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Freibeuterin der Liebe - What a Pirate desires

Titel: Freibeuterin der Liebe - What a Pirate desires Kostenlos Bücher Online Lesen
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gesehen hatte, war dies die häufigste. Sie half, die Faust zu öffnen, die ihr Herz umschloss. Samantha wischte sich mit dem Handrücken die Tränen von den Wangen. »Ihr wart schon immer der Dickköpfigste von allen.«
    Seine Mundwinkel zuckten leicht. »Ja, und daran wird sich auch nichts ändern.«
    Sam seufzte. »Ihr habt mir vier Jahre geschenkt, Joe. Es ist an der Zeit, dass Ihr sesshaft werdet.« Sie raffte all ihre Kraft zusammen. »Dass Ihr eine Familie gründet.«
    » Ihr seid meine Familie, Mädchen.«
    »Ach Joe. Ihr könnt nicht bei mir bleiben. Ich weiß nicht, wohin ich gehen, was ich tun soll. Es kann eine Weile dauern, Samantha Fine wieder zusammenzusetzen.«
    »Lasst Euch nur Zeit.«
    »Joe …«
    Seine steinerne Maske bekam Risse. »Ich weiß selber nicht, wohin ich gehen soll. Vielleicht brauche ich genauso lange wie Ihr, um alles zu durchdenken.«
    Über Joes Schulter hinweg sah sie Luke kommen, und Angst erwachte in ihr. Es gab so viel zu sagen und doch wieder nicht.
    »Joe«, richtete sie ihre Aufmerksamkeit wieder auf ihren Maat, damit ihm nicht etwa einfiele, Luke zu guter Letzt doch noch zu erschießen, »ich habe keine Ahnung, wie lange ich brauchen werde. Ich muss erst einmal eine Bleibe finden, und dann …«

    »Du kannst hier bleiben«, verkündete Luke.
    »Das ist doch Unsinn.« Obwohl ihr Herz bei seinen Worten einen Luftsprung machte, wusste sie, dass sie die Revenge verlassen musste.
    »Also, ich stimme Luke zu«, sagte Joe.
    »Was?« Sam und Luke starrten ihn mit offenem Mund an.
    »Ihr braucht eine Bleibe, und dieses Schiff ist Euer Heim. Warum bleibt Ihr nicht hier, bis Ihr wisst, was Ihr mit Eurem Leben anfangen wollt?«
    »Ihr stimmt Luke zu? Seit wann denn das?«
    Joe schüttelte den Kopf, als könne er es selbst nicht begreifen. »Es ist das Richtige für Euch. Dann muss ich mir keine Sorgen um Euch machen, weil ich weiß, dass Ihr in Sicherheit seid.«
    Sam schaute Luke an. Sie hätte schwören können, ein Klicken zu hören, als ihre Blicke sich begegneten.
    »Das Schiff gehört dir, solange du willst.«
    »Aber ich habe es dir versprochen.«
    Luke trat vor sie hin und strich mit den Fingerknöcheln an ihrem Kinn entlang. »Für mich ist es nur ein Schiff, Schätzchen - für dich ist es dein Heim. Ich kann warten, bis du es nicht mehr brauchst.«
    Samantha musste dreimal schlucken, bis der Kloß in ihrem Hals endlich unten war. Da war etwas in Lukes Auge, was sie dort noch nie gesehen hatte. Etwas, das ihre Seele anrührte, obwohl sie so wütend auf ihn war. Vielleicht hätte es gewirkt, wenn sie es früher gesehen hätte, aber jetzt war
sie nicht bereit, sich davon beeinflussen zu lassen. Das Kapitel Piraterie war abgeschlossen für sie. Vier daran vergeudete Jahre waren weiß Gott genug. Aber Luke lebte dafür.
    »Ich muss zu Aidan.« Sam ließ die Männer stehen und steuerte auf die Strickleiter zu.
    »Samantha!«, rief Luke.
    Sie war versucht, sich umzudrehen, wagte jedoch nicht, ihm ins Gesicht zu sehen, um nicht schwach zu werden. Sie musste in ihrem Kopf Ordnung schaffen. Dervish war tot, aber sie war von innerem Frieden genauso weit entfernt wie vorher. Wer war Samantha, und was wollte sie? Die Fragen wirbelten in ihrem Kopf, gewannen stetig an Geschwindigkeit und Stärke wie ein Hurrikan.
    »Gebt mir zwei Tage, Joe - bis dahin sollte ich wissen, was ich tun will.«
    »Und was ist mit mir?«, fragte Luke. »Es gibt Dinge, die gesagt werden müssen.«
    Eisern beherrscht glitt Sam über die Schiffswand auf die Strickleiter. Sie hielt den Blick gesenkt, zwang ihre Stimme, nicht zu brechen.
    »Ich habe nichts zu sagen, Luke. Komm in zwei Tagen wieder, dann kannst du dein Schiff haben. Ich werde es nicht mehr brauchen.«
     
    »Ihr habt es ihr nicht gesagt. Warum?«, fragte Luke.
    Joe sah den Mann an, den er gehasst hatte, weil er ihn für überheblich, faul und nicht vertrauenswürdig hielt. Jetzt wusste er, dass zumindest das Letzte nicht zutraf.

    »Warum habt Ihr es nicht getan?«
    »Ihr erzählt, dass ich Dervish erschossen habe, um zu verhindern, dass er sie erschoss? Das würde nichts ändern. Es ändert nichts daran, wer ich bin.«
    »Dann würde sie Euch nicht mehr als Bastard beschimpfen.«
    Luke schnaubte, und Joe sah bestürzt, wie die Schultern seines Gegenübers herabsanken. »Aber genau das bin ich.«
    Joe begann zu verstehen. »Und deshalb glaubt Ihr, nicht gut genug für sie zu sein, ja? Das hat Euch aber nicht davon abgehalten, sie Euch zu

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