Freibeuter der Liebe
einer versteckten Bedeutung. Nach einem Zeichen, dass sein Angebot nicht so unschuldig war, wie er tat.
„Du meinst mit einem … Eimer?“, fragte sie schließlich.
Rick biss sich auf die Wange, um ihrem prüfenden Blick standzuhalten, und spielte den Ahnungslosen. „Nein …“ Er deutete zum Achterdeck. „Mit der Dusche.“
Behutsam drehte sie sich zu dem metallenen Duschkopf um, unter dem sie ihn neulich Nacht beobachtet hatte. Ihre Wangen brannten bei der Erinnerung daran.
Rick beschloss, ihr Zögern gnadenlos ausnutzen. Das Boot wurde per Autopilot gesteuert. „Geh schon mal vor, ich hole dein Shampoo.“
Stella nickte wie betäubt und blieb reglos auf ihrem Stuhl sitzen, als Rick verschwand. Durfte sie es sich ein drittes Mal gönnen, ihre erotischen Fantasien auszuleben?
War das nicht unmoralisch?
Verdorben?
Rick kam zurück und sah lächelnd, dass sie noch immer wie angewurzelt auf ihrem Stuhl saß. „Na, komm schon“, rief er. „Ich habe nicht den ganzen Tag Zeit.“
Stellas Blick fiel auf seinen nackten Rücken, als er zum Achterdeck ging. Wie von selbst stand sie auf und zog den Stuhl hinter sich her – doch sofort meldete sich ihr schlechtes Gewissen.
„Ich glaube, das ist keine gute Idee.“
Rick konnte sich nicht erinnern, je einen so schwachen Protest gehört zu haben. „Spinnst du? Das ist eine brillante Idee. Die Sonne scheint, es weht eine leichte Brise, dein Haar wird schnell wieder trocknen.“
Außerdem willst du es doch auch.
Er nahm ihr den Stuhl aus den schlaffen Fingern und stellte ihn unter den Duschkopf. Als er die perfekte Position gefunden hatte, schien sie sich in ihr Schicksal gefügt zu haben. Sie setzte sich brav hin, rutschte tief in den Stuhl, sodass nur Hals und Schultern über die Lehne ragten, und neigte den Kopf zurück. Der Sarong entblößte ihre Schenkel, fest und glatt, die vormals milchweiße Haut leicht gebräunt.
Er drehte das Wasser auf und duschte sich selbst kurz ab, bevor er den Duschkopf aus der Halterung nahm, sich hinter Stella stellte und den Strahl auf ihr Haar richtete. Sie erschrak ein wenig, und er schluckte, als er bemerkte, wie sich ihre Brustspitzen unter dem Sarong aufrichteten. „Zu kalt?“
Stella versuchte, ihren Herzschlag zu beruhigen, als er mit den Händen durch ihr Haar fuhr. „Nein. Ich war nur nicht darauf gefasst.“
„Sorry“, sagte er, den Blick auf ihre Brüste geheftet. „Ich hätte dich vorwarnen sollen.“
Ich hätte mich selbst vorwarnen sollen. Schon spürte er eine Enge in den Lenden.
Stella schloss fest die Augen, als er sich Strähne für Strähne ihrem Haar widmete. Wenn seine Finger gelegentlich ihre Kopfhaut streiften, presste sie die Schenkel zusammen, weil sich die Berührung direkt zu einer Stelle zwischen ihren Beinen fortsetzte.
Wie Akupunktur. Oder Reflexzonenmassage.
Rick stellte das Wasser aus, zwang sich, den Blick von ihren Schenkeln und Brüsten loszureißen und sich stattdessen auf ihr Haar zu konzentrieren.
„Jetzt das Shampoo“, sagte er, als er einen großzügigen Klecks in seine Handfläche drückte und eine Kokosduftwolke ihn direkt in den Solarplexus traf. Das Shampoo war wie flüssige Seide in seinen Händen, und er verteilte es gleichmäßig in ihrem nassen Haar, bevor er es aufschäumte.
Stella hätte fast geseufzt. Erst waren seine Bewegungen forsch, doch nach einer Weile änderte sich das, und sie wurden langsamer, feiner, und seine Fingerspitzen schleiften träge über ihre Kopfhaut. Sie spürte es bis in die Zehenspitzen, jede Körperzelle in Alarmbereitschaft. Unbeabsichtigt wölbte sie den Rücken, ein Stöhnen unterdrückend.
Das Shampoo schäumte zwischen Ricks Fingern, während sie sich auf dem Stuhl wand. Nichts wünschte er sehnlicher, als die seifigen Hände auf ihre Schultern gleiten zu lassen, den Sarong abzustreifen, ihre Brüste einzuseifen, die Brustspitzen zu liebkosen, bis sie in seinen Armen kam.
Er war härter als das Holz unter seinen Füßen.
„Du hast wunderschönes Haar“, murmelte er. Schon als Kind war er davon fasziniert gewesen, vor allem beim Tauchen, wenn ihr Haar ihr Gesicht umsäumte wie eine Krone. „Wie die Meerjungfrau, die du immer sein wolltest.“
Stella schlug die Augen auf und dachte an diese Zeit der Unschuld zurück. „Damals war alles so einfach“, murmelte sie.
Rick nickte. Damals war er einfach Rick gewesen, und sie Nathans Tochter, ohne Brüste und Becken. Jetzt war er Vasco Ramirez, Nathan war tot, und sie besaß
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