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Freiflug (Die Ratte des Warlords II) (German Edition)

Freiflug (Die Ratte des Warlords II) (German Edition)

Titel: Freiflug (Die Ratte des Warlords II) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johann Löwen
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Oberkörper, um den Mann wieder mit dem Kopf zu schlagen. Aber der war schon bewusstlos, er war mit dem Hinterkopf auf dem Boden aufgeprallt.
    Kepler taumelte vor Anstrengung und musste wieder gegen den Brechreiz ankämpfen. Er fokussierte den Felsen, um den Gleichgewichtssinn zu stabilisieren, und atmete tief durch, bevor er den Kopf drehte. Die beiden anderen sah er wegen des Wagens nicht. Er sammelte sich und schloss die Augen.
    Seine Handgelenke waren stramm mit einer dünnen Schnur zusammengebunden worden, er bekam die Hände nicht an den Hüften vorbei. Er atmete tief durch und konzentrierte sich wie vor dem verbotenen Schlag. Dann biss er die Zähne zusammen, riss die Arme mit aller Kraft auseinander und schob sie unter seine Oberschenkel. Sein Körper hatte der eigenen Kraft nachgeben müssen, er plumpste nach hinten und die Anstrengung beförderte ihn beinahe wieder in die Bewusstlosigkeit. Er atmete durch. Die Fessel hatte gehalten und sich tief in seine Handgelenke eingeschnitten. Sie bluteten und er hatte sich die rechte Schulter ausgekugelt. Aber dafür konnte er jetzt die die Hände zu den Füßen schieben.
    Er spürte den Schmerz nicht, aber ihm wurde übel und er brauchte einige Sekunden, um wieder zu sich zu kommen. Dann versuchte er, die Beine durch die Handfesseln zu ziehen. Seine Füße verhedderten zwischen den Händen. Seine Finger hatten kaum Kraft, es dauerte quälend lange, bis er etwas Blut auf die Schnur geschmiert hatte, um sie für den zweiten Versuch glitschig zu machen.
    Der Verkäufer kam stöhnend zu sich. Kepler riss die Füße durch die Handfessel durch, er hatte keine Zeit mehr. Seine Blutung wurde stärker und alles um ihn herum drehte sich dröhnend. Trotzdem schaffte er es, die Hände zu Fäusten zu ballen, auszuholen und seinem Gegner einen fürchterlichen Schlag gegen die Schläfe zu versetzen. Dann riss er den Mund auf und schnappte nach Luft, während er hastig zum Revolver langte, den der Verkäufer hatte fallen lassen.
    Verbrecher mochten d iese Art von Handfeuerwaffen, weil sie die Hülsen nicht in der Gegend verteilten. Kepler verwünschte den Verkäufer trotzdem wegen nicht vorhandener Ahnung, wovon ein Smith&Wesson - Revolver Modell 500 zeugte. Mit dem monströsen .500-S&W-Kaliber eignete die Knarre sich besser zum Erlegen von Elefanten als für jeden anderen Einsatz, der Typ musste wohl irgendeinen Komplex mit der stärksten Handfeuerwaffe der Welt kompensieren, deren Tommel nur mit fünf Patronen geladen werden konnte.
    Der Revolver war schwer, kein Vergleich zu der Glock. Kepler senkte ihn, eine neue Welle der Übelkeit überrollte ihn beinahe, er sah wieder unscharf. Er zwang sich ruhig zu atmen und ignorierte die Übelkeit.
    In dem Moment bewegte der Verkäufer sich. Kepler nahm die Waffe herunter und musste sich mit den Händen auf der Erde abstützen, um nicht umzukippen.
    "Halt still."
    Die Laute kamen krächzend aus seinem ausgetrockneten Mund. Der Verkäufer langte nach ihm. Kepler wich dem Schlag aus, atmete tief ein und riss den Oberkörper hoch. Etwas Gutes hatte die massive Waffe, ein Schlag reichte aus, damit der Kerl still wurde. Kepler stierte auf den Revolver, dann pustete er in den Lauf und in die Trommel. Ob er auch nur einen Sandpartikel dadurch entfernt hatte, war fraglich, aber er musste etwas tun, das ihm sich zu konzentrieren half.
    Jetzt sah er nicht mehr doppelt . Er erhob sich und schlurfte, die fünf Zentimeter des Spielraumes der Fußfessel ausnutzend, gebeugt zum SUV. Sich an den Wagen abstützend, taumelte er weiter bis zu dessen Heck.
    Die beiden im Grab waren fast fertig, sie schaufelten mit schlaffen Bewegungen. Kepler sah immer noch unscharf, hob den Revolver dennoch an. Sein Herz raste, sodass er dessen Schläge bis in die Fingerspitzen spürte, der Lauf tanzte über den halben Horizont. Aber seine Arme zitterten immer heftiger, er hatte nicht die Kraft, den Revolver lange oben zu halten.
    Er feuerte den ersten Schuss mehr aufs Geratewohl ab. Der Rückstoß war gigantisch. Wenigstens war der Griff mit Gummi ummantelt, wäre er aus Holz oder Plastik, hätte Kepler den Revolver beim Schießen auch trotz der Mündungsbremse nicht halten können.
    Der Schuss war daneben gegangen, aber sein Donner versetzte Kepler in einen Zustand, in dem er nicht mehr zu denken brauchte. Obwohl die beiden Schergen aus dem Loch sprangen, konnte Kepler die nächsten vier Schuss halbwegs gezielt abgeben, zumindest fielen die Männer um.
    Kepler beinahe

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