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Freibeuterin der Liebe - What a Pirate desires

Titel: Freibeuterin der Liebe - What a Pirate desires Kostenlos Bücher Online Lesen
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vergaßen.
    Noch ein Felsvorsprung, und dann bekäme er seine restlichen Sklaven zurück. Und sein Schiff. Er leckte sich die Lippen. Sie schmeckten nach Salz. Samantha.

    Jede Welle, die das Schiff durchschnitt, ließ Olivers Herz schneller schlagen. Schweißtropfen standen auf seiner Oberlippe. Seine Finger krallten sich in die Schiffswand. Nur noch ein paar Minuten, und das letzte Hindernis wäre umsegelt. Und die Rache wäre sein.
    Er war sicher, dass seine unerquicklich hohen Geldausgaben ihm diesmal den ersehnten Erfolg bescheren würden.
    Sie bogen um die Ecke.
    Oliver knirschte mit den Zähnen. »Wo ist sie? Wo ist meine Jewel?«
    Das Schiff, das da nahe dem Strand im Wasser lag, war nicht seines, und die Männer, die damit beschäftigt waren, es zu reparieren, waren nicht seine Sklaven. Und nirgends war eine junge Frau mit langem, goldbraunem Haar zu sehen. Zorn flammte in ihm auf wie eine angezündete Zündschnur.
    »Sie müssten längst hier sein! Sie sind doch vor uns ausgelaufen, um Himmels willen!«
    »Eure Befehle, Sir?«, fragte der Kapitän.
    Oliver öffnete den Mund, doch die Worte erstarben auf seinen Lippen, denn ein messerscharfer Schmerz fuhr in seine Brust und in seinen linken Arm. Oliver umfasste seinen Ellbogen und presste den Arm an die Brust. Der Schmerz trübte seinen Blick.
    »Sir?« Der Kapitän streckte ihm die Hand hin.
    Oliver lehnte seine Hilfe ab, blinzelte heftig, um wieder klar sehen zu können, zwang sich, tief zu atmen. Schweiß
rann an seinem Körper hinab, durchtränkte sein Hemd. Langsam ließ der Schmerz nach, doch Oliver musste sich an die Schiffswand lehnen, weil seine Knie zitterten.
    »Bringt uns in die Bucht, Kapitän. Das Schiff muss hier gewesen sein.« Er atmete schwer. »Und es kann uns nicht weit voraus sein.«
     
    Sam betrachtete die Szenerie, die sie von ihrer Kabine aus sehen konnte. Der Himmel nahm allmählich eine pflaumenblaue Färbung an, und drüben auf Barbados flackerten die ersten Straßenlaternen im schwindenden Tageslicht. Sam legte die Stirn ans Fenster und genoss die Kühle der Glasscheibe, während die Revenge auf den Hafen zuglitt.
    Über ihr rief Joe Befehle, einige der Segel niederzuholen. Sam schloss die Augen und sah im Geist, wie sich weißes Segeltuch bauschte, Leinen angezogen und festgezurrt wurden - und wie ihre Männer sich auf den Landgang freuten. Sie presste die Fäuste an die Brust, in der sich plötzlich ein quälendes Gefühl von Leere breitmachte. Es überraschte sie, doch es gab keinen Zweifel: Sie würde das Leben auf See vermissen. Und ihre Mannschaft. Das Schiff wurde langsam.
    »Werft Anker!« Sam bildete die Worte im selben Moment stumm mit den Lippen, als Joe sie brüllte.
    Und plötzlich wurde ihr die ganze Tragweite ihres Entschlusses bewusst: Sie würde diesen Befehl nie wieder geben. Lieber Gott, das Schiff gehörte ihr nicht mehr. Sie hatte es Luke versprochen, und sie würde trotz allem zu ihrem
Wort stehen. Außerdem hatte Samantha Fine keine Verwendung für ein Schiff.
    Dennoch war ihre Kehle wie zugeschnürt. Alles an Bord, was an Grant erinnert hatte, war verschwunden. Sam hatte alles verändert, bis das Schiff das ihre war. Als sie es Luke versprochen hatte, war ihr nicht klar gewesen, was es bedeuten würde, es wegzugeben.
    Es war nicht nur ein Schiff - es war ihr Heim. Der einzige Ort, an dem sie sich nach dem Verlust ihrer Familie sicher gefühlt hatte. Sie hatte es dazu gemacht. Sie hatte es wertgeschätzt, gehegt und gepflegt. Es geliebt.
    Ihr Blick wanderte durch die Kabine. Schon auf halbem Weg sah sie alles nur noch verschwommen.
    »Wie soll ich nur leben ohne all dies?«, schluchzte sie.

17
    Das Wasser in der Bucht war ruhig und tintenblau, reflektierte das Licht aus Samanthas Kabine und der auf die Schiffswand montierten Laternen. Die Revenge bewegte sich träge in dem kleinen Radius, den die kurze Ankerkette ihr zugestand. Die Mannschaft harrte an Deck der Befehle ihres Kapitäns, während ihre sehnsüchtigen Blicke zwischen der geschlossenen Luke und dem nächtlichen Trubel hin und her schossen, der von Barbados herüberscholl.
    Luke kochte derart vor Zorn, dass er sich wunderte, noch nicht explodiert zu sein. Der verdammte Joe hatte ihn, seitdem sie von Santa Placidia losgesegelt waren, von Samantha ferngehalten. Es hatte nicht viel gefehlt, und er hätte sich auf dem Lukendeckel aufgebaut, und Luke hatte schließlich nur nachgegeben, weil er nicht riskieren wollte, dass der Koloss durchbräche und

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