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Freibeuterin der Liebe - What a Pirate desires

Titel: Freibeuterin der Liebe - What a Pirate desires Kostenlos Bücher Online Lesen
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weiße Halbkugeln.
    »Du bist der fünfundzwanzigste entflohene Sklave, der mir seit eurer Flucht vor vier Jahren zurückgebracht wurde. Aber mein Schiff ist noch immer verschwunden, und auch die restlichen Sklaven werden nach wie vor vermisst.«
    Der Mann schüttelte den Kopf. »Ich habe kein Schiff gesehen, Sur«, beteuerte er in flehendem Ton. »Ich rannte nur.«
    Von den übrigen eingefangenen Sklaven hatte Oliver bereits erfahren, dass ein bulliger Mann die Vorhängeschlösser mit einer Axt weggeschlagen hatte, um sie zu befreien. Manche waren blindlings in die Nacht geflohen, andere aus Angst dageblieben. Niemand hatte gesehen, in welche Richtung der geheimnisvolle Mann ging oder mit wem er gekommen war. Aber Oliver wusste es. Es arbeitete nur eine Handvoll Weiße für ihn, und einer von ihnen war Samanthas Freund gewesen. Beide waren noch immer auf freiem Fuß. Er nahm an, dass sie zusammen waren - aber wo?
    Oliver rieb sich den linken Arm, der sich anfühlte, als liefen Ameisen zwischen Schulter und Handgelenk. Er ließ ihn kreisen, um das taube Gefühl in den Fingern loszuwerden, und trat auf eine Wand zu. Der Sklave hinter ihm flehte um Gnade. Genüsslich die Intensivierung des Angstgeruchs registrierend, fuhr Oliver mit der Hand über eine
Sense und dann über eine Axt, die so scharf geschliffen war, dass das Blatt silbern glänzte. Seine Finger schlossen sich um einen Pickel, den er aus dem Eishaus mitgebracht hatte. Er nahm ihn von der Wand, drehte sich um und hielt ihn dem Mann an die Kehle. Der Sklave wimmerte.
    »Wo finde ich die Sklaven und die Frau, die noch vermisst werden, und mein Schiff?«
    Schweiß strömte von dem kahlen Schädel des Mannes. Er zitterte am ganzen Körper und weinte. Mit dem Pickel an der Kehle wagte er nur zu flüstern, beteuerte wieder, dass er nichts wusste, nichts gesehen hatte.
    Das gleiche Lied hatten auch die anderen gesungen. Wütend, weil er wieder keinen Schritt weitergekommen war, rammte Oliver dem Mann den Pickel in den Hals und trat zurück, damit seine Kleidung nicht durch Blutspritzer verunreinigt wurde. Gurgelnd versuchte der Schwarze zu atmen. Seine Augen verdrehten sich nach hinten. Nathaniel ließ den Mann los, und er sank zu Boden. Tot.
    »Ich erwarte, dass die Suche nach den restlichen Vermissten fortgesetzt wird, Nathaniel.«
    »Ja, Sir.«
    Nach einem Blick auf den toten Sklaven zu seinen Füßen wandte Oliver sich wieder dem Aufseher zu. »Ich wäre sehr verstimmt, wenn sie nicht gefunden würden. Sehr verstimmt.«
    Nathaniel nickte. »Ja, Sir.« Dann trat er in den Schatten zurück.
    Seufzend rückte Oliver seine Weste zurecht, überprüfte
seine Krawatte und strich seinen Anzug glatt. Dann öffnete er die Tür.
    Hände begannen wieder zu arbeiten, und Köpfe senkten sich, als er aus dem Schuppen trat. Er blieb auf dem schmalen Weg, der sich zwischen den kerngesunden Pflanzen dahinzog. Irgendwann würde er sie finden, schwor er sich. Keine Hure ließ ihn nach einem Mordversuch vermeintlich tot liegen und kam ungestraft damit davon. Samantha hatte ihn schon viel zu viel Zeit, Kraft und Geld gekostet. Er schaute sich zu dem Schuppen um, in dem der tote Sklave lag. Verschwendung, dachte er und schnalzte mit der Zunge. Auch dafür würde sie bezahlen.

3
    Als leise quietschend die Tür aufging, schoss Samantha senkrecht im Bett hoch.
    »Kommt mir nicht zu nahe!«, warnte sie. »Ich habe eine Waffe.«
    Er lachte. »Dummes Mädchen.« Er schloss die Tür hinter sich.
    Sam brach kalter Schweiß aus allen Poren. Sie wusste, warum der Mann hier war. Sie begann zu zittern.
    »Bleibt weg von mir!« Sie drückte sich auf ihrer Pritsche in die Ecke, als der Schatten aus der Hölle auf sie zutrat. Seine Schritte machten kein Geräusch - er hatte die Stiefel bereits ausgezogen.
    »Wenn du brav bist«, er öffnete seine Hose, »dann dauert es nicht lange.«
    Sie hatte das schon einmal erlebt und sich geschworen, ihn beim nächsten Mal umzubringen. Der Hammer, den sie vor Wochen gestohlen hatte, lag griffbereit. Sie packte ihn und stürzte sich, die Waffe über dem Kopf schwingend, auf ihren Peiniger.

    Ihre Kehle war wie zugeschnürt, die Hand, die den Hammer hielt, glitschig von Schweiß. Angst ließ alles vor ihren Augen verschwimmen. Ein Treffer, mehr wäre nicht vonnöten. Dann könnte sie fliehen. Aber plötzlich war der Hammer aus ihrer Hand verschwunden. Im nächsten Augenblick wurde sie bei den Oberarmen gepackt, so fest, dass die Finger ihres Feindes sich in

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