Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Freiwillig Fräulein: Roman (German Edition)

Freiwillig Fräulein: Roman (German Edition)

Titel: Freiwillig Fräulein: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jamie Lynn Braziel
Vom Netzwerk:
eine Dreijährige. »Es ist keine förmliche Einladung.«
    »Offensichtlich nicht.« Er kicherte.
    »Hör zu, du musst jetzt gehen. Mein Besuch kann jeden Augenblick kommen.« Genau in diesem Augenblick klingelte es an der Tür.
    Mist
, dachte ich. Das sah mir ganz nach einem Desaster aus. Als ich die Tür öffnete, bot sich mir zum zweiten Mal an diesem Abend ein Anblick, mit dem ich nun wirklich nicht gerechnet hatte. Vor mir stand eine aufblasbare Puppe. Sie trug einen Smoking und hatte ein aufgedrucktes Cary-Grant-Gesicht.
    »Oh, Sie sehen heute aber wirklich hübsch aus«, ertönte Brians Stimme hinter der Puppe. Dabei machte er Carys vornehme Sprechweise ziemlich überzeugend nach. Er äugte hinter Carys Kopf hervor und fragte: »Verzeihst du mir?«
    Ich lachte und wollte gerade etwas entgegnen, als Steve hinter der Tür zum Vorschein kam. »Verzeihen – was?«, fragte er.
    Langsam ließ Brian die Puppe sinken. Er lächelte nicht mehr. Oh, oh. »Geht dich nichts an«, sagte er kurz angebunden und schob sich an Steve vorbei ins Haus. »Was macht er denn hier?«, fragte er mich.
    »Ich wollte Emma zum Essen ausführen«, antwortete Steve kühl. Zum Glück bezeichnete er mich nicht wieder als »sein Mädchen«.
    »Steve wollte gerade gehen«, sagte ich. Mein Tonfall machte keinen Hehl daraus, dass er hier unerwünscht war. »Ich hatte ihm bereits gesagt, dass ich mit dir verabredet bin.«
    Steve sah mich mit hochgezogenen Augenbrauen an. »Eigentlich hattest du mir nicht gesagt, mit wem du verabredet bist.«
    »Das ist egal. Ich bin verabredet und du gehst jetzt.« Ich stellte mich zwischen ihn und Brian. »Auf Wiedersehen.«
    Brian trat von hinten näher an mich heran und wedelte mit der Hand, als wollte er eine Fliege verscheuchen. »Ja, auf Wiedersehen, Steve.«
    Auf Steves Stirn pulsierte eine Ader. Ich flehte ihn mit den Augen an, dass er nun bitte gehen möge, und schob ihn zur Tür. Er sah mich an und richtete dann den Blick auf Brian. Auf seinem Gesicht breitete sich ein selbstzufriedenes Lächeln aus. »Ich ruf dich an, Schatz.« Auf das, was dann kam, war ich nicht vorbereitet: Mit einer raschen Bewegung beugte er sich vor und küsste mich, bevor er zur Tür hinausging.
    »Lass die Finger von ihr, du Mistkerl!«, brüllte Brian und hechtete hinter ihm her.
    Ich wirbelte herum und klammerte mich mit aller Macht an ihn, damit er Steve nicht hinterherlaufen konnte. Mit rot angelaufenem Gesicht und zusammengebissenen Zähnen starrte er ihm nach. »Brian! Brian! Brian!« Schließlich wandte er mir seinen Blickzu. »Lass ihn laufen. Bitte, ich werde dir alles erklären. Komm, wir vergessen ihn einfach und genießen unseren Abend.«
    Brian war weit davon entfernt, ihn zu vergessen. »Was hatte er hier zu suchen, Emma?«
    »Ich bin mir nicht sicher.« Plötzlich fiel mir auf, dass er gar keine Pizzakartons bei sich hatte. »Wo ist die Pizza?«
    Immer noch erregt zeigte er auf die Puppe. »Ich musste deine Puppe abholen, bevor der Partyladen zumachte, also dachte ich mir, wir bestellen die Pizza einfach, wenn ich hier bin.«
    In all der Aufregung hatte ich sein Geschenk ganz vergessen. »Cary« hing mit den Armen im Garderobenständer, damit er nicht vornübersackte. Ich befreite ihn und wandte mich zu Brian um. »Wo hast du diesen Burschen denn aufgetrieben?«, fragte ich ehrfürchtig, während wir ins Wohnzimmer hinübergingen.
    »In Dallas gibt es einen Laden, wo man so etwas nach seinen Wünschen anfertigen lassen kann. Dort habe ich Cary bestellt. Ich wollte ihn eigentlich für Weihnachten aufheben, aber nach der ... Sache hatte ich beschlossen, ihn dir heute schon zu geben.«
    »Das hast du für mich getan?« Ich konnte mir gar nicht vorstellen, was ein Teil wie dieses gekostet haben musste, aber ich war mir sicher, dass es bestimmt nicht billig war. Mit Cary im Schlepptau ging ich zu Brian und nahm ihn fest in den Arm. »Danke, Brian. Er ist wunderbar.« Ich trat einen Schritt zurück und bewunderte die Puppe. »Was zum Teufel stelle ich nun mit ihm an? Oder sollte ich besser nicht fragen?«
    Brian lachte. »Ich zeig’s dir.« Er legte der Puppe einen meiner Arme um die Taille und sagte mir, ich solle ihre Hand in meine nehmen. Dann trat er plötzlich hinter mich, ließ seinen eigenen Arm um meine Taille gleiten und legte seine Hand über meine und die der Puppe.
    »So, rechter Fuß zuerst. Eins, zwei, drei und eins, zwei, drei ...« Er gab den Rhythmus vor und führte mich im Walzertakt durchs

Weitere Kostenlose Bücher