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Freiwild

Freiwild

Titel: Freiwild Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anja Belle
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waren. Ich war in der Früh fleißig gewesen und hatte eine Menge Bilder zu verschicken. „Ah, da ist ja die Notiz“, rief Baumann aus. Während die Bilder noch in seinen Rechner liefen, hatte er ein wenig herum geklickt. „Da steht ja, dass ihre Agentur einen Journalisten schickt. Sie bleiben sechs Monate?“. Ich bejahte die Frage, hörte aber in seinem Tonfall, dass dieser Zeitraum viel zu lange sei um ihn mit meiner Anwesenheit zu belasten.
    „ Na, dann wird man sich ja bestimmt noch öfter hier sehen.“ Er lächelte mich an und ich kam zu dem Schluss, jetzt entlassen zu sein. „Ich schicke Ihnen die Bilder auf den Rechner, wenn ich soweit damit fertig bin!“, rief Baumann mir noch hinterher, aber ich war genervt. Er empfand mich als störend in seinem Refugium. Das war nicht nett. Ich empfand seine Kontrolle über meine Fotos als Einmischung in meinen Job. Was ging ihn das an? Ich würde ja nicht gleich Baupläne für Raketen verschicken, oder? Aber auch er hatte seine Arbeit zu leisten. Fast war ich dazu bereit, aufgrund seines verdammt guten Aussehens ihm seine Vorurteile mir gegenüber zu verzeihen. Aber auch nur fast. Im Augenblick war ich erst mal dazu genötigt, mit ihm auszukommen.
    Als ich zurück in mein Zimmer ging, fand ich einen kleinen, hellgelben Zettel, zusammengefaltet in der Ritze meiner Tür steckend. Neugierig faltete ich ihn auf und las: „ Danke für den netten Abend. Ich würde das gerne wiederholen. Ich hole dich gegen acht Uhr ab. Patrick .“
    Offenbar war er noch immer an mir interessiert und ließ sich nicht so leicht entmutigen. Ich schmunzelte bei dem Gedanken an seine Annäherungsversuche. Das war ausbaufähig und ich war geschmeichelt. Und so sprang ich schnell unter die Dusche, zog mich anschließend an und wartete darauf, dass es acht würde.
    Schließlich klopfte es und Patrick stand vor der Tür. „Du kommst gar nicht erst auf die Idee, dass ich heute keine Zeit haben könnte, oder?“, begrüßte ich ihn, milderte die strengen Worte aber mit einem offenen Lächeln. Er strahlte verlegen zurück und murmelte: „Nö... kommst du?“, und so gingen wir wieder in die Offiziersmesse. Ich war ein wenig nervös weil ich ahnte, was heute Nacht passieren würde. Ich war mir inzwischen sicher, mich heute von ihm flachlegen zu lassen, sofern es dazu kommen sollte. Gegen einen Mann zwischen meinen Beinen hatte ich nichts einzuwenden. Wenn der Wolf schon an mir Gefallen fand, dann konnte ich es auch ausnutzen. Gespannt und erwartungsvoll trat ich hinter ihm in die Messe. Wie schon am Abend zuvor belegten wir einen Tisch in der hintersten Ecke. Patrick hielt sich nicht lange mit Smalltalk auf: „Und, habe ich heute eine Chance bei dir?“. Ich errötete. Das war ja mal mehr als direkt! Andererseits konnte es nicht schaden, die Fronten gleich abzustecken. „Was genau meinst du damit?“. Ich forderte ihn gerade zu heraus, mir offen zu sagen was er vorhatte, obwohl ich es längst wusste. Ich neigte meinen Kopf zu Seite und blickte ihm tief in die blassblauen Augen. Jetzt war er an der Reihe, verlegen zu werden. Er lief rot an, was seine Gesichtsfarbe der seiner Haare anglich, so dass man kaum noch einen Unterschied erkennen konnte. Dann blickte er auf seine Finger, die er unablässig ineinander verknotete. „Nun...“, er zögerte. Schließlich riss er sich sichtbar innerlich zusammen: „Wir könnten vielleicht ein wenig Spaß zusammen haben. Was meinst Du?“. Dabei blickte er mich von unten her an. Ich konnte förmlich sehen, wie seine Halsschlagader zuckte. Er hatte Angst, was ich wohl gleich sagen würde. Gleichzeitig sprang ihm die Gier nach Sex geradezu aus den Augen. Ich überlegte einen Moment und bannte seinen Blick fest mit dem meinigen. 'Jetzt oder nie' dachte ich und nahm allen Mut zusammen.
    Ich räusperte mich und sagte mit heiserer Stimme: „Lass uns gehen. Spaß klingt nach einer guten Idee“, ohne den Blick von ihm abwenden zu können. Patrick sah passabel aus und ich hielt ihn für fähig, guten Sex abzuliefern. Jedenfalls schien er genug Leidenschaft in den Lenden zu haben, denn seine Jeans beulte sich mächtig aus. Anerkennend blickte ich auf seinen Schritt, was er mit einem Grinsen zur Kenntnis nahm. Offensichtlich wusste er, was man damit machen konnte und was mein Blick zu bedeuten hatte.
    Er nahm mich bei der Hand und ich rutschte den Barhocker hinunter. Ich hatte weiche Knie vor lauter Aufregung und verlor das Gleichgewicht. Ich fiel ihm nahezu in die

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