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Freibeuter der Liebe

Freibeuter der Liebe

Titel: Freibeuter der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy Andrews
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wenn sie mir zu Füßen liegen.“
    Als Rick ihr hoch half, neigte sich das Boot erneut zur Seite, und ihr ganzer Körper, von den weichen Brüsten bis zu den runden Hüften, wurde für einen kurzen Moment an ihn gepresst – was ihn in eine äußerst verfängliche Lage brachte.
    „Geh schon mal vor. Ich muss hier oben noch was richten, dann komme ich nach“, murmelte er.
    Als Rick eine halbe Stunde später zu ihr stieß, hatte Stella schon Schmerztabletten genommen, den Erste-Hilfe-Koffer geholt, ihre rechte Hand gewaschen und saß am Tisch, wo sie tapfer versuchte, sich mit der linken Hand die Splitter herauszuziehen.
    Rick stemmte die Hände in die Hüfte. „Was tust du da?“, fragte er.
    Stella, die alles nur noch schlimmer gemacht hatte, indem sie in der Wunde herumstocherte, war nicht gerade zu Scherzen aufgelegt. Und dass Rick mit seinem nackten Oberkörper schon wieder total sexy aussah, besserte ihre Laune nicht.
    „Wonach sieht es denn aus?“, raunzte sie ihn an. „Ich versuche, die Splitter herauszubekommen.“
    Er blickte lächelnd auf ihren Schmollmund. „Lass mich mal.“
    Stella, die sich in ihren eigenen Roman versetzt fühlte, war wie gelähmt. Sie schluckte trocken.
    Ihre Hand lag warm in seiner, als Rick die Wunde mit einem Desinfektionstuch reinigte. „Ich verspreche, ich bin ganz vorsichtig“, murmelte er.
    Stella verdrehte die Augen über seinen flirtenden Unterton. Die einzige Möglichkeit, als einziges Zielobjekt seiner Charmeoffensive zu überleben, war zurückzuschießen. „Vielleicht stehe ich nicht auf vorsichtig.“
    Überrascht sah Rick auf. Ein Lächeln umspielte ihre Lippen.
    Sie flirtete mit ihm.
    Er lachte in sich hinein, dann senkte er wie Vasco den Kopf und beugte sich über ihre Hand. Dank des glatt polierten Decks waren die Splitter wesentlich kleiner als die in Marys Finger. Jedenfalls ließen sie sich nicht mit den Zähnen entfernen, und es dauerte eine ganze Weile, bis er sie herausbekam.
    Sie beklagte sich nicht, obwohl sie, als Rick einmal aufsah, die Augen geschlossen und das Gesicht verzogen hatte. Ab und zu streiften sich ihre Beine unter dem Tisch, ihre Oberkörper berührten sich fast, sein Kopf war auf Höhe ihres Dekolletés, und er fragte sich, wie sie reagieren würde, wenn er sie jetzt einfach küsste.
    Stella schlug die Augen auf, und ihr stockte der Atem, als ihre Blicke sich trafen. „Was ist?“, fragte sie.
    Rick ließ sich einen Moment Zeit, bevor er antwortete. Dann schüttelte er den Kopf, sagte: „Nichts“, und wandte sich wieder seiner Aufgabe zu.
    Nach weiteren zehn Minuten war er fertig. „Das war’s“, verkündete er, während sie die Augen noch geschlossen hielt. „Ist es so besser?“
    Stella blickte auf ihre Hand. Die Splitter waren verschwunden, und Rick strich mit dem Daumen über ihre Handfläche, genau so, wie Vasco es getan hatte. Einerseits verspürte sie das Verlangen, die Augen wieder zu schließen und seine Liebkosungen zu genießen, andererseits plagte sie das schlechten Gewissen, den arglosen Rick erneut zu benutzen, um eine ihrer Vasco-Fantasien zum Leben zu erwecken.
    Die ganze Situation trieb sie noch in den Wahnsinn.
    Und die Schmerzen machten sie reizbar.
    „Nein“, sagte sie zickig. „Um ehrlich zu sein, es tut total weh.“
    Rick spürte, wie sie versuchte, die Hand zurückzuziehen, doch er hielt sie fest. Die Gelegenheit war zu günstig, um sie ungenutzt verstreichen zu lassen. „Na gut“, seufzte er, „dann muss ich es anders versuchen.“
    Es dauerte einen Moment, bis sie begriff, was er vorhatte, und einen weiteren Moment, bis Stella den Mund öffnete, um zu protestieren. Bis dahin war es schon zu spät. Er hob ihre Finger an seinen Mund, ohne ihren Blick loszulassen. Ihr Protest verstummte in einem unverständlichen Gurgeln, als seine Lippen flüchtig erst eine Fingerkuppe streiften, dann die nächste. Bei der dritten weiteten sich ihre Augen, als sie seine Zunge an ihrer Fingerspitze spürte.
    Ein erstickter Laut entrang sich ihrer Kehle, der in der aufgeladenen Atmosphäre zwischen ihnen fremd klang.
    Fast wie ein Wimmern.
    „So“, sagte er heiser. Ihre geweiteten Pupillen hatten einen seltsamen Effekt auf ihn. „Ist das besser?“
    Sie wollte den Kopf schütteln. Wollte sagen: Nein. Doch sie konnte nur nicken.
    „Gut“, sagte Rick mühsam, ihr Mund dem seinen so nah.
    Gern geschehen.

7. KAPITEL
    Verlegen saß Lady Mary auf dem sonnenüberfluteten Deck, den neugierigen Blicken der Mannschaft

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