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Freibeuterin der Liebe - What a Pirate desires

Titel: Freibeuterin der Liebe - What a Pirate desires Kostenlos Bücher Online Lesen
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hast mich fast um den Verstand gebracht.« Er schlug sich auf die Schenkel und lachte, als hätte er einen Witz gemacht.
    Scham gesellte sich zu ihrer Angst und ließ Sam Tränen
in die Augen schießen. Für Grant war es ein Spaß gewesen. Er hatte es unterhaltsam gefunden, ihr die Unschuld zu rauben, ihre Schreie zu hören. Schreie, die ihr noch jetzt in den Ohren gellten. Selbst auf diese Distanz konnte sie seine Hände auf ihrem Körper spüren. Sam presste die Hand auf ihren Mund und zwang sich zur Ruhe. Denk nach, beschwor sie sich. Es muss einen Ausweg geben.
    Vor lauter Anstrengung, ihre Gefühle zu verbergen, presste sie die Zähne so fest aufeinander, dass ihr Kiefer schmerzte. Im Geist sah sie die Destiny, ihre Eltern, Dervish. Die Plantage, die Vergewaltigung. Kapitän Steele. Luke Bradley.
    Ein gequältes Stöhnen entrang sich ihrer Kehle. Luke. Zum ersten Mal seit Jahren hatte sie eine vielversprechende Zukunft vor sich. Sie hatte einen Mann gefunden, mit dem sie leben wollte, einen Mann, der alles über sie wusste und sie dennoch liebte. Sie atmete tief, sammelte ihre Kräfte, wischte sich mit ruhiger Hand die Tränen von den Wangen. Bei Gott, sie würde nicht noch einmal Opfer sein.
    »Ich mag beim ersten Mal versagt haben, aber wenn Ihr mich berührt, werde ich dafür sorgen, dass Ihr diesmal wirklich tot seid.«
    Er lächelte süffisant. »Große Worte. Wie wollt Ihr das denn anstellen so ganz allein?«
    »Es wird mir schon etwas einfallen«, antwortete sie hochmütig.
    »Ich bin sicher, Eure Bemühungen werden ergötzlich für mich sein.«

    Er zog gemächlich seine Jacke aus, legte sie zusammen und hängte sie über den Wandschirm. »Das Ding muss weg«, murmelte er. »Ihr habt es Euch richtig gemütlich gemacht auf meinem Schiff.«
    »Es gehört jetzt mir, und ich werde es Euch nicht zurückgeben. Ihr verdient es nicht.«
    Mit schmalen Augen trat er auf Sam zu. Schweiß stand auf seiner Oberlippe. Sie roch seinen Brandyatem.
    »Mit dem Tisch wirst du mich nicht von dir fernhalten«, sagte er.
    »Aber vielleicht hiermit.« Sie hob den Stuhl hoch und warf ihn nach Grant. Der duckte sich, sodass er nur an der Schulter getroffen wurde, doch die Schrecksekunde verschaffte Samantha die ersehnte Gelegenheit. Stühle hinter sich schleudernd, rannte sie zur Leiter. Wenn sie es an Deck schaffte, konnte sie ins Wasser springen.
    Während Samantha von panischer Angst angetrieben wurde, war es bei Oliver heilloser Zorn. Als sie gerade die Klappe aufstieß, holte er sie ein und umfasste ihre Fesseln. Feuchte Abendluft senkte sich wie ein feiner Schleier auf Sams Gesicht. Vom Himmel blinzelten ihr die Sterne zu, doch sie waren ihr keine Hilfe. Sam schrie, strampelte mit den Beinen, krallte sich in den Rand der Luke und versuchte, sich hochzuziehen.
    »Loslassen!«, schrie sie. »Lasst mich los!«
    Mit einem lauten Grunzen und einer Kraft, gegen die sie keine Chance hatte, zog Grant so ruckartig an, dass Sam den Halt verlor und abstürzte.

    »Verdammtes Luder!«, keuchte Oliver mit jetzt teigigblassem Gesicht. »Du hast immer mehr Ärger gemacht, als du wert warst.«
    Ihre Finger brannten und bluteten, wo die Nägel bis ins Fleisch abgeknickt waren. Unter ihren Wimpern hervor sah Sam, dass Grant wieder mit der Pistole auf sie zielte. Mondlicht fiel durch die offene Luke in die Kabine, beleuchtete Grants gieriges Gesicht, das die Kerze allein nur mangelhaft erhellt hatte. Samantha bemühte sich, die Angst zu beherrschen, die wie Eiswasser durch ihre Adern rann, und versuchte zu denken, wie Steele es getan hätte. Schließlich hatte sie Steele Grants wegen erfunden. Also war es nur gerecht, wenn er durch dessen Hand starb.
    Sie nahm allen Mut zusammen und rappelte sich auf.
    »Du warst schon immer dickköpfiger, als dir guttat«, höhnte ihr Peiniger.
    Mit einer Bewegung, die einen von Sams schlimmsten Albträumen lebendig werden ließ, griff er nach seinem Gürtel. »Wie ich schon sagte …«
    Sam ballte die Fäuste und sie war bereit, sie zu benutzen. »Ihr werdet weder mich noch das Schiff bekommen. Ihr seid unser beider nicht wert.«
    »Du irrst, mein liebes Mädchen. Ich werde euch beide bekommen. Zuerst dich und dann das Schiff. Denn ihr seid mein Eigentum. Aber sosehr ich deine Schreie auch genieße - ich denke nicht, dass die ganze Bucht sie hören muss.«
    Sam im Auge behaltend bewegte er sich seitwärts zur
Leiter und stieg zwei Sprossen hinauf, um die Klappe zu schließen.
    Wasser tropfte auf seinen

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