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Fremd fischen

Fremd fischen

Titel: Fremd fischen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emily Giffin
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Worte«für immer». Er will für immer bei mir bleiben, glaube ich. Er wird Darcy nicht heiraten. Er kann es nicht. Sie hat ihn betrogen. Sie lieben sich nicht. Er liebt mich.
    Dex schmiegt sich löffelmäßig an mich, und meine Tränen sickern ins Kopfkissen.
    « Du bist so still heute Abend», sagt er.
    « Ja.»Ich achte darauf, dass meine Stimme nicht zittert. Er soll nicht wissen, dass ich weine. Das Letzte, was ich haben will, ist sein Mitleid. Ich bin passiv und schwach, aber ich habe meinen – wenn auch begrenzten – Stolz.
    « Sprich mit mir», sagt er.«Was drückt dich?»
    Ich bin nah daran, ihn nach der Einladung zu fragen, nach seinen Plänen, nach uns, aber stattdessen sage ich unbekümmert:«Eigentlich gar nichts … Ich
hab mich bloß gefragt, ob du dieses Wochenende in die Hamptons fährst.»
    « Ich hab’s Marcus halbwegs versprochen. Er will wieder Golf spielen.»
    « Oh.»
    « Du würdest dir wohl nicht überlegen, ob du auch kommst?»
    « Ich glaube, das ist keine gute Idee.»
    « Bitte.»
    « Ich glaube, nicht.»
    Er küsst mich auf den Hinterkopf.«Bitte. Bitte komm.»
    Dreimal das kleine Wörtchen bitte, mehr ist nicht nötig.
    « Okay», flüstere ich.«Ich komme.»
    Ich schlafe ein und hasse mich.

    Am nächsten Tag kommt Hillary in mein Büro gestürmt.«Rate mal, was in meinem Briefkasten war.»Ihr Tonfall ist vorwurfsvoll und kein bisschen mitfühlend.
    Mir ist nie in den Sinn gekommen, dass Hillary auch eine Einladung bekommen würde. Jetzt habe ich keine Antwort parat.«Ich weiß», sage ich.
    « Dann hast du deine Antwort.»
    « Er kann immer noch absagen.»
    « Rachel!»
    « Es ist immer noch Zeit. Du hast ihm zwei Wochen gegeben, erinnerst du dich? Er hat noch ein paar Tage.»
    Hillary zieht die Brauen hoch und hüstelt verächtlich.« Hast du ihn in letzter Zeit gesehen?»
    Ich will lügen, aber mir fehlt die Kraft dazu.«Gestern Abend.»

    Sie reißt ungläubig die Augen auf.«Hast du ihm gesagt, dass du die Einladung bekommen hast?»
    « Nein.»
    « Rachel!»
    « Ich weiß», sage ich beschämt.
    « Bitte sag mir, dass du nicht eine von diesen Frauen bist.»
    Ich weiß, von welchen Frauen sie redet. Die Sorte Frau, die jahrelang eine Beziehung zu einem verheirateten Mann unterhält und immer hofft, ja, glaubt, dass er eines Tages zur Vernunft kommen und seine Frau verlassen wird. Der Augenblick steht unmittelbar bevor – wenn sie nur durchhält, wird es ihr am Ende nicht Leid tun. Aber die Zeit vergeht, und die Jahre bringen immer nur neue Ausreden hervor. Die Kinder gehen noch zur Schule, die Ehefrau ist krank, man plant eine Hochzeit, ein Enkelkind ist unterwegs. Irgendetwas gibt es immer, irgendeinen Grund, den Status quo aufrechtzuerhalten. Aber dann werden die Ausreden knapp, und schließlich akzeptiert sie, dass er seine Familie nicht verlassen, dass sie immer den zweiten Platz belegen wird. Und sie beschließt, dass der zweite Platz besser als gar nichts ist. Sie ergibt sich ihrem Schicksal. Ich empfinde ein ganz neues Mitgefühl für diese Frauen, aber noch glaube ich nicht, dass ich zu ihnen gehöre.
    « Das ist nicht fair», sage ich.
    Ach, wirklich? , sagt ihr Blick.
    « Dexter ist nicht verheiratet.»
    « Das stimmt. Verheiratet ist er nicht. Aber er ist verlobt. Was vielleicht noch schlimmer ist. Er kann die Situation so beenden.»Sie schnippt mit den Fingern.« Aber er tut einen Dreck.»
    « Hör mal, Hillary, immerhin ist die Zeit begrenzt …
Ich kann höchstens noch einen Monat eine von diesen Frauen sein.»
    « Noch einen Monat? Du willst es wirklich bis zur letzten Minute so laufen lassen?»
    Ich wende mich ab und schaue aus dem Fenster.
    « Rachel, worauf wartest du?»
    « Ich will, dass es seine Entscheidung ist. Ich will nicht verantwortlich sein, wenn …»
    « Warum nicht?»
    Ich zucke die Achseln. Wenn sie von Darcys Untreue wüsste, würde sie ausrasten.
    Sie seufzt.«Willst du einen Rat von mir?»
    Ich will keinen, aber ich nicke trotzdem.
    « Du solltest ihn abschießen. Jetzt. Tu was, solange du noch die Wahl hast. Je länger es weiterläuft, desto beschissener wirst du dich fühlen, wenn du in der Kirche stehst und zusiehst, wie sie ihr Ehegelöbnis mit einem Kuss besiegeln, den Darcy länger hinausziehen wird, als geschmackvoll ist … Und wenn du dabei zusehen musst, wie sie die Torte anschneiden und sich gegenseitig damit füttern, und wie sie ihm Zuckerguss ins Gesicht schmiert. Und wenn du dann zusehen musst, wie sie die ganze Nacht hindurch

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