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Freiwillig Fräulein: Roman (German Edition)

Freiwillig Fräulein: Roman (German Edition)

Titel: Freiwillig Fräulein: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jamie Lynn Braziel
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Abend meines Lebens.«
    Verdutzt zog ich meine Hand zurück. »Warum?«
    »Weil ich dich kennengelernt habe«, stellte er in sachlichem Ton fest.
    Ich starrte ihn ungläubig an. »Das ist seltsam, dass du das sagst.«
    »Und warum?«, fragte er neugierig. Er lehnte sich zurück und legte einen Arm lässig auf die Rückenlehne der Sitzbank.
    Ich legte meinen Löffel zur Seite und verschränkte die Arme. »Weil du offenbar zu dem Schluss gekommen warst, dass ich nicht das Beste in deinem Leben war, als du beschlossen hast, andere Frauen zu treffen.« Ich hatte die Stimme erhoben und Karen machte keinen Hehl aus ihrem Interesse an unserer Unterhaltung.
    »Können wir dieses Gespräch irgendwo fortsetzen, wo wir ein bisschen mehr für uns sind?«, fragte Steve, der sich nun doch ein bisschen unbehaglich zu fühlen schien.
    Ich hatte ganz bestimmt nicht die Absicht, unsere Auseinandersetzung zum Stadtgespräch werden zu lassen, vor allem weil Mutter unweigerlich Wind davon bekommen würde. Ich nickte und rutschte aus der Nische. Als er mir die Tür aufhielt, glitt seine Hand meinen Rücken hinunter. Wieder machte mein treuloses Inneres einen Satz. Ich kann nicht behaupten, dass sich meine Laune dadurch besserte.
    Nachdem wir zum Buchladen zurückgegangen und in sein Auto gestiegen waren, fuhren wir schweigend in Richtung See. Dort war es friedlich und einen Augenblick lang lehnte ich mich entspannt im Sitz zurück und genoss die Aussicht. Wir waren früher ein paarmal an genau dieser Stelle gewesen, doch damals hatten wir keineswegs das Panorama bewundert.
    Als hätte er meine Gedanken gelesen, brach Steve das Schweigen und sagte: »Das ruft ein paar gute Erinnerungen in mir wach.«
    »Bitte«, entgegnete ich und packte den Türgriff. »Ich habe keine Lust, mir Schilderungen deiner romantischen Abenteuer anzuhören.« Ich stieg aus dem Auto, schlug die Beifahrertür zu und lehnte mich gegen die Motorhaube.
    Er kam um das Auto herum zu der Stelle, wo ich stand. »Emma.« Ich ignorierte ihn. »Emma, sieh mich an.« Ich holte tief Luft, blickte auf und sah Schmerz in seinen Augen. »Außer mit dir bin ich mit niemandem hier gewesen.« Er hob die Hand, schob mir eine widerspenstige Locke hinters Ohr und streichelte meine Wange, als er die Hand wieder sinken ließ. Ich wich zurück. »Ich schulde dir eine Erklärung, warum ich die Beziehung damals beendet habe.«
    Ich schwieg. Ich war hin- und hergerissen. Ein Teil von mir war wütend, doch der andere Teil wollte ihn einfach nur berühren. Die Wut gewann die Oberhand. »Wie kann es sein, dass unser Kennenlernen dir den besten Abend deines Lebens beschert hat und dass es zwei kurze Jahre später etwas ist, das du nicht mehr haben willst?«
    Er fuhr sich mit den Fingern durch die Haare. »Es war nicht so, dass ich dich nicht mehr wollte. Ich kann mich an so manchen Abend erinnern, an dem ich dich sehr wohl wollte. Und dann weggeschoben wurde, als ich versuchte weiter zu gehen.«
    Ich starrte ihn böse an. »Du hast mich also betrogen, weil ich nicht mit dir schlafen wollte?«
    Er guckte unbehaglich. »Natürlich nicht. Ich wusste, dass ich nicht der Mann sein konnte, den du damals brauchtest.« Er trat einen Schritt näher und sah mir direkt in die Augen. »Deshalb habe ich die Beziehung beendet. Ich wollte dich nicht verletzen, Emma.«
    Ich wandte den Blick ab. »Komisch! Ich nehme an, es sollte mir nicht wehtun, als du mich betrogen hast, aber das ist genau das, was passiert ist.«
    »Ich weiß das und es tut mir leid.« Er ergriff meine Hand und diesmal machte ich mir nicht die Mühe, sie zurückzuziehen. »Du verdienst den besten Mann der Welt.«
    Brian hatte auch etwas davon gesagt, dass ich das Beste verdiente. Es nervte mich, dass alle zu wissen glaubten, was das war. »Ich bin die Einzige, die weiß, was das Beste für mich ist. Warum also fragen die Leute nicht, bevor sie einfach etwas tun?«
    Sein Daumen beschrieb träge Kreisbewegungen auf meinem Handrücken und leider musste ich zugeben, dass es ein angenehmes Gefühl war. Er ging nicht auf meine Frage ein. »Ich dachte nur, es wäre besser so, damit du dich nach etwas Neuem umsehen konntest. Übrigens: Danke, dass du deiner Familie nicht erzählt hast, wie idiotisch ich mich verhalten habe.«
    Diese Bemerkung ließ mich meine Hand zurückziehen. »Es war nicht so, dass ich dich schützen wollte. Ich habe nichts gesagt, weil ich mich gedemütigt fühlte. Das letzte halbe Jahr über habe ich gedacht, dass mit mir

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