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Freizeichen

Freizeichen

Titel: Freizeichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ildikó von Kuerthy
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e umbringe n lassen!»
    «Ja , nich t wahr ? Is t da s nich t herrlic h romantisch? » Meine Tante Gesa kicherte unter ihrem gullydecke l große n Sonnenhut hervor . «Las s un s anstoßen , klein e Belle . Au f di e Lieb e un d all das , wa s wi r dumme n Mensche n manchma l fü r di e Liebe halten!»
     
    Sonj a un d ic h hatte n un s u m ach t vo r de r Ba r «Abacco » in Palm a verabredet , w o di e Parfü m - Part y stattfinde n sollte . Ich wa r scho n erschrocken , bevo r ic h de n Lade n überhaupt betreten hatte . Zu m einen , wei l vo r de m Eingan g Fotografe n eine n roten Teppic h umlagerten . Zu m anderen , wei l ic h Sonj a sah . Ich fragt e mic h be i ihre m Anblick , o b si e mic h nu r al s Begleitung gewähl t hatte , u m nebe n mi r ums o helle r z u strahlen . Ic h wa r ihr Waisenkin d au s Kambodscha . Si e wollt e angebe n un d s o tun , als sei sie ein guter Mensch. Dabei war sie drauf und dran, einer arglosen , unbescholtenen , warmherzige n Fra u de n Man n zu stehlen . Dies e Kackbratze!
    Ic h stampft e wüten d au f si e zu , abe r Sonj a schie n vo n meiner üble n Stimmun g nicht s z u merke n un d küsst e herzlic h den Luftrau m nebe n meine n Wangen «So , Annabel , un d jetz t werde n wi r Spa ß haben . ‹Lancaster›
    stell t heut e Aben d ei n neue s Parfü m vor . D a s Zeu g heißt ‹Kashba › un d stink t wi e ei n Kamelfurz . Abe r di e Part y wird sicher großartig. Ach übrigens, kann ich mein Handy in deine Handtasch e tun ? Ic h wollt e kein e mitnehmen . Ma n sieh t damit immer so trampelig aus.»
    Ac h was , trampelig ? Ic h steckt e ih r H and y verbitter t i n meine Tasche . Ic h fühl e mic h unwohl , wen n ic h nich t ei n Minimum mi r vertraute r Gegenständ e be i mi r habe . Gleichzeitig triumphiert e ic h natürlic h innerlich . Ic h wa r i m Besit z des wichtigste n Beweismittel s i n diese m Fall . Möglichs t gelang w eilt schaut e ic h übe r de n rote n Teppich.
    «Has t d u eigentlic h scho n di e S M S a n diese n Superbenni geschickt?»
    Ic h versucht e s o z u klingen , al s hätt e ic h mic h au s purer Höflichkeit danach erkundigt.
    «Klar, gerade eben. Willst du sie lesen? Ich werde dich sowies o de n ganze n Aben d nerve n un d fragen , o b scho n eine Antwor t gekomme n ist.»
    Sonj a holt e ih r Hand y au s meine r Tasch e un d zeigt e mi r den Text:
    «Has t d u dic h vo n de m Kus s erholt ? Ic h kan n übrigen s auch kochen ! Komms t d u a m Sonntagaben d zu m esse n z u mir? M e ld e dic h bei : S O N J A!!!»
    «Cool , ei n ech t lässige r Text.»
    «Ic h wei ß nicht , glaubs t du , e r kapiert , wi e erns t e s mi r ist?»
    «Ich glaube, da brauchst du dir keine Sorgen machen. Das müsst e selbs t eine r wi e de r kapieren.»
    «Ja , ic h denk e auch . Un d jetz t las s uns reingehen. Und versprich mir, dass du mir sofort Bescheid sagst, wenn's in deine r Tasch e pupst , ja?»
    Sonj a zerrt e mic h in s Gedränge . Al s Erste s tra t ic h einem ältere n Herr n au f de n Fuß , de r mic h daraufhi n s o hasserfüllt anstarrte , das s ic h ih n ers t erk annte, als er schon vorbei war: Michael Douglas! Obschon einer Ohnmacht nahe, konnte ich eine n fachkundige n Blic k au f sein e Fra u Catherin e werfen , der mi r bestätigte : Dies e Fra u ha t eine n Hinter n wi e ein wohlgenährte s Pon y un d is t mindesten s fün f Jahr e ält er, als sie i n de r «Bunten » imme r behauptet . Mein e Stimmun g besserte sic h schlagartig . «Hey , Sonja , da s wa r de r Michae l Dougla s mit seine r Frau!»
    «Has t d u ihre n fette n Arsc h gesehen?»
    Ich schüttelte natürlich energisch den Kopf. Ich kann es eben einfac h ni cht leiden, wenn man Frauen auf ihre Problemzonen reduziert . Scho n ga r nicht , wen n da s Fraue n tun , di e keine Problemzone n haben . Ic h kan n e s mi r leisten , übe r voluminöse Hinterbacke n z u scherzen . Nu r Behinderte n is t e s erlaubt, Behindertenwitz e z u machen.
    Da s «Abacco » wa r mi t gigantische n Obstkörbe n und tausende n Rose n geschmückt . Ei n herrliche r Ort , sic h zu verliebe n ode r verlieb t z u sein . E s roc h nac h Sünd e un d Lust, nach Orient und dem Gewürz, mit dem beim Inder das Linsengemüs e angemach t wird . Ic h dacht e an Ben, ich dachte an Robi n - und entschied mich einstweilen für einen Cuba Libre, de r gerad e a n mi r vorbeigetrage n wurde . Ic h wollt e versuchen, i n möglichs t kurze r Zei t möglichs t vie l Alkoho l z u mi r zu nehmen . Vielleich t würd e ic h

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