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Freibeuterin der Liebe - What a Pirate desires

Titel: Freibeuterin der Liebe - What a Pirate desires Kostenlos Bücher Online Lesen
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befehle.«
    Luke beugte sich so weit zu ihr, dass sie den schwarzen Ring um seine dunkelgrüne Iris sehen konnte. Sein Blick hielt den ihren fest.
    »Meiner Meinung nach sollten wir drei - ich, Ihr und Joe - uns am Ruder abwechseln. Ihr wart gestern einverstanden,
als ich vorgeschlagen habe, Tortuga als Ausgangsort für die Suche nach Dervish anzusteuern. Ich war schon so oft dort, dass ich die Insel mit geschlossenen Augen finde.«
    »Ihr werdet nicht am Ruder stehen«, verfügte Sam entschieden. »Und Ihr werdet mir keine Befehle geben.«
    »Warum zum Teufel habt Ihr mich aus dem Gefängnis geholt, wenn Ihr mir nicht vertraut?«
    »Morgen, Käpt’n«, begrüßte Joe Sam fröhlich. Dann wandte er sich Bradley zu, und sein Ton wurde abweisend. »Luke.«
    »Ah, unser Maat. Samantha ist auf dem Weg ins Bett. Ihr und ich werden dieses Schiff befehligen, während sie ihren schönen Augen Ruhe gönnt.«
    Sam schäumte vor Wut. Wie konnte er es wagen, sich ihr zu widersetzen?
    Joe, der die unterschwelligen Strömungen zu spüren schien, vergewisserte sich bei ihr: »Wollt Ihr das wirklich so?«
    Luke wartete mit hochgezogenen Brauen auf ihre Antwort. Gott, sie war zu erschöpft für dieses Theater. Es verlangte all ihre Kraft, sich aufrecht zu halten. Dieser Mann gab einfach keine Ruhe. Er hatte sie so weit gebracht, ihm früher als beabsichtigt zu offenbaren, dass sie Steele war. Er war nicht bereit, sie mit »Kapitän« anzusprechen. Und er berührte sie bei jeder Gelegenheit.
    Sie hatte genug. Es war an der Zeit, dass sie die Kontrolle zurückgewann.

    »Luke geht an die Bilgenpumpe. Weckt mich, wenn wir Tortuga erreichen.«
    Lukes aufrührerischen Blick ignorierend, fegte sie an den beiden Männern vorbei. Sie spürte, wie sein Zorn sie packte und zurückzuhalten versuchte, aber sie war nicht in der Stimmung für eine weitere Diskussion. Mit hocherhobenem Kopf stolzierte sie auf die Luke zu. Es kostete sie einige Beherrschung, die Klappe nicht vor lauter Wut aus den Scharnieren zu reißen. In ihrer Kabine schimpfte sie beim Ausziehen unentwegt vor sich hin.
    »Zum Teufel mit Luke. Zum Teufel mit seiner Überheblichkeit.«
    Krächz. » Zum Teufel mit Luke. Zu Teufel mit Luke.«
    Da. Sogar Carracks hatte ihn durchschaut.
    Sam schüttelte ihr Kopfkissen auf, kroch in die Koje und fiel in einen unruhigen Schlaf.
     
    Oliver Grant betrat den muffigen Schuppen, der in der Mitte der großblättrigen Pflanzen stand, die ihn von einem kleinen Kaufmann zum respektierten - und reichen - Besitzer einer der größten Plantagen von Port Royal gemacht hatten. Die kleine Hütte bestand aus verfaulten Bretterwänden und einem undichten Dach, aber sie war auch nicht zum Bewohnen gedacht. Die Position inmitten der fruchtbaren Felder, auf denen seine Sklaven arbeiteten, war ideal.
    Er zog ein weißes Leinentaschentuch aus der Brusttasche und wischte sich damit den Schweiß von der Stirn.
Von allen Seiten drangen Sonnenstrahlen durch die Ritzen zwischen den Brettern und kreuzten sich auf dem nackten Erdboden wie goldene Schwerter.
    Nathaniel, sein Aufseher, trat vor, ein vierschrötiger Mann, der mit dem Kopf fast das Dach des Schuppens berührte. Seine Hände hatten die Größe von Esstellern und konnten einem Mann in null Komma nichts die Knochen brechen. Deshalb hatte Oliver ihn eingestellt. Der Riese hatte einen Schwarzen von durchschnittlicher Größe dabei. Blut sickerte aus Wunden an den Armen und Beinen des Sklaven. Er trug nichts als einen Lendenschurz.
    »Sir. Er wurde auf der anderen Seite der Insel erwischt, wo er sich in einem kleinen Dorf versteckte.« Nathaniel packte den Mann am Kinn und hob es an.
    Oliver kannte die Namen seiner Sklaven nicht, aber ihre Gesichter, und der Mann, der ihn im Moment aus blaugeschlagenen, schokoladenbraunen Augen ansah, war definitiv einer von seinen Arbeitern. Oder war es bis vor vier Jahren gewesen.
    Der Geruch in dem geschlossenen Raum war eine Mischung aus Schweiß, Blut und Angst. Die Letztere störte Oliver nicht, die beiden anderen Komponenten bereiteten ihm Kopfschmerzen.
    »Wo ist mein Schiff?«, verlangte er zu wissen.
    »Ich … ich weiß nicht, Sur.«
    Olivers Blick wanderte über die Wände, an denen Peitschen, Ketten und Messer hingen, einige davon blutbefleckt, ein beredter Hinweis für alle, die hier hereingebracht
wurden. Lügen, Unbotmäßigkeit und Diebstahl wurden auf dieser Plantage nicht geduldet. Die Augen des Sklaven weiteten sich vor Angst - große, vorquellende,

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