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Freiheit für gequälte Tiere!

Freiheit für gequälte Tiere!

Titel: Freiheit für gequälte Tiere! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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speziell für die
Waschautomaten.“
    „Die Polizei hätte sich gefreut
darüber.“
    „Ich wollte doch das Geld
behalten. Ich bin knapp bei Kasse.“
    „Wieviel war’s?“
    „1284 Fuffziger.“
    „Alles ausgegeben?“
    „Bis auf etwa 300. Jetzt hat
sie dieser brutale Kerl aus dem Wirtshaus.“
    „Was hat er gesagt?“
    „Ich soll die Klappe halten.
Sonst setzt es noch mehr.“
    „Was werden Sie tun?“
    „Ich halte die Klappe. Dich
bitte ich, mich nicht anzuzeigen.“ Tim überlegte. Eine Fundunterschlagung im
Wert von 624 DM war sicherlich keine Polizeiaktion wert.
    „Sind Sie an den Unfallort
gekommen, als schon alles vorbei war — oder haben Sie den Hergang gesehen?“
    „Es war schon alles vorbei.“
    „Wie ist Ihre Adresse?“
    „Ich wohne in der Stadt.
Brixlittner-Gasse 11.“
    Tim musterte ihn nachdenklich.
    Felch war ein Würstchen, kein
Täter und Macher. Trotzdem: Irgendwie wirkte er link.
    Aber Tim fand nichts an seiner
Geschichte, wo er hätte einhaken können. Nur das instinktive Gefühl blieb, daß
der Typ ihn belog.
    „Können Sie fahren?“
    Felch nickte. „Nur weg hier!
Nie wieder nach Hinterstetten. Das sind ja Zustände wie im Wilden Westen.“
    „Gute Besserung!“ Tim stieg
aus. „Vielleicht sehen wir uns noch mal. Falls mir eine Frage einfällt, die ich
Ihnen unbedingt stellen muß.“
    Er warf die Tür zu und schwang
sich aufs Rad.
    Als er beim BIERBRUNNEN ankam,
war sein Sweatshirt tropfnaß. Bei dem hastigen Aufbruch hatte er vergessen,
seine Windjacke anzuziehen.
    Die Gaststube war leer bis auf
seine Freunde.
    „Wo bleibst du denn?“ fragte
Gaby verblüfft. „Du triefst ja. Weshalb warst du draußen?“
    Klößchen arbeitete bereits an
seiner Schlachtplatte, einer gewaltigen Vielfraß-Portion. Auch Karl und Gaby
hatten ihren Imbiß in Angriff genommen.
    Tim streifte rasch Sweatshirt
und Unterhemd ab, rubbelte seine muskulöse Brust einigermaßen trocken und zog
dann die Windjacke an — auf die nackte Haut.
    „Ich erzähle gleich. Ist dieser
Buchholz zurückgekommen?“
    „Nicht hierherein“, antwortete
Karl. „Er war kurz in der Küche. Möngheym ging auch in die Küche. Dann sind
beide abgeschoben.“
    Tim setzte sich.
    Gaby schob ihm ein Stück
Käsebrot in den Mund.
    „Soll ich dir jetzt servieren?“
rief Sofie aus der Küche.
    „Ich bitte darum.“
    „Vor allem den heißen Tee“,
rief Gaby. Zu Tim sagte sie: „Den brauchst du jetzt. Sonst bist du morgen
erkältet.“
    „Ich doch nicht. Ich bin
Kaltduscher und abgehärtet.“
    Leise berichtete er.
    „So ein brutales Stück Sch...
ande“, sagte Klößchen und meinte Buchholz. „Schläger und Räuber und Fahrer von
Schlachtvieh-Transporten. Offenbar paßt das zusammen.“
    „Jedenfalls haben wir eine
tolle Info gekriegt“, sagte Karl und putzte an seiner Brille herum.
„Sonntagmittag soll der Transporter hier abgehen.“
    „Wird eine sehr kurze Fahrt“,
sagte Tim.
    Sofie kam aus der Küche und
brachte ihm Tee mit Butterbrot und Rettich.
    Dann redeten die Kids über Felch
und waren gemeinsam der Meinung, ihn nicht anzuzeigen — den kleinen Fisch, der
nur mal was abgestaubt hatte: ohne kriminelle Energie und schändliche Absicht.

18. Drei ohne Gewissen
     
    Felch stöhnte. Er hatte
Schmerzen. Ein Auge war fast zugeschwollen. Im Unterkiefer hatte sich ein Zahn
gelockert. Dazu eine Rißwunde am Mundwinkel.
    Unglaublich, wie dieser Kerl
zugeschlagen hatte. Einfach so. Nur, um jeden Widerstand im Keim zu ersticken.
    Felchs Gesicht verzog sich zu
einem schiefen Grinsen. Er wußte, wer sie waren — die drei. Sie hatten in dem
blauen Mercedes gesessen. Wilhelm Bullschett, Bernhard Möngheym und Ferdinand
Buchholz. Sie waren sogar ausgestiegen und hatten sich geschart um den
bewußtlosen Krawutzke, während er, Felch, der Foto-Fanatiker, mit seiner Kamera
hinter den Büschen bei der Baumschule stand, versteckt, aber doch nahe an der
Landstraße.
    Sie hatten ihn nicht bemerkt,
und er hatte — geistesgegenwärtig — Fotos gemacht. Insgesamt fünf. Sie waren
gut geworden, gestochen scharf.
    So ein Motiv! Das war doch was
anderes als die zurückkehrenden Zugvögel.
    Nur der Besuch im BIERBRUNNEN
vorhin — das war ein Fehler gewesen. Andererseits — nun erst recht. Nach dieser
Behandlung durch Buchholz hatte er, Felch, keinerlei Skrupel mehr. Er würde
ihnen einheizen, den dreien. Die kannten keine Skrupel, keine Gewissensbisse —
hatten den schwerverletzten Krawutzke seinem Schicksal überlassen.
    Ohne

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