Freiflug (Die Ratte des Warlords II) (German Edition)
nach wie vor einer der besten Geländewagen der Welt.
Sichtlich schweren Herzens kam Matis seiner Bitte nach, ihn nicht zu begleiten. Kepler wollte lernen, in dieser für ihn neuen Umgebung allein zurechtzukommen. Der Butler bestand aber darauf, dass der Wagen Galemas Status entsprach. Kepler wäre dieser Aspekt geradezu gleichgültig.
E r war versucht, den teureren, kompressoraufgeladenen V8 zu nehmen, wählte aber nüchtern den V8-Diesel als Antrieb. Die Lieferung des Wagens, der zusätzlich zu sämtlichen Extras über die Panzerung der höchsten Stufe verfügte, die der deutschen Klasse B7 entsprach, würde zwei Wochen dauern, aber nur, weil der Kunde Galema hieß. Der schwarze Wagen mit abgedunkelten Scheiben müsste zu Matis' Vorstellungen über das Prestige seines Bosses passen, wenn er sich von dem Schock erholte, wieviel dieses Prestige kostete.
De r Autokauf war als Einstieg in das südafrikanische Handelsleben gut gewesen. Danach kümmerte Kepler sich um die nächsten Punkte auf seinem Zettel.
Galema s Liste mit Namen der Personen, die Kepler helfen könnten, war beeindruckend, aber er war hier fremd, und von jetzt auf gleich von jemandem Gefallen einzufordern, und sei es für Galema, würde sich als kaum realisierbar erweisen. Zudem bezweifelte Kepler, dass er die gewünschte Ausrüstung überhaupt bekommen konnte, auch wenn der Polizeichef Galemas Freund war.
Keplers einzige Hilfe konnte nur das Geld sein, aber auch dann musste er direkt an die Quelle.
Er flog nach Pretoria. Seine Bodyguardlizenz verschaffte ihm den Eintritt bei Lifeguard , einer privaten Sicherheits- und Militärfirma, die manchmal auch den Personenschutz der Regierung besorgte. Galemas Name öffnete Kepler die Tür, aber nicht weit genug, man begegnete ihm mit kaum verhülltem Misstrauen. Lifeguard machte mit ihm zwar das Geschäft, aber man zeigte ihm deutlich, dass man auf dieses Geschäft weder angewiesen war, noch es wirklich haben wollte.
Mit Milliarden im Rücken, oder wieviel Geld Galema auch b esaß, war Kepler versucht, ein richtiges Scharfschützengewehr zu kaufen. Er zügelte sich, er hatte das Gewehr nicht nötig. Das Gelände der Ranch war zwar riesig, und sollten sie angegriffen werden – von wem auch immer – brauchte Kepler eine Waffe, mit der er auf mittlere Distanzen sowohl präzise als auch schnell schießen konnte. Deswegen kaufte er ein PSG1 in der A1-Ausführung. Dieses Gewehr hatte die größere Reichweite des MSG90, war aber genauer. Für Kepler war es die beste Halbautomatik der Welt. Aus demselben Grund wie das PSG, erwarb er vier MP5K-Maschinenpistolen mit einschiebbaren Schulterstützen und Trageriemen, damit man sie verdeckt unter der Kleidung tragen konnte, sowie je zehn Ersatzmagazine. Eigentlich mehr weil er sie einfach haben wollte, als dass er sie brauchte, kaufte Kepler eine SD3 dazu, die Version der MP5 mit integriertem Schalldämpfer und ausziehbarem Schulterschaft. Zum Schluss erwarb er sieben Glock Sechsundzwanzig mit je einem Halfter und zwei Ersatzmagazinen.
Zuerst wurde Kepler vom Lifeguard -Verkäufer von oben herab behandelt, der Mann hielt ihn anscheinend für einen Möchtegernkrieger. Daran änderte auch die offizielle Genehmigung nichts, die Kepler zum Tragen von automatischen Schusswaffen berechtigte, genausowenig wie Galemas Name. Erst als Kepler ausdrücklich den Schalldämpfer der SD3 in der Stahlausführung haben wollte, weil dieser mit vierzigtausend Schuss eine doppelt so hohe Lebensdauer wie das Aluminiumpendant hatte, änderte der Verkäufer seine Einstellung Kepler gegenüber. Er erkannte in ihm einen Profi wie er selbst einer war, und seitdem begegnete er ihm ohne Abneigung, fast schon kameradschaftlich.
Kepler hatte schon in Deutschland überlegt, wie er den zwangsläufigen Verzicht auf ein Kampfmesser ausgleichen konnte, und sich wegen der Kompaktheit für Wurfmesser entschieden. Nun kaufte er zehn solche Blankwaffen. Die Messer waren flach, zweischneidig, fünfzehn Zentimeter lang und aus einem Stück gearbeitet, die Klinge ging in den Griff über, sodass man das Messer sowohl mit dem Griff als auch mit der Schneide voran werfen konnte. Im Nahkampf konnte man es auch als Faustwaffe benutzen.
Nachdem die Angelegenheit mit den Waffen erledigt war, kaufte Kepler Satellitenhandys, ähnliche wie er sie im Sudan benutzt hatte. Der Fortschritt war auch auf diesem Technologiesektor weitergegangen, die Telefone waren kleiner und leistungsstärker geworden. Das Modell, für
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