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Freiheit für Cyador

Titel: Freiheit für Cyador Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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Spiegellanzenkämpfer keine neuen Lanzenkämpfer hinzubekommen …« Lorn wartet.
    »Dann werden hier die Lanzenkämpfer immer weniger.«
    »Du hast mit eigenen Augen gesehen, dass dies auch wirklich stimmt«, schließt Lorn. »Aber was wird mit Jakaafra geschehen, wenn wir immer weniger Lanzenkämpfer bekommen und gleichzeitig immer mehr Bäume umstürzen?«
    »Die Zweite Kompanie muss es mit immer weniger Lanzenkämpfern mit immer mehr wilden Tieren aufnehmen … und dadurch gelingt wahrscheinlich immer mehr Tieren die Flucht?«
    Lorn nickt. »Sagen wir, bei jedem zehnten Baumsturz entkommt eine Riesenkatze – nur eine. Wenn in einer Jahreszeit drei Bäume umstürzen, wie viele Katzen können über das Jahr gesehen flüchten?«
    »Eine … oder drei in zwei Jahren.«
    »Und was passiert, wenn eine einzige Kompanie vierundzwanzig Baumstürzen in nicht ganz drei Jahreszeiten gegenübersteht?« Lorn beantwortet die Frage, noch bevor Shynt die Gelegenheit dazu bekommt. »Wir hätten sechs vogelfreie Katzen.« Er lächelt verkrampft. »Das habe ich auch Kommandant Meylyd vorgerechnet, als ich ihn um vollen Ersatz bat. Meiner Bitte wurde nicht entsprochen.« Lorn zuckt die Schultern. »Wir haben noch gut abgeschnitten mit nur drei entkommenen Riesenkatzen, wenn ich mich recht erinnere, es sind aber auch einige Nachtleoparden geflüchtet.
    Ich habe die Vorgehensweise der Patrouille etwas geändert. Wir senden den Kurier erst zu den Spiegelingenieuren, wenn der Angriff der Waldtiere vorüber ist. Wir nähern uns der Baumkrone von der äußeren Straße, zwei Einheiten stoßen in einem Winkel von fünfundvierzig Grad in Richtung Baumkrone vor und schießen nur noch aus kurzer Entfernung.«
    »Diese neue Taktik zeigt bereits Wirkung. Die Verluste gehen zurück.«
    Lorn nickt. »Man hat mir dringend empfohlen, zu den ›traditionellen‹ Patrouillentechniken zurückzukehren, aber der Befehl lautete auch, keine weiteren wilden Tiere mehr entkommen zu lassen.« Wieder kann Lorn nur verkrampft lächeln. »Truppenführer Olisenn sah sich den traditionellen Vorgehensweisen verpflichtet, und ich fürchte, dass seine Unfähigkeit, die neuen Techniken zu übernehmen, dazu beigetragen hat, dass er im Lanzenfeuer den Tod fand. Ich weiß es nicht sicher, aber ich vermute es.«
    Shynt nickt langsam. »Wenn ich fragen darf, Ser … Welche Patrouillentaktik werdet Ihr in Zukunft anwenden?«
    Lorn grinst. »Ich werde Major Maran darüber informieren, dass ich die Vorgehensweise, über die er und Kommandant Meylyd sich besorgt geäußert haben, aufgegeben habe, und dass die Zweite Kompanie beabsichtigt, ihr Bestes zu tun, um alle wilden Tiere daran zu hindern, über das Ödland hinaus zu flüchten.«
    Shynt lächelt nun fast. »Ah … ich verstehe.«
    »Dann werden wir sehen.« Lorn blickt den schwarzäugigen Truppenführer an. »Solange keine Tiere entkommen und ich die erteilten Befehle nicht missachte, werden wir zweifellos wenig von oben hören.«
    Shynt nickt. »Danke, Ser.«
    Lorn steht auf. »Ich freue mich, dich hier begrüßen zu dürfen. Kusyl wird dich der Ersten Einheit vorstellen, und ich werde auf den ersten Patrouillen mit dir reiten, bis du dich eingearbeitet hast.«
    Als Kusyl mit dem Untertruppenführer hinausgegangen ist, schließt Lorn die Tür und dreht sich um. Er sieht durch das Fenster hinaus auf die grauen Wolken, die immer mehr werden, je näher der Winter rückt, und denkt an das Gedicht in dem silbernen Buch.
    Vorkehrungen müssen getroffen werden.
    Lorn hat sie getroffen.

 
XXXI
     
    E s ist kalt und bewölkt, als Lorn am Abend über die feuchten Steine im Hof zum Stall schlendert, und der Nebel, der vom Boden aufsteigt, verschluckt fast das gesamte Licht der Lampen, die in den Bronzehalterungen an den Wänden stecken. Der Hauptmann trägt zwei Säbel: einen Lanzenkämpfersäbel rechts und den brystanischen Säbel links. Er hat auch eine Feuerlanze bei sich. Zielstrebig betritt er den warmen Stall. Der angenehme Duft von trockenem Stroh steigt ihm in die Nase.
    »Suforis?«
    »Ich komme, Ser.« Suforis huscht aus der Sattelkammer. »Ihr geht noch aus heute Abend, Ser?«, fragt der blonde Stallbursche. »Es wird mächtig kalt und feucht werden heute Nacht und morgen früh beginnt die Patrouille …«
    »Ich weiß. Ich werde nicht weit und auch nicht schnell reiten, ich überhitze den Wallach schon nicht.« Lorn lächelt. »Ich verspreche es, es wird nur ein kurzer Ritt.«
    »Einen Augenblick, Ser.« Der junge

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