Freibeuterin der Liebe - What a Pirate desires
Kopf, Stiefelspitzen ragten über den Rand des Ausstiegs. Sam kannte diese Stiefel! Danke, lieber Gott, dachte sie.
»Grant ist hier, Luke!«, schrie Sam. »Er hat eine Pistole!« Sie hatte ihre Warnung noch nicht ganz ausgesprochen, als Oliver nach oben feuerte. Die Stiefelspitzen verschwanden, und dann folgte ein dumpfer Fall.
»Luke!«, schrie Sam.
Grant kam fluchend zu ihr zurück, packte sie beim Arm und zerrte sie am Tisch vorbei. Dann nahm er sie von hinten um die Taille und zog sich, Sam die Pistole an die Schläfe haltend, rückwärts bis in die Ecke zurück.
»Jetzt werden wir gleich sehen, ob dein Liebster dir helfen will. Bradley!«, brüllte Oliver. »Wenn Ihr noch laufen könnt, dann müsst Ihr schon hier runterkommen, um Eure kostbare Samantha zu holen. Ich werde sie Euch nicht auf einem Silbertablett servieren.«
Sam wagte kaum zu atmen, während sie auf ein Lebenszeichen von Luke wartete. Grants Keuchen strich an ihrem Ohr vorbei. Er hielt sie fest an sich gedrückt, und ebenso fest presste er die kalte Pistolenmündung an ihren Kopf. Sam fühlte sich allein durch seinen Griff vergewaltigt. Sie drehte das Gesicht zur Seite.
»Ich gebe Euch eine Minute, Bradley - dann zeige ich Eurer kleinen Hure, wie es ist, mit einem richtigen Mann zusammen zu sein. Wieder.«
Sein hässliches Lachen war wie eine Berührung mit schmutzigen Händen.
Sam zählte im Stillen die Sekunden. Wenn sie bei fünfundvierzig anlangte und Luke sich noch immer nicht sehen ließ, würde sie ihr Glück versuchen. Ihre Hände waren frei, und sie würde sie einsetzen.
Zwanzig. Fünfundzwanzig. Schweiß lief ihr von der Stirn in die Augen. Sie blinzelte ihn weg. Ihre Hände schlossen sich. Fünfunddreißig.
»Lasst sie gehen, Grant«, rief Luke von oben.
Erleichtert aufschluchzend öffnete Sam die Hände wieder.
Grant verstärkte seinen Griff. »Wenn Ihr sie haben wollt, müsst Ihr sie Euch holen. Aber«, setzte er hinzu, als ein Stiefel auf die obersten Sprosse trat, »vorher will ich all Eure Waffen hier unten sehen. Und keine Tricks, Bradley, sonst stirbt Samantha.«
Zwei Pistolen, ein Schwert und zwei Dolche landeten, im Mondlicht aufblitzend, nacheinander auf dem Boden. Luke kam die Leiter herunter. Sein Haar klebte nass am Kopf, Wasser lief daraus in kleinen Rinnsalen über sein hartes Gesicht. Er trug weder Hemd noch Schärpe. Sein Blick suchte Samanthas. Die Besorgnis in der smaragdgrünen Tiefe seines Auges gab Sam Kraft. Er kam mit leeren Händen. Keiner von ihnen hatte eine Waffe, und doch war sie nie in ihrem Leben zuversichtlicher gewesen. Sie und Luke hatten einander. Zusammen würden sie dies überstehen.
»Es wird mir ein Vergnügen und die Marine wird mir dankbar sein, wenn ich Euch in berufene Hände übergebe, nachdem ich mit Eurer kleinen Freundin abgerechnet habe«, begrüßte Grant Luke mit spotttriefender Stimme.
Die Waffen zu seinen Füßen, lehnte Luke sich lässig an die Wand. »Das ist ja ein ehrgeiziges Ziel für einen Mann, der einst von einem siebzehnjährigen Mädchen überwältigt wurde.«
Knurrend drückte Grant die Pistolenmündung noch fester an Sams Schläfe. »Ich habe nach ihr gesucht, seit sie mich damals als vermeintlich Toten liegen ließ und mein Schiff stahl. Nach ihr und den anderen Sklaven, die mit ihr geflohen waren. Es kostete mich Jahre, aber schließlich hatte ich sie wieder in meinem Besitz. Alle bis auf Samantha, den Jungen und drei Männer. Dank Euch habe ich die zwei Dinge gefunden, die mir am wichtigsten sind, Bradley - dieses Mädchen und mein Schiff.«
Luke runzelte die Stirn. »Dank meiner?«
»Mein Anwalt glaubte, am Tag Eurer Flucht aus Port Royal mein Schiff gesehen zu haben. Da er sich so gut wie nie irrt, beschloss ich, seiner Aussage nachzugehen. Der Gouverneur berichtete mir detailliert über Euren Ausbruch. Offenbar hatte eine junge Dame die Wachen dazu animiert, etwas zu essen, was ihnen nicht gut bekam.«
Grant umklammerte Sam, dass sie kaum atmen konnte.
»Ich habe ein ausgezeichnetes Gedächtnis, Samantha, und erinnerte mich sofort daran, dass du mit mir das Gleiche gemacht hattest. Daraus schloss ich, dass du die besagte
junge Frau gewesen warst. Also kombinierte ich, dass Bradley und du euch gemeinsam mit meinem Schiff aus dem Staub gemacht hattet, und folgte euch.«
Grant wandte sich Luke zu. »Ich stehe in Eurer Schuld«, sagte er spöttisch.
Luke ballte die Fäuste, hielt sich jedoch zurück. Sam stand wie vom Donner gerührt da und
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