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Freibeuterin der Liebe - What a Pirate desires

Titel: Freibeuterin der Liebe - What a Pirate desires Kostenlos Bücher Online Lesen
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gegeben.«
    Er murmelte etwas Unverständliches und verstummte dann plötzlich. »Ihr habt geweint.«
    »Ich dachte an die Männer, die heute starben. Durch unsere Pistolen.«

    Sein gleichgültiges Schulterzucken bestürzte sie.
    »Wir hatten ihnen eine Chance gegeben«, sagte er. »Es ist nicht unsere Schuld, dass ihr Kapitän ein Dummkopf war.«
    Das stimmte zwar, aber es machte nicht ungeschehen, was passiert war. Nichts könnte die Blutspuren auf ihrem Deck beseitigen. Oder aus ihrer Erinnerung tilgen. Als sie wieder Tränen in ihre Augen schießen spürte, drehte sie sich zur Wand.
    »Lasst mich allein. Ich bin müde.«
    Einen Moment lang war es vollkommen still. Dann hörte sie leise Schritte, und im nächsten Augenblick senkte sich die Matratze hinter ihr unter seinem Gewicht. Regungslos ließ sie es geschehen, dass er seinen Arm um ihre Taille schlang und sie zu sich heranzog. Ihr Verstand schrie »Pirat«, doch ihr Herz erwiderte verträumt »Trost«.
    Seine Körperwärme hüllte sie ein wie eine Decke, und Sam konnte sich nicht überwinden, ihn fortzuschicken. Er wollte offenbar bei ihr sein, und sie wollte ihn bei sich haben. So einfach war das.
    Als sie die Augen schloss, fürchtete sie, in Gedanken die Geschehnisse des Tages noch einmal durchleben zu müssen, doch stattdessen erfüllte sie das beruhigende Gefühl, nicht allein zu sein. Zufrieden seufzend sank sie in einen traumlosen Schlaf.
     
    Als sich die Lukenklappe leise knarzend öffnete, drehte Luke den Kopf. Wer wagte es da, Samantha in ihrer wohlverdienten
Ruhe zu stören - und ihn in seinen lebhaften Phantasien?
    Krächz. » Mann in Kabine. Mann in Kabine.«
    Joe brachte den Vogel mit einem kurzen Kommando zum Schweigen und trat von der Leiter. Als sein Blick auf die Koje fiel, in der sein Kapitän an die Brust des Piraten geschmiegt schlief, blieb er wie angewurzelt stehen.
    »Kommt auf der Stelle da raus, Ihr flohverseuchte Ratte!«
    Luke grinste. »Sachte, Kumpel. Unsere junge Freundin braucht ihren Schlaf.«
    Er sprach leise, um sie nicht zu wecken. »Das stimmt - aber es erklärt nicht, warum Ihr in ihrer Koje liegt.« Auch Joe hatte seine Stimme gesenkt, doch sein Gesicht war hochrot vor Wut, und er atmete schwer. »Kommt mit nach oben, damit ich Euch umbringen kann, ohne meinen Kapitän zu stören.«
    »Ich komme nach oben, wenn ich dazu bereit bin, und keine Minute eher.«
    Joes Brustkorb blähte sich auf wie ein toter Fisch auf heißem Sand. »Und ich sage Euch, Ihr seid bereit.«
    Luke seufzte. »Ist Euch nicht aufgefallen, dass wir beide vollständig bekleidet sind? Es war ein harter Tag für sie, und ich habe nicht die Absicht, das auszunutzen.«
    Joe rang sichtlich mit sich, aber schließlich öffneten sich seine Fäuste, und sein Zorn wich Mitgefühl.
    »Sie hasst es, Schiffe zu kapern. Eine Schande, dass heute Blut fließen musste. Das macht es noch schwerer für sie.«

    »Wenn sie schläft, denkt sie nicht daran. Also lasst sie schlafen.«
    Joe schaute Sam liebevoll an. »Das würde ich ja gerne, aber sie muss das Ruder übernehmen.«
    »Ich werde sie vertreten«, erklärte Luke. Langsam und vorsichtig glitt er aus der Koje. Ohne Samanthas Wärme fröstelte ihn plötzlich.
    Der Maat schüttelte den Kopf. »Sie ist der Kapitän, Luke, und Ihr wisst besser als ich, was das bedeutet. Sie würde mich wüst beschimpfen, wenn ich sie schlafen ließe. Sie nimmt es sehr genau mit ihren Pflichten und der Verantwortung für ihre Mannschaft.«
    »Dann wecke ich sie«, versuchte Luke wenigstens dieses Recht zu ergattern. »In ein paar Minuten ist sie oben.«
    Sie starrten einander schweigend an. Jeder versuchte, den Kampf um Samantha zu gewinnen.
    »Wenn ich das richtig sehe, habt Ihr Dienst am Ruder, bis Samantha Euch ablöst«, sagte Luke. »Da sie ihre Pflichten ernst nimmt, wäre sie wohl nicht erfreut, wenn Ihr die Euren vernachlässigt, indem Ihr Euch hier unten aufhaltet.«
    »Ich bin nur gekommen, um sie zu wecken«, verteidigte Joe sich.
    »Das hätte auch ein anderer tun können. Aber da ich ohnehin hier bin, werde ich es tun.«
    Joes Blick machte deutlich, dass er ganz und gar nicht glücklich war mit dieser Lösung. »Sie duldet keinen Mann in ihrer Kabine.«
    Sieh an, sieh an. »Offenbar hat sie ihre Meinung geändert«,
trumpfte Luke auf. »Sonst wäre ich nicht hier, oder?«
    Joe bedachte ihn mit einem letzten finsteren Blick und stieg die Leiter hinauf.
    Luke betrachtete Samantha. Ihre Lippen waren leicht geöffnet, eine

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