Freibeuterin der Liebe - What a Pirate desires
Samantha beim Arm gepackt.
»Lasst die Waffe fallen!«, befahl er ihr.
»Nein«, antwortete sie und sagte über ihre Schulter zu Aidan: »Bleib in Deckung.«
Luke fasste Mut, doch dann begann der Kapitän Samanthas Arm auf die Schiffswand zu schlagen. Luke hörte
keinen Knochen brechen, doch das dumpfe Geräusch, mit dem der Arm wieder und wieder auf das Holz knallte, drehte ihm den Magen um. Plötzlich schrie sie auf, und die Donnerbüchse landete auf dem Deck. Obwohl Samantha Aidan beschwor, hinter ihr zu bleiben, kam er auf allen vieren aus der Deckung und schnappte sich die Waffe.
Jetzt hatten sowohl Aidan als auch Luke den Kapitän im Visier.
»Lasst sie los!«, knurrte Luke. Zum ersten Mal war er bereit, jemanden nicht um einer Beute willen oder in Notwehr zu verletzen, sondern allein, um ihm Schmerzen zuzufügen.
Der Kapitän zerrte Samantha vor sich. »Nein. Ich lasse nicht zu, dass Ihr mein Schiff plündert.«
Luke schaute über seine Schulter. »Und wer genau wird Euch dabei helfen, es zu verteidigen?«
Die Männer, die von dem Kauffahrer herübergekommen waren, wurden gefesselt, und um die drüben Gebliebenen kümmerten sich Joe und Willy. Einer, den sie übersehen hatten, konnte einen Kanonenschuss absetzen. Der Einschlag ließ die Revenge erzittern.
Entsetzen malte sich auf Samanthas Gesicht.
Außer sich vor Zorn stürmte Joe auf den Schützen zu. Der Mann duckte sich. Joe packte ihn beim Kragen und warf ihn über Bord.
In den Augen des Kapitäns loderte hilflose Wut. Er wusste, dass er verloren hatte. Dennoch knurrte er: »Ich werde mein Schiff nicht in die Hände von Piraten fallen lassen.«
»Seid doch nicht töricht«, sagte Luke. »Es hätte ganz ruhig und friedlich vonstatten gehen können, wenn Ihr Euch gleich ergeben hättet.« Er deutete auf ein paar in ihrem Blut liegende Männer. »Diese Leute haben Euretwegen ihr Leben gelassen. Zwingt uns nicht, Euch das Eure auch noch zu nehmen.«
Die Augen des Kapitäns verengten sich, und er packte Samantha noch fester. »Ich werde nicht als Nächster sterben - sie wird es sein.«
Er legte ihr von hinten den Arm um den Hals. Samanthas Augen weiteten sich. Sie röchelte. Mit der freien Hand richtete der Kapitän eine Pistole auf Luke. Der tat einen Schritt zur Seite. Aidan feuerte, doch seine Hand zitterte dabei so stark, dass der Schuss ins Leere ging. Der Kapitän drehte sich dem Jungen zu und mit ihm seine Waffe. Samantha versuchte verzweifelt, sich dem Würgegriff zu entwinden.
»Nicht, Aidan«, keuchte sie heiser.
Luke nahm dem Jungen die Waffe ab und beförderte ihn mit Schwung hinter sich. Wieder zielte der Kapitän auf Lukes Herz.
Plötzlich warf Samantha sich zur Seite. Sie und der Kapitän gerieten ins Taumeln. Er gewann die Balance schnell wieder und schleuderte Samantha gegen die Schiffswand, wo sie mit dem Kopf gegen das Holz krachte. Der Knall dröhnte in Lukes Ohren lauter als ein Pistolenschuss.
Mit einem Satz war Luke bei dem Kapitän und riss ihn mit sich zu Boden. Einander umklammernd, rollten die beiden
Männer auf dem Deck hin und her. Ein Fausthieb traf Luke. Mit dem metallischen Geschmack von Blut auf der Zunge holte er aus und schlug seinerseits zu. Er wollte aufstehen, doch sein Gegner riss ihm die Füße weg. Luke landete mit der Wange auf den Planken. Bevor er Atem schöpfen konnte, bekam er einen Tritt in die Rippen.
Sterne tanzten vor seinen Augen, und als sein Atem endlich entweichen konnte, tat er es mit einem schrillen Pfeifen. Luke wurde auf den Rücken gedreht. In einem großen Bogen bewegte sich ein langes, blitzendes Messer auf seine Kehle zu.
Plötzlich kippte der Angreifer zur Seite. Samantha hatte ihm ihren Sonnenschirm in die Seite gerammt.
Luke rollte sich weg, während Samantha zum zweiten Stoß ansetzte. Schwitzend, keuchend und von Schmerzen gepeinigt rappelte Luke sich auf - gerade rechtzeitig, um zu sehen, wie das Messer in Samanthas Unterarm drang.
Blut tropfte von der Klinge. Luke hob die Pistole vom Boden auf, zielte und schoss, obwohl Samantha keine dreißig Zentimeter von ihrem Angreifer entfernt stand.
7
Krächz. » Mann in Kabine. Mann in Kabine.«
Sam zuckte zusammen. In ihrem Kopf hämmerte es. Selbst das leiseste Geräusch dröhnte wie ein Kanonenschuss. Ihre Kehle schmerzte, und die Wunde in ihrem Arm brannte wie Feuer. Sie war völlig am Ende. Das Einzige, was sie jetzt brauchte, war Ruhe.
»Was wollt Ihr denn hier?«, fragte sie unfreundlich.
»Sehen, wie es Euch
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