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Fremd fischen

Fremd fischen

Titel: Fremd fischen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emily Giffin
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Panik, weil ich denke, das war’s dann. Ich werde mit niemand anderem zusammen sein. Deshalb hatte ich diesen kleinen Seitensprung. Er hat nichts zu bedeuten.»
    « Okay», sage ich.«Ich meinte nur, wenn du dir mit dieser ganzen Hochzeitsgeschichte unsicher bist … du sollst einfach wissen, dass ich voll und ganz hinter dir stehe, egal, wie du dich entscheidest – »
    « Es gibt nichts zu entscheiden!», unterbricht sie mich.«Ich heirate. Ich liebe Dex.»
    « Entschuldige», sage ich. Und es tut mir wirklich Leid. Es tut mir Leid, dass ich Dex auch liebe.
    « Nein, ich bitte um Entschuldigung, Rachel.»Sie berührt mein Bein.«Es war ein grässlicher Tag.»
    « Das verstehe ich.»
    « Verstehst du es wirklich? Ich meine, kannst du dir vorstellen, wie es ist, in ein paar Wochen ein Versprechen abzugeben, das ewig gelten soll?»
    Ach, du Ärmste , denke ich. Hat sie eigentlich eine Ahnung, wie viele Frauen einen Mord dafür begehen würden, einem Mann wie Dexter ein solches Versprechen zu geben? Eine davon sitzt vor ihr.
    « Ewig ist eine mächtig lange Zeit», sage ich mit einem Hauch von Sarkasmus.
    « Zitierst du hier Prince-Songs? Ich rate dir, zitiere keine Prince-Songs, wenn es mir schlecht geht.»

    Nein, nein, sage ich – obwohl ich das tatsächlich getan habe.
    « Es ist ’ne lange Zeit», sagt sie.«Und manchmal weiß ich nicht, ob ich das kann. Ich meine, ich weiß, dass ich heiraten möchte, aber manchmal weiß ich nicht, ob ich es vierzig Jahre – oder wie lange auch immer – ohne das Kribbeln aushalte, das du kriegst, wenn du jemand Neuen küsst. Ich meine, sieh dir Hillary an. Die schwebt auf Wolke sieben, oder?»
    « Ja.»
    « Und mit Dexter ist es nicht mehr so. Überhaupt nicht mehr. Es ist immer der gleiche Trott – er muss dauernd arbeiten und überlässt mir die ganze Hochzeitsplanung. Wir sind noch gar nicht verheiratet, und schon liegt der ganze Spaß in weiter Ferne.»
    « Darce», sage ich,«eure Beziehung hat sich weiterentwickelt. Es geht doch nicht um die anfängliche Ekstase, die Gier, den Reiz des Neuen.»
    Sie schaut mich an, und man könnte meinen, sie hört mir wirklich zu und macht sich im Geist Notizen. Und ich kann nicht fassen, was ich da rede. Ich will sie davon überzeugen, dass ihre Beziehung etwas Wunderbares ist, etwas ganz Besonderes. Ich weiß nicht, warum ich das tue. Sind wahrscheinlich bloß die Nerven. Ich rede weiter.«Das Prickeln der Jagd ist immer aufregend. Aber darum geht es bei einer echten, dauerhaften, liebevollen Beziehung nicht. Und das anfängliche Entflammtsein, dieses ‹Ich kann die Hände nicht von dir lassen› – das vergeht allen.»
    Außer Dex und mir, glaube ich. Bei Dex und mir wird es immer anders sein.
    « Ich weiß, dass du Recht hast», sagt sie.«Und ich liebe ihn ja.»
    Ich weiß, dass sie glaubt, was sie da sagt, aber ich
bin mir nicht sicher, ob sie ihn wirklich liebt. Ich bin mir nicht sicher, ob sie fähig ist, irgendjemanden außer sich selbst wirklich zu lieben.
    Die Sprechanlage summt, und Joe meldet, dass das Essen gekommen ist.
    « Danke. Sie können ihn raufschicken», sage ich.
    Als ich in den Flur hinausgehe, um den Boten zu bezahlen, klingelt mein Festnetztelefon. Sofort gerate ich in Panik. Wenn das Dex ist? Ich drücke dem Typen das Geld in die Hand und flitze wieder hinein, werfe die Tüte auf meinen Couchtisch und reiße den Hörer von der Gabel, ehe der Anrufbeantworter sich einschalten kann. Und er ist es.
    « Hi», sagt er,«tut mir Leid, dass ich dich heute nicht angerufen hab. Der Tag war ein Albtraum. Roger wollte, dass ich …»
    « Ist schon okay», sage ich hastig.
    « Kann ich vorbeikommen? Ich möchte dich sehen.»
    « Äh, nein.»
    « Nicht?»
    « Nein …»
    « Okay … Warum nicht? Hast du Besuch?»Er spricht leiser.
    « Ja», sage ich und bemühe mich um einen geeigneten Tonfall für meine beiden Zuhörer.«Stimmt.»
    Ich schaue Darcy an.«Wer ist das?», formt sie mit dem Mund.
    Ich ignoriere sie.
    « Okay … Gut … Es ist nicht Marcus, oder?»
    « Nein … Darcy ist hier», sage ich.
    « Ohhh. Scheiße. Gut, dass ich vorher angerufen hab», flüstert er.
    « Sprechen wir uns morgen?»
    « Ja», sagt er.«Auf jeden Fall.»

    « Gut.»
    Ich lege auf, und Darcy will wissen, wer das war.
    « Ethan.»
    « Komm schon, war es Marcus? Du kannst es ruhig sagen.»
    « Nein, es war wirklich Ethan.»
    « Hat er angerufen, um dir zu sagen, dass er schwul ist?»
    « Genau.»Ich öffne die Schachteln mit unserem

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