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Freibeuterin der Liebe - What a Pirate desires

Titel: Freibeuterin der Liebe - What a Pirate desires Kostenlos Bücher Online Lesen
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musste sie eben warten, bis er morgen auf die Revenge kam, um ihr Schiff zu übernehmen.
    »Darf ich Aidan in Eurer Obhut lassen?«
    »Natürlich. Die Mutter des anderen Jungen hat uns zum Abendessen eingeladen. Wenn Ihr einverstanden seid, behalte ich Aidan bei mir, bis es Zeit fürs Bett ist.«
    Sie dankte Joe, winkte Aidan zu, raffte die Röcke und rannte, so schnell sie konnte.
     
    Lavendelfarbene und zartrosa Wolkenschleier schwebten an dem blasser werdenden Himmel, und letzte Sonnenstrahlen berührten die Revenge, von der aus Sam einem von Jacquelines Bediensteten zuwinkte, der sie zum Schiff gerudert hatte und das Boot für Joe und Aidan am Strand zurücklassen würde.
    Sam hatte in jeder Taverne nach Luke gesucht und überall die Nachricht hinterlassen, dass Luke Bradley dringend auf der Revenge erwartet würde. Und nun wartete sie.
    Mit auf der Schiffswand verschränkten Armen hielt sie Ausschau und überlegte, mit welchen Worten sie Luke um Verzeihung bitten sollte.

    Ihr Magen verkrampfte sich, und sie atmete tief ein und aus, bis er sich entspannte. Sie konnte nur hoffen, dass es nicht zu spät war, dass sie Luke nicht zu tief verletzt hatte. Sie stieß sich von der Schiffswand ab und wanderte über das Deck, strich auf dem Weg zu ihrem Kabinenzugang liebevoll mit der Hand über Taue und Ruder. Wenn Luke sich versöhnlich zeigte, konnte sie getrost in die Zukunft blicken, denn dann hätte sie ihn und Aidan und ihr Schiff. Natürlich hatte sie noch keine Vorstellung davon, wie sich das alles unter einen Hut bringen ließe, aber allein der Gedanke, dass sie eine Familie sein würden, sprengte beinahe ihre Brust vor lauter Glück. Wer hätte gedacht, dass einen Piraten aus dem Gefängnis zu befreien, das Beste wäre, was sie in ihrem bisherigen Leben getan hatte?
    Da sie mit ihren Gedanken ganz woanders war, als sie in ihre Kabine hinunterstieg, registrierte sie den beißenden Geruch und die keuchenden Atemzüge aus ihren Albträumen erst, als es zu spät war.
    Ein Knacken, und begleitet von Schwefelgestank flammte eine Kerze auf.
    »Guten Abend, Samantha. Endlich wird meine Geduld belohnt. Ich kann dir gar nicht sagen, wie ich mich freue, dich wiederzusehen.«

20
    Was ein Schrei hätte werden sollen, kam als Aufstöhnen heraus. Sams Knie gaben nach. Hastig rappelte sie sich wieder auf.
    »Das kann nicht sein.«
    Sam zitterte am ganzen Körper. Sie musste sich mit beiden Händen an die Leiter klammern, um sich aufrecht zu halten. Grant konnte unmöglich vor ihr sitzen. Sie hatte ihn getötet. Er konnte den Schlag auf den Kopf nicht überlebt haben. Nein, es war ein Albtraum.
    Doch dann legte sich der Rauch, den er gemächlich ausstieß, wie eine Liane um ihren Hals.
    »Ich versichere dir, liebes Kind, ich bin es wirklich.«
    Er drehte die Zigarre zwischen seinen fleischigen Fingern und ließ Sam keinen Moment aus den Augen. Nicht einmal, als er aufstand und seine Hand über die blaue Baumwolldecke auf der Koje gleiten ließ. Sein böses Lächeln schlängelte sich über den Boden auf Sam zu und wickelte sich um ihre Fesseln. Schaudernd wich sie zurück, doch schon nach einem Schritt spürte sie die Wand im Rücken.

    »Du wirst dich nicht mehr vor mir verstecken«, sagte er und straffte in dem Bemühen, imposant zu wirken, seine Schultern. »Ich habe dich nicht so lange gesucht, um dich noch einmal entkommen zu lassen.«
    Die Vergangenheit brach über Sam herein, und wieder war sie hilflos, ausgeliefert. Grant konnte sie jederzeit packen, wenn sie zu fliehen versuchte. Und diesmal hatte sie keine Waffe. Angstschweiß brach ihr aus allen Poren, ihr Herz raste, und ihr keuchender Atem hallte durch den stillen Raum.
    »Du hast es begriffen, nicht wahr?«
    Die schwarze Pistole, die er aus der Jacke zog, war nicht für große Entfernungen geeignet, aber für die kleine Kabine mehr als ausreichend. Er schnurrte wie ein zufriedener Kater, als er sich auf den Rand der Koje setzte und auf Sams Herz zielte. Sie flüchtete hinter den Tisch. Die Lehne des Stuhls, an der sie Halt suchte, rutschte durch ihre schweißnassen Hände. Grant würde sie wieder vergewaltigen. Sie wusste es. Sie konnte das nicht noch einmal ertragen. Galle stieg brennend in ihrer Kehle hoch.
    »Ich erinnere mich noch genau an die Nacht, als ich das erste Mal zu dir kam. Du warst so jung, so voller Angst, wehrtest dich schreiend mit Händen und Füßen.« Er lachte. »Ich hatte noch nie ein so aufsässiges Mädchen gehabt. Gütiger Himmel, du

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