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Freibeuter der Liebe

Freibeuter der Liebe

Titel: Freibeuter der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy Andrews
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ausgeliefert.
    „Sie müssen sich zurücklehnen“, sagte Vasco hinter ihr.
    Mary wandte sich gerade so weit um, dass sie ihn am Rande ihres Blickfelds wahrnahm. „Wirklich, ich denke nicht, dass das nötig ist“, protestierte sie zimperlich, die Hände in den Schoß gefaltet.
    Mit sanftem Druck legte Vasco eine Hand auf ihre Schulter. „Die Lady möchte ihr Haar waschen. Und ihr Wunsch ist mir Befehl.“
    Mary gab dem Druck seiner Hand nach und blickte wieder geradeaus. „Ich bin sehr wohl in der Lage, mir selbst die Haare zu waschen, Captain Ramirez.“
    Vasco beugte sich vor, die Lippen ganz nah an ihrem Ohr und atmete ihren blumigen Duft ein, ein Hauch Weiblichkeit in seiner von Männern beherrschten Welt. „Ach, aber wo bleibt denn da der Spaß, Mary?“
    Er lächelte, als sie bei seiner Vertraulichkeit hörbar die Luft einsog. „Lösen Sie Ihr Haar“, befahl er flüsternd. „Lehnen Sie sich zurück.“
    Mary spürte, wie beim schlüpfrigen Unterton in seiner Stimme ihre Brustspitzen an den Stoff ihres Unterkleides drängten. Wieder wollte sie protestieren, doch sie hielt sich zurück. In der einen Woche an Bord hatte sie gelernt, dass der spanische Kapitän stets bekam, was er wollte.
    Außerdem musste ihr Haar wirklich dringend gewaschen werden.
    Ihre Finger zitterten, als sie eine Nadel nach der anderen aus dem eleganten Haarknoten löste. Sie konnte den eigenen Atem laut in den Ohren hören, während er ihr zusah. Als alle Nadeln gelöst waren, schüttelte sie das Haar aus und fuhr mit den Fingern durch die dichten Locken, um widerspenstige Strähnen zu entwirren.
    Plötzlich wurde ihr bewusst, dass die Stimmen der Mannschaft verstummt und alle Blicke auf sie gerichtet waren. „Captain“, sagte sie atemlos, „Ihre Leute starren mich an.“
    Vasco konnte es ihnen nicht übel nehmen. Marys Haar war ein gleißendes Meisterwerk, eine lodernde Fackel unter der goldenen Sonne. Behutsam hob er eine lange Spirallocke von ihrer Schulter und zog sie zu ihrer ganze Länge, bevor er sie wieder auf das scharlachrote Kleid fallen ließ.
    „Sie bekommen nicht oft eine Frau von solcher Schönheit zu sehen, Madam“, schmeichelte er ihr und blaffte dann ein paar Befehle in Richtung seiner Leute, mehr als zufrieden mit der durchschlagenden Wirkung.
    „Vielen Dank“, murmelte Lady Mary, als etwa ein Dutzend Männer sich wieder ihrer Arbeit zuwandten.
    „Ihr Wunsch ist mir Befehl …“
    Er blickte auf ihre glänzende Haarpracht herab und stellte sich vor, wie die Locken sich gegen die milchig weiße Haut ihrer Brüste abheben würden.
    Schon bald würde sie ihm gehören.
    „Neigen Sie den Kopf zurück.“
    Als sie sich widerspruchslos fügte und ihr Haar in einer weichen roten Welle über die Stuhllehne fiel, versetzte ihre atemberaubende Schönheit ihm einen Stich. Er nahm den Eimer, goss ihr das Wasser langsam und gleichmäßig übers Haar und sah zu, wie die Locken durchnässt wurden und die leuchtende Pracht sich zu glänzendem Satin verdunkelte. Das Wasser bildete Pfützen um seine Stiefel, doch er bemerkte es gar nicht, denn sein Blick blieb an einem einzelnen Tropfen auf ihrer Stirn hängen, der ihr langsam über das Gesicht lief, über das geschlossene Augenlid, über die zarte Wange bis zu ihrem Mund, wo sie ihn mit der Zunge auffing.
    Vasco hätte fast den Eimer fallen lassen und seine Lippen auf ihre gepresst. Das Verlangen, sie zu küssen hatte sich seit Tagen aufgestaut. Doch selbst durch den Nebel der Begierde, die einen Sturm in seinen Lenden entfacht hatte, spürte er, dass sie noch nicht bereit war.
    Also verteilte er die Seife im Haar und massierte sie mit den Händen ein.
    Mary hätte fast gestöhnt, als Vasco die Hände in ihr Haar grub und seine Fingerkuppen mit sinnlicher Leichtigkeit über ihre Kopfhaut fuhren. Ihre Brustspitzen und ihr Magen zogen sich zusammen, überall Gänsehaut. Warum wusste sie nicht so genau, denn eigentlich war ihr heißer als je zuvor in ihrem Leben.
    Bestimmt lag es an der Sonne.
    Nicht an seinem Blick, der, wie sie wusste, ohne die Augen zu öffnen, auf ihrer wild pulsierenden Halsschlagader ruhte.
    „Und wie ist das?“, murmelte er.
    Eigentlich wusste Mary, dass sie sich die Antwort besser verkniffen hätte, doch der betörende Zauber seiner Berührung, der Duft von Lavendel, die Wärme der Sonne benebelten ihre Sinne. „Fantastisch“, hauchte sie, und Vasco lachte leise.
    Ihre Tante wäre in Ohnmacht gefallen, hätte sie gesehen, dass ein Pirat ihre

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