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Freibeuter der Liebe

Freibeuter der Liebe

Titel: Freibeuter der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy Andrews
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verstummte, weil Lucindas süße melodische Stimme wieder in ihrem Kopf zu sprechen begann, über ihren Vater, der sie aus einer Laune heraus enterbt hatte, und ihre Mutter, die über das Zerwürfnis sehr betrübt war.
    Die Story stank zum Himmel.
    Oh, Gott. Bitte nicht, nicht das, Lucinda. Ich tue alles. Ich folge dir, wohin du willst, aber das nicht.
    In diesem Moment betrat Diana das Zimmer, gähnte laut und wünschte beiden einen guten Morgen, während sie in ihrem figurbetonten Hello-Kitty-Pyjama in die Küche schlurfte und sich eine Tasse Kaffee eingoss.
    Rick pfiff durch die Zähne. „Na, hallo, Kitty.“
    Stella verdrehte die Augen. Diana lächelte breit und ließ sich auf einen Sessel sinken.
    „Und?“, wollte sie wissen. „Fährst du nun mit Rick oder nicht.“
    „Gute Frage, Miss Kitty.“ Rick nickte. „Nun?“, fragte er und suchte Stellas Blick.
    Allein sein Blick reichte, und Stella konnte die Story durch ihre Adern fließen spüren. Sie konnte Lucinda spüren, die sie lockte wie eine Sirene, ihr von den Felsen winkte und sie immer tiefer ins Verderben zog.
    Sie sah wieder auf den Computerbildschirm mit seinem spöttischen kleinen Cursor auf der blanken Seite, und nichts passierte.
    Seufzend sah sie ein, dass Lucinda gewonnen hatte. „Ja. Ich fahre.“
    „Echt?“ Rick stand auf und stieß eine Faust in die Luft, als sie nickte.
    Wie zum Teufel sollte sie es allein auf einem Boot mit ihm aushalten, wo sie seit Ewigkeiten keinen Sex gehabt hatte und er doch immer ihr heimlicher Traummann gewesen war?
    Sie waren Freunde.
    Sie waren Geschäftspartner, verdammt noch mal!
    „Ich habe uns zwei Tickets nach Cairns besorgt. Der Flug geht heute Abend ab Heathrow.“
    „Nach Australien?“, brachte sie hervor.
    Rick zuckte die Schultern. „Es ist eine Karte von Mikronesien, und ich bin noch nie mit der Dolphin draußen gewesen, seit ich sie gekauft habe.“
    Stella stand auf. „Du hast die Dolphin gekauft?“
    Rick war von der zehn Meter langen klassischen Holzjacht fasziniert gewesen, solange sie denken konnte. Im Laufe der Jahre hatten sie das Schiff in verschiedenen Häfen gesehen, und es war immer sein Traum gewesen, sie irgendwann zu besitzen.
    „Wann?“
    Er lächelte jungenhaft. „Vor ein paar Monaten. Ich habe sie in Neuseeland endlich wiedergefunden und in Cairns überholen lassen. Sie ist fahrtüchtig.“
    Stella verspürte einen Nervenkitzel, der nichts mit Lucinda zu tun hatte. Rick hatte ihr über die Jahre so viel davon erzählt, dass es fast zu ihrem eigenen Traum geworden war. „Dann fahren wir mit der Dolphin ?“
    „Ich kann auch ein neueres Boot auftreiben, weißer und protziger, wenn dir das lieber ist.“
    Beim Anblick seiner verächtlich gekräuselten Lippen musste Stella lächeln. Die Bergungsflotte von Mills und Granville bestand aus drei starken, großen, weißen Booten, und obwohl sie wusste, dass Rick stolz auf das war, was er und ihr Vater aufgebaut hatten, war die klassische Schönheit der Dolphin stets seine Leidenschaft gewesen. „Gott bewahre.“
    Rick erwiderte Stellas Lächeln und spürte ein warmes Gefühl der Vorfreude in der Magengegend. Irgendetwas war heute Morgen anders an ihr. Gestern Abend war sie die Stella gewesen, die er schon seit Ewigkeiten kannte – gemütliche Klamotten, kein geziertes Getue, keine Allüren.
    Heute Morgen leuchtete sie von innen heraus, als hätte sie ein Geheimnis, das niemand sonst kannte. Ihre olivgrünen Augen blitzten entschlossen. Ihre Wangen schienen rosiger. Selbst ihr zurückgekämmter Pferdeschwanz schien mehr Pep zu haben.
    Sie strahlte.
    Es war einigermaßen atemberaubend, und ihm zog sich der Magen zusammen, wie es ihm – als Mann – nur allzu vertraut war.
    „Also gut.“ Hastig kippte er den Kaffee hinunter. „Ich muss noch ein paar Sachen erledigen. Wir sehen uns später.“
    Stella machte sich in der Küche zu schaffen, bis Rick fünf Minuten später das Haus verließ. „Wie wirst du es Joy beibringen?“, fragte sie Diana.
    „Ach, keine Sorge“, meinte Diana und winkte ab. „Ich werde ihr sagen, du bist auf der Suche nach Inspiration. Jetzt gibt es Wichtigeres zu besprechen.“
    Stella kräuselte die Stirn. „Ach ja?“
    Diana nickte eifrig, und das Schlafanzug-Oberteil spannte über ihrer Brust, als sie sich über den Küchentresen beugte. „Ihr zwei solltet Sex haben“, riet sie.
    Stella wäre fast die Kaffeetasse aus der Hand gefallen. War Diana jetzt total durchgedreht? „Äh, nein.“ Sie

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