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Freiheit für Cyador

Titel: Freiheit für Cyador Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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Ihr mehr Inspektionsfahrten unternehmen, wenn Major Weylt zum Großen Kanal abgeordnet wird? Oder schicken sie einmal ihn und das nächste Mal Euch?«
    »Wir erledigen noch verschiedene andere Arbeiten neben der Wartung der Chaos-Türme. Letztes Jahr nach den Stürmen habe ich fast eine Jahreszeit in Fyrad verbracht und die Handelspiere dort repariert.« Gebynet trinkt einen Schluck. »Guter Jahrgang, Hauptmann.«
    Lorn schluckt deutlich und hebt die zweite Flasche. »Dir solltet noch etwas trinken. Wäre doch schade, wenn die Flaschen unnütz herumstehen.« Er füllt die zwei Gläser und scheint auch sein eigenes wieder aufzufüllen. »Besonders in diesen Zeiten.«
    »Ihr hattet es mit vielen umgestürzten Bäumen zu tun in letzter Zeit, wie ich hörte«, bemerkt Juist.
    »Haben sich die Siedler bei Euch über die entkommenen Raubtiere beschwert?« Lorns Lächeln wirkt schief.
    »Wir haben im letzten Achttag einen Nachtleoparden gefangen, östlich von hier«, antwortet Juist. »Damit haben wir einem Melonenbauern einen sehr großen Gefallen erwiesen.«
    »Das ist bestimmt Kylynzar«, meint Lorn.
    »Das kann nur er sein.« Ilryk schüttelt den Kopf.
    »Woher wisst Ihr das?«, fragt Juist verwundert und schaut von Ilryk zu Lorn.
    »Er hat mir einen Brief geschrieben.« Lorn rollt die Augen und lässt die Worte etwas undeutlich klingen. »Er möchte, dass wir in Zukunft keine Tiere mehr aus diesem verdammten Wald entkommen lassen. Kein Einziges. Also muss ich noch mehr Lanzenkämpfer riskieren – oder mein eigenes Leben.« Lorn wendet sich an Gebynet.
    »Ihr seid am längsten von allen hier. Stürzen dieses Jahr mehr Bäume um als sonst?«
    »Sogar weit mehr als gewöhnlich«, meint Gebynet und fügt schnell hinzu: »Aber nicht, dass es solche Jahre nicht schon gegeben hätte.«
    »Nichts Neues also«, sagt Lorn und sieht den Spiegelingenieur ausdruckslos an, »aber wie viele Kompanien haben so viele umgestürzte Bäume in drei Jahreszeiten bewältigt? In nicht einmal ganz drei Jahreszeiten«, verbessert er sich.
    »Wir hatten an unserem Mauerabschnitt dieses Jahr auch mehr Fälle als letztes Jahr«, wirft Ilryk ein, »aber im Nordosten waren es schon immer mehr als bei uns. In den letzten zwei Jahren jedenfalls.«
    »Das kann ich nicht beurteilen …«, antwortet Major Gebynet langsam.
    »Vielleicht eine Kompanie?«, fragt Lorn müßig und versucht sich beim Ingenieur im Wahrlesen zu üben.
    »Drei oder vier, würde ich sagen.«
    Lorn nickt. Gebynet lügt und ist selbst nicht glücklich damit. Lorn hebt die Flasche noch einmal hoch. »Trinkt. Wäre doch schade, wenn der Wein verkommen würde.«
    Gebynet und Juist tauschen Blicke aus, gestatten Lorn jedoch, ihre Kelchgläser aufzufüllen. Ilryk lehnt ab, noch immer mit einem höhnischen Grinsen im Gesicht.

 
XXV
     
    I n der Nachmittagssonne steht Lorn in den Steigbügeln und lässt die schweißnasse Hose trocknen, froh darüber, dass er seine Beine ausstrecken kann. Wie an jedem Nachmittag in den letzten Tagen, in denen die Ernte immer näher rückt, verschaffen die vereinzelten Wolken in der feuchten Hitze auch keine Erleichterung und die täglichen Abendgewitter verschlimmern die dampfende Schwüle nur noch mehr. Jeder Patrouillentag endet mit einer vom Schweiß durchnässten Uniform, und die Erde des Ödlands wird unter den Hufen der Patrouillenpferde zu Puder, der sich in Stiefel und Uniformen schmuggelt und zusammen mit dem Salz und Schweiß die Haut der Lanzenkämpfer austrocknet.
    Lorn wirft einen Blick nach links auf die Lanzenkämpfer, die in einer Reihe nebeneinander reiten. Sie halten nun einen Abstand von fast hundert Ellen voneinander, denn die Erste Einheit verfügt nur noch über dreizehn von ursprünglich zwanzig Lanzenkämpfern, die Lorn vor drei Jahreszeiten mitgebracht hat. Die Zweite Einheit umfasst sogar nur noch zwölf Mann. Der Nachschub soll jedoch nicht vor Ende des Herbstes oder Winteranfang eintreffen, und Lorn fragt sich, wie klein die Zweite Kompanie bis dahin wohl noch werden wird.
    Als er das Summen einer verendenden, Blut saugenden Blumenfliege hört, spürt er den stockenden Chaos-Fluss in den Cupridiumkabeln, die die Kristallsperren miteinander verbinden. Wieder ist ein Baum über die Mauer gestürzt, wie weit jedoch die Zweite Kompanie davon noch entfernt ist, kann er nicht feststellen.
    »Heiß … nie ist es mal kühler … bin ich froh, wenn der Winter beginnt«, murrt Kusyl auf der anderen Straßenseite.
    »Dann müssen wir

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