Freibeuterin der Liebe - What a Pirate desires
Körper.
»Du hast mich verändert, Samantha - und ich könnte dich dafür erwürgen. Ich war verdammt glücklich davor.«
Sie versuchte, stark zu sein, aber Luke sah ihre Hände zittern. »Wenn ich dir morgen das Schiff übergebe, kannst du jederzeit in See stechen. Es hält dich nichts.«
»Doch, und das weißt du.«
»Das war doch alles Lüge.«
Seine Züge verhärteten sich. »Du bist viel zu klug, um das zu glauben. Wenn ich dich in den Armen hielt, wenn wir uns liebten, war das die Wahrheit. Der Rest ist Ballast, den man leicht abwerfen kann.«
Sie sprang auf. »Ballast? Du hast mich belogen, mich glauben gemacht, dass du ein ehrenwerter Mann bist. Das nennst du Ballast?«
Er holte tief Luft, hielt sie ein paar Sekunden lang an und stieß sie dann wieder aus. »Ist es dir wirklich unmöglich, mich für einen ehrenwerten Mann zu halten?«
Samantha trat hinter ihren Stuhl und hielt sich an der Rückenlehne fest. Dass sie es für nötig hielt, Abstand zu ihm zu halten, ließ Luke hoffen.
»Du hast Dervish um deiner selbst willen erschossen, Luke.«
»Ach ja?«
»Willst du etwa leugnen, dass du geschossen hast?«
»Nein - aber du kennst nicht die ganze Geschichte.«
Sie schüttelte den Kopf. »Mach es nicht noch schlimmer, als es ohnehin ist, Luke. Das mit dem Schatz könnte ich dir nachsehen, denn Dervish war ohne sein Schiff wirklich leichter zu besiegen als auf See - aber dass du ihn getötet hast, kann ich dir nicht verzeihen, Luke.«
Samanthas Worte, ihr Mangel an Vertrauen verletzten ihn tief. Joe wollte, dass er ihr sagte, wie das mit Dervish zugegangen war, und Luke hatte es auch vorgehabt, doch jetzt sah er keinen Sinn mehr darin. Er hatte jahrelang versucht, den Mann seiner Mutter davon zu überzeugen, dass er etwas wert war. Er hatte alle ihm übertragenen Aufgaben erfüllt und noch viele andere dazu, aber es hatte nichts genützt.
Nichts hatte genügt. Also hatte er sich von diesem Leben verabschiedet, und eher würde die Hölle zufrieren, als dass er dorthin zurückkehrte. Nicht einmal um der Frau willen, die er liebte. Sein Magen krampfte sich zusammen, und zum ersten Mal an diesem Tag war nicht der Rum daran schuld. Ja, er liebte Samantha.
Nun, dachte er, und während er sie ansah, klopfte unter seinen Ketten wild sein Herz, es wäre nicht das erste Mal, dass er einen geliebten Menschen verließ. Er hatte noch nie in seinem Leben gebettelt, und er wollte verdammt sein, wenn er jetzt damit anfing. Luke Bradley hatte seinen Stolz.
»Du hast recht - es ist absolut unnötig, es noch schlimmer
zu machen. Und da ich deine Zeit bereits über Gebühr beansprucht habe, befreie ich dich von meiner Gegenwart und überlasse dich deinem Schiff.«
Er wandte sich zum Gehen.
Sie rief ihn nicht zurück, und das sagte Luke alles, was er wissen musste.
19
Oliver verfügte über eine beträchtliche Geduld, doch allmählich ging sie zur Neige. Er hatte einen immensen Aufwand getrieben, um Samantha wieder in seinen Besitz zu bringen - jetzt, so kurz vor dem Ziel, unfähig zu sein, den letzten Schritt zu tun, war das Enervierendste, was er bisher erlebt hatte.
Aber Oliver Grant war nicht so töricht, sich seine Rache durch Gefühle verderben zu lassen. Also lehnte er sich zurück und wartete. Bradley hatte das Schiff schon vor Stunden verlassen, doch im Hafen war noch viel Betrieb, und er wollte nicht riskieren, dass jemand Samantha schreien hörte. Und sie würde schreien - dafür würde er sorgen.
Sobald die Dunkelheit hereingebrochen war, würde er sich Samantha holen.
Er hatte immer gewusst, dass er sie finden würde.
»Ihr wirkt nervös«, sagte Jacqueline.
»Vielleicht, weil die Schwägerin des Gouverneurs auf meinem Schiff ist.«
Jacqueline lächelte und warf einen Blick in die Runde. »Ein hübsches Schiff.«
Da Sam überzeugt war, dass Lukes Schwester nicht gekommen war, um über Schiffe zu sprechen, und sie fürchtete, dass es Jacqueline schaden könnte, wenn sie mit ihr auf der Revenge gesehen würde, fragte sie ohne Umschweife: »Welchem Umstand verdanke ich Euren Besuch?«
»Als ich beim Nachhausekommen erfuhr, dass Ihr Aidan abgeholt hattet, befürchtete ich, dass wir keine Gelegenheit mehr haben würden, uns zu unterhalten.«
»Ich hielt es für das Beste, schnell zu verschwinden.« Und heimlich, still und leise, fügte Sam in Gedanken hinzu.
»Was ist geschehen, Samantha? Ihr seht traurig aus. Habt Ihr diesen Dervish nicht gefunden?«
»Können wir bitte über etwas
Weitere Kostenlose Bücher