihrer dunklen Sonnenbrille, wenn er an Deck arbeitete.
    Mit nacktem Oberkörper.
    Immer mit nacktem Oberkörper.
    Sie holte ihren Laptop hervor.
    Eine Stunde später verteilte die Kabinenbesatzung das Essen, und Rick

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