Freizeichen
Talk - Show den Gastgeber, ob er wisse, was eine Frau in Los Angeles dazu berechtigt, einen Behindertenparkplat z z u benutzen.»
«Und?»
«Körbchengröß e A.»
Es war nach zwei, als die Kellner sich nicht mehr bemühten, ihr e Müdigkei t z u verbergen . Al s ein er mehrmals hintereinander gähnte , ohn e sic h di e Han d vo r de n Mun d z u halten , wurd e es Zei t z u gehen . Sonja s Hand y hatt e mehrmal s ei n seltsam brummige s Pupse n vo n sic h gegebe n zu m Zeichen , das s eine SM S eingegange n war . Mi r wa r jede s Ma l da s Her z stehen g e blieben, aber es war immer nur Ichkratzmira m - Sack - Ikmas gewesen, der offenbar im Halbstundentakt Nachrichten versendete , ohn e sic h i m Geringste n dara n z u stören , das s keine beantwortet wurde.
«Schade , das s ma n imme r di e besonder s tol l findet , di e sich nic h t melden», seufzte Sonja weinselig. Ich verabschiedete mich: «Bis dannimanski.»
De n Aben d de s folgende n Tage s kan n ma n woh l ohn e zu übertreiben als einen der misslungensten meines Lebens bezeichnen. Mein Mallorc a - Urlau b ha t seine n Tiefpunkt erreicht . Ic h sitze in einer ungefähr fünfundneunzig Meter lange n Limousin e i n eine m taubenblaue n Kleid , da s nicht wirklic h gu t sitzt , mi t zerlaufene r Wimperntusche , rotäugi g wie ei n Albinokaninche n un d emotiona l gesehe n tota l zerrüttet. Immerhi n gib t e s i n de r Min i - Ba r Whisk y - Fläschchen. Ich trinke gerad e di e zweite . Nich t mi t Sod a gemixt , sonder n mi t dicken Tränen , di e i n kürzeste n Abstände n i n mei n Gla s fallen . Ic h bin untröstlich . U m di e Sachlag e kur z zusammenzufassen : Sonj a ist i n diese m Momen t dabei , meine n Be n z u betrügen!!!
Dabei hatte der Tag eher vielversprechend begonnen. Ich lag di e meist e Zei t mi t Tant e Ges a a m Pool , un d wi r sprache n über eine n dicke n Düsseldorfe r namen s Hermann , de r ih r gerad e den Ho f macht.
«Liebs t d u ih n denn?»
«Ehrlic h gesagt , gefall t e r mi r scho n sehr , seh r gut . Da s ist mehr , al s ic h vo n meine n Ehemänner n behaupte n konnte.»
«Un d wa s sprich t dan n dagegen ? Waru m erhörs t d u ih n nicht endlich?»
«E r is t verheiratet.»
«Oh , ic h wusst e ga r nicht , das s d u s o moralisc h bist.» Irgendwi e wa r ic h ang e nehm überrascht. Meine Männer mordend e Tant e hatt e Hemmungen , sic h mi t eine m gebundenen Man n einzulassen?
«Natürlic h bi n ic h nich t moralisch , Schätzchen . Wills t du mic h beleidigen ? Ic h lieb e es , mi t verheiratete n Männer n zu schlafen. Die stellen keine Ans p rüche und konzentrieren sich ganz aufs Wesentliche: Sex. Mich langweilt dieses Kerzenscheingetue . Da s is t doc h nu r Zeitverschwendung.»
«Un d wa s is t s o ander s a m Hermann?»
«S o wa s hab e ic h selte n erlebt . E s stör t mic h überhaup t nicht, abend s nebe n ih m einzu schlafe n un d morgen s nebe n ihm aufzuwachen . Ic h habe , wi e d u vielleich t weißt , i n al l meinen vie r Ehe n au f getrennt e Schlafzimme r bestanden . Mein e Devise wa r immer : Nicht s is t schädliche r fü r di e Erotik , al s neben eine m Man n z u liegen , de r i m Schla f schmat zt . Mei n Erste r hat geschnarcht wie eine Wagenladung Schweine, es war schlimm. Abe r nicht s gege n Hermann . E r grunz t wi e ein e Hord e wilder Eber , sobal d ic h das Licht ausgemacht habe. Mittlerweile schläft e r mi t eine m seh r hässliche n Ant i - Schnarc h - Nasenpfla s te r im Gesicht . Un d wa s sol l ic h sagen ? Ic h find e ih n deshal b nu r noch aufregender.»
«Ic h glaube , d u bis t wirklic h verliebt.»
«D a has t d u woh l Recht , Kindchen . Abe r obwoh l wi r uns scho n sei t eine m halbe n Jah r treffen , kan n e r sic h noc h immer nich t daz u du r chringen, sich scheiden zu lassen. Er hat Skrupel wege n seine r Frau.»
«Wieso ? Is t si e al t un d krank?»
«Nein . Si e is t gerad e vierundzwanzi g geworde n und bildhübsch. Hermann befürchtet, dass sie es seelisch nicht verkraftet , wen n e r si e wege n eine r hässlich e n alte n Schachtel sitze n lässt . E r komm t übrigen s auc h zu r Part y a m Samstag . Ich hoffe , e s mach t di r nicht s aus , dein e greis e Tant e wi e einen verliebte n Backfisc h z u sehen . E r besuch t mic h fü r zwei Wochen. Seine Frau will er von Mallorca aus auf irgendeine Tour schicken. Er sagt, das Problem würde sich auf dieser Reise dan n scho n gan z vo n allein e regeln.»
«Da s kling t ja , al s würd e e r si
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