Freiflug (Die Ratte des Warlords II) (German Edition)
Anspruch nehmen. Ihr werdet solange trainieren. Ich zeige euch, wie man den Gegner sehr schnell außer Gefecht setzten kann. Wenn ich fertig bin, werden wir Verfahren ausarbeiten und trainieren, nach denen wir vorgehen werden. Wir haben etwas Zeit, und ich will, dass wir voll einsatzfähig sind, wenn Galema zurückkommt." Er hielt eine Pause. "Unsere Maxime ist folgende – wir sichern Galema und die anderen immer, überall und absolut. Und wir werden dabei so gut sein, wie wir es als Rattenkompanie waren."
"Ja, Sir", antworteten seine Männer zackig.
Ngabe grinste und machte sein Jackett auf. Darunter trug er ein T-Shirt, auf dem das ve rgrößerte Bild des Rattenabzeichens prangte. Die anderen blickten den überraschten Kepler belustigt an und öffneten ihre Jacken ebenfalls. Jeder von ihnen hatte das gleiche T-Shirt an. Kepler grinste zurück.
"Ich will auch ein paar solche."
" Kriegen Sie, Sir", sagte Massa zufrieden.
E inige Minuten später brachte Matis einen versiegelten Behälter. Darin lag das Köfferchen mit einer neuen Glock17, einem Schalldämpfer, zehn zusätzlichen Ersatzmagazinen und einem Halfter. Kepler nahm sich Zeit, um sich zu vergewissern, dass die Waffe in Ordnung war.
Den Rest des Vormittages ve rbrachte er damit, in Ngabes Begleitung mit dem XK-Coupé durch die Gegend zu rasen.
Das Mittagessen nahmen alle gemeinsam in der Küche ein. Während des Essens schlug Matis vor, dass Kepler mit ihm morgen in die Stadt fuhr, um Anzüge zu kaufen. Es klang wie ein Vorschlag, aber in Wirklichkeit war es keiner gewesen, Keplers Kleidung von der Stange entsprach eindeutig nicht den Vorstellungen des Butlers darüber, wie der Sicherheitschef von Mister Galema angezogen sein musste. Kepler nickte, er wollte diese lästige Angelegenheit so schnell wie möglich hinter sich bringen.
Nach dem Essen fuhr er mit Sahi nach Kapstadt. Je länger er durch die Straßen der Großstadt kurvte, desto leichter ging ihm das Fahren von der Hand, auch im chaotischen Wirrwarr einer afrikanischen Metropole.
Zurück auf der Ranch fühlte er sich sicher, wenn auch noch nicht so selbstverständlich wie in einem Auto mit dem Lenkrad auf der linken Seite.
Matis und das Zimmermädchen warteten am Hauseingang auf ihn. Der Butler händigte ihm den eigenen und zwei weitere Schlüssel vom Büro aus und sagte, dass er und Sahi in der Küche ein kaltes Abendbrot bekommen würden, weil sie das Essen verpasst hatten. Anschließend wünschte der Afrikaner würdevoll eine gute Nacht und ging. Kepler schickte Sahi in die Küche und sah das Zimmermädchen an, das ihn nervös und angespannt anblickte.
"Soraja, gib mir deinen Schlüssel von meinem Büro. Du wirst dort nur dann putzen, wenn ich oder einer von meinen Männern dabei ist", be stimmte er.
Das Zimmermädchen nickte, holte den Schlüsselbund heraus, nahm hastig den Schlüssel ab und reichte ihn Kepler.
"Ich habe nichts gegen dich", sagte er deutlich , "diese Maßnahme dient deinem Schutz, damit man dich nicht zwingen kann, in diesen Raum zu gehen."
Die Gründe schien die junge Frau nicht zu interessieren, sie wirkte b eschämt.
"Ja, Sir, danke", sagte sie hastig und wollte gehen.
"Darf ich dich um zwei Gefallen bitten?", fragte Kepler.
Soraja hielt inne und sah ihn angespannt an.
"Sicher, Sir."
"Nenne mich bitte nicht so", bat Kepler. "Und könntest du bitte Afrikaans mit mir reden? Ich muss üben."
"Ja, natürlich, Sir."
"Lass Sir weg", wiederholte Kepler und lächelte sie an.
Sie erwiderte zaghaft, aber ihr Lächeln sah nicht ganz frei aus.
"Gute Nacht, Soraja."
Nachdem das Zimmermädchen weg war, ging Kepler in die Küche, wo er und Sahi verhungert ein kaltes Hühnchen mit Senf verspeisten, das ihnen die matronenhaft blickende Marta vorgesetzt hatte.
4 5. Am nächsten Morgen setzte Matis Kepler beim Frühstück in Kenntnis, dass er für den heutigen Morgen einen Termin beim Schneider von Mister Galema arrangiert hatte. So wie sich das anhörte, war das eine enorme Leistung gewesen. Im nächsten Atemzug wies Matis den Stallburschen an, sofort nach dem Essen einen XJ vor die Villa zu fahren.
Als Kepler einsteigen wollte, eilte Rebecca aus dem Haus. Die junge Dame hatte ein geschäftsmäßiges strenges Outfit an, ein Seidentuch über dem Kopf, Sonnenbrille auf und das Handy am Ohr. Sie nickte Kepler und Matis im Vorbeigehen zu und steuerte den XKR an, der hinter dem XJ am Aufgang stand.
Kepler sah den Butler fragend an. Matis erklärte, dass Rebecca zu
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