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Freiflug (Die Ratte des Warlords II) (German Edition)

Freiflug (Die Ratte des Warlords II) (German Edition)

Titel: Freiflug (Die Ratte des Warlords II) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johann Löwen
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es auch nicht entgangen. Sie lächelte zufrieden.
    Das Kino trug den Namen Die Birke , den Kepler seltsam fand, entsprechende Bäume sah er keine in der Nähe. Oder er konnte sie nicht erkennen, das war auch möglich. Der Film, den Melissa sehen wollte, lief erst in drei Stunden. Sie war enttäuscht, aber Kepler kaufte die Karten.
    "Wir können solange einen trinken gehen. Kennst du einen g uten Laden?"
    Melissa lächelte bedauernd.
    " Wir müssten wieder fahren."
    "Ich kann dir keinen Wunsch abschlagen ."
    " Und warum?"
    Kepler zuckte die S chultern.
    "Du hast brav die Suppe gegessen ."
    Melissa wusste wohl nicht, ob sie sauer werden sollte, aber ihr Blick war prophylaktisch die Vernichtung seiner erbärmlichen Existenz. Kepler tat betreten.
    "Liebliche Blume, wie soll ich das schon wieder gutmachen?"
    "Schon besser." Sie hakte sich bei ihm ein. "Fahren wir. Ich will meinen Triumph auskosten."
    Kepler fragte nicht nach, über wen oder was sie gerade triumphierte. Sie war freudig aufgeregt, und er versprach sich, ihr einen schönen Tag zu machen.
    Sie brauchten etwa zwanzig Minuten durch die Stadt zum Gevatter See. In e iner Sackgasse unweit des Ufers lotste Melissa sie zu einer Mischung aus Bar und Biergarten. Dort zeigte sie auf einen freien Parkplatz unweit des Eingangs.
    Kepler führte den Befehl aus. Als er den Motor abgestellt hatte, wollte Melissa gleich au ssteigen, aber er hielt sie zurück.
    "B leib sitzen, Prinzessin."
    Unter den Augen der draußen sitzenden Leute ging Kepler um den Wagen he rum und öffnete Melissa die Tür. Sie ließ sich beim Aussteigen Zeit. Zuerst stellte sie einen Fuß heraus, dann erschien ihre Hand, die Kepler sofort nahm. Er half Melissa hinaus und machte die Tür zu. Dann wartete er einen Augenblick, solange Melissa majestätisch die Schultern strafte und sich erhaben umblickte. Anschließend bot Kepler ihr den Arm an. Melissa hakte sich gnädig lächelnd ein. Sie flanierten an den Tischen vorbei ins Lokal und nahmen im hinteren Teil Platz. Melissa lächelte fröhlich. Dann, als sie den beeindruckten Blick des Kellners sah, der ihnen die Karten reichen wollte, nahm ihr Gesicht einen zutiefst zufriedenen Ausdruck an. Sie bestellte eine Pina Colada, Kepler ein Wasser.
    "Das hat Spaß gemacht", lachte Melissa vergnügt, nachdem der Kellner gegangen war. "Weißt du, wo du jetzt in meiner Gunst stehst?"
    "Mh?"
    Sie hielt ihren rechten Arm senkrecht nach oben.
    "Da."
    "Du bist eine sehr nette Frau."
    " Und du machst ziemliche Fortschritte", lobte Melissa ihn, aber nicht überschwänglich. "Jetzt sag mir, wie schön ich aussehe."
    Sie hatte es sehr selbstgefällig gesagt, das übe rraschte Kepler unangenehm.
    "Ich sehe nirgendwo anderes hin, reicht das nicht?", fragte er.
    Melissa lächelte verlegen.
    "Aber ich will es auch mal hören." Das klang deutlich weiblicher. "Ich bin eine Frau, wir brauchen mal einfach ein blumiges Kompliment."
    "Ich bin unfähig auf diesem Gebiet. Ich kann es einfach nicht in Worte fa ssen."
    "Das heißt, du kannst es nur nicht sagen?", fragte Melissa. In ihrer Stimme klang eine freudige Erwa rtung an, vermischt mit Angst. "Wollen tust du es?"
    "Schon. "
    "Dann willst du, dass wir zusammen sind?"
    "Ich dachte, das wäre eine Tatsache."
    Melissa nahm seine Hand. In diesem Moment brachte der Kellner die Getränke und erkundigte sich nach weiteren Wünschen. Melissa schüttelte den Kopf, ohne den Mann eines Blickes zu würdigen. Er ging dennoch lächelnd davon.
    "Er denkt bestimmt, wir sind frisch verliebt", sagte Melissa fröhlich.
    Kepler wollte sie haben, als Menschen an seiner Seite und als Frau, aber sich ihr nicht ausliefern. Obwohl es nicht echt war, lächelte er zurück, um sie glücklich zu machen. Vielleicht würde er es selbst auch tatsächlich mit ihr werden.
    Sie hatten die Aufmerksamkeit von zwei anderen Gästen am Nebentisch auf sich gezogen. Das Paar war älter, sehr elegant gekleidet und allem A nschein nach stockkonservativ. Kepler stierte kalt zurück. Nach einigen Sekunden drehten sich die beiden hastig und beinahe erschrocken weg. Kepler sah zu Melissa, die mit dem Trinkhalm im Mund verharrte, und zog die Lippen auseinander.
    "Lass uns gehen", bat er.
    Als sie wieder in der Innenstadt waren und zum zweiten Mal zum Kino gingen, drückte Melissa sich an Kepler, bis er seinen Arm um sie legte. Als sie später im dunklen Saal des Kinos saßen, sah Kepler Melissas Gesicht an, ihre Augen, die im flimmernden Licht glitzerten, ihre zusammengezogenen

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