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Freibeuter der Liebe

Freibeuter der Liebe

Titel: Freibeuter der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy Andrews
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ihren blassen Wangen abzeichneten. „Ich glaube, ich behalte dich.“
    Er wärmte sich die Hände am Thermosbecher und trank noch einen Schluck von der reichhaltigen, lecker duftenden Erbsensuppe. „Das Wetter beruhigt sich.“
    Stella blickte auf das wogende Meer. „Findest du?“
    Er lachte. „Aus dir ist eine richtige Landratte geworden. Kannst du das nicht spüren?“
    Stella fühlte, wie sein Lachen ihr Innerstes wärmte. „Nein, Kapitän Ahab, tut mir leid.“
    „Ah, ‚Moby Dick‘, mein Lieblingsbuch“, scherzte er, weil er wusste, wie sehr Stella das Buch hasste.
    Sie verdrehte die Augen. „Du hast es nie gelesen.“
    „Doch“, widersprach er.
    „Wann?“
    „Nachdem wir gewettet hatten“, behauptete er.
    Stella sah ihn stirnrunzelnd an und kramte in ihrer Erinnerung. „Da war ich zwölf.“
    Damals hatte sie gerade ihre klassische Phase und versuchte außerdem, alles zu lesen, was mit dem Meer zu tun hatte, um zu verstehen, warum ihr Vater die See mehr liebte als ihre Mutter.
    „Ich habe noch nie bei einer Wette gekniffen. Außerdem hat es mir gefallen.“
    Allerdings nicht so sehr wie die heißen Sexszenen in Piratenherz …
    Sie diskutierten über das Buch, während sie die Suppe austranken, und auch Stella spürte, dass sich die See allmählich beruhigte. Der Wind hatte nachgelassen, der Regen aufgehört, und sie zogen ihre Jacken wieder aus. Sein nackter Bizeps streifte ihre Schulter, als er seine Jacke über die Stuhllehne warf, und sie schloss kurz die Augen, als es sie bei der Berührung heiß durchfuhr.
    „Ich räume dann mal ab“, sagte sie schnell.
    Rick sah ihr nach, als sie mit verführerischem Hüftschwung davonging, um den Wellengang auszugleichen. Die Hüften waren eines Sommers einfach da gewesen, ebenso wie der BH, und sosehr er auch versuchte, sie im Alltag zu ignorieren, waren sie doch stets Bestandteil seiner feuchten Träume.
    Eine plötzliche Böe kippte das Boot, und er sah, wie sie tänzelte, um die Balance zu halten. Lächelnd bewunderte er ihre anmutigen Bewegungen, bis er begriff, dass sie das Gleichgewicht verloren hatte.
    „Stella!“, rief er und sprang auf.
    Zu spät. Stella ging schlitternd zu Boden und knallte mit dem linken Arm auf das Deck. Das Tablett flog in hohem Bogen durch die Luft, als sie den anderen Arm ausstreckte, um sich abzu­fangen.
    „Stella“, wiederholte er, als er sich mit klopfendem Herzen neben ihre gekrümmte Gestalt warf. „Stella. Alles in Ordnung?“
    Stella stöhnte. Ihr linker Arm tat so weh, dass sie nicht denken konnte.
    Rick berührte den Arm und wollte sie aufrichten. „Stella?“
    Sie stöhnte, und er ließ von ihr ab. „Mir geht’s gut, mir geht’s gut“, keuchte sie. „Einen Augenblick.“
    „Was hast du dir verletzt?“, fragte er.
    „Meinen Arm“, sagte sie einen Moment später. „Meine Hand.“ Sie blickte ihn durch ihren Pony an. „Meine Würde.“
    Rick lachte, erleichtert, dass sie ihren Sinn für Humor nicht verloren hatte. So schlimm konnte es also nicht sein. „Glaubst du, es ist was gebrochen?“
    Stella konzentrierte sich auf den Schmerz in ihrem Oberarm. Sie schüttelte den Kopf.
    „Darf ich dir helfen?“, fragte er.
    Stella, deren Arme beide höllisch schmerzten, nickte gequält. Rick fasste sie um die Taille und zog sie in eine sitzende Position. Sein starker, warmer Körper war hinter ihr, und für einen Moment war sie so froh, dass sie nicht für immer wie ein gestrandeter Wal auf dem Deck liegen musste, dass sie sich an ihn lehnte und die Augen schloss.
    Rick rieb seine Wange an ihrem Haar und Kokosduft stieg ihm in die Nase. Er nahm ihre rechte Hand. Die Knöchel waren abgeschürft und die mittleren drei Finger bluteten von Splittern.
    Er bemühte sich sehr, nicht an Lady Mary und ihren Splitter zu denken, aber so wie Stella mit ihrem Piña-Colada-Duft sich an ihn lehnte, war das nicht leicht.
    „Sieht übel aus“, murmelte er. „Wie geht es deinem Arm? Kannst du ihn bewegen?“
    Vorsichtig bewegte Stella die Schulter. „Autsch“, schimpfte sie.
    Er lächelte in ihr Haar. „Und deine Würde?“
    „Die ist dahin.“
    Er lachte leise. „Aber nein. Du bist sehr anmutig gefallen.“
    „Na toll“, meinte sie trocken.
    Wieder lachte er. „Na, komm. Lass uns unter Deck gehen und dich untersuchen.“
    „Ich wette, das sagst du zu allen Mädchen“, murmelte sie.
    Stella blinzelte erschrocken, als ihr die kokette Erwiderung herausrutschte. Was zum …
    Jetzt lachte er erst recht. „Nur,

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