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Fremd fischen

Fremd fischen

Titel: Fremd fischen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emily Giffin
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sehen!»Sie macht uns mit ein paar Gästen bekannt – Kolleginnen und Betreuerinnen von der Schule, an der sie unterrichtet, und ein paar Freundinnen aus der Nachbarschaft.« Und alle andern kennt ihr natürlich!»
    Wir umarmen Jess und alle übrigen Klassenkameradinnen von der High School. Da ist Brit Miller (auf der High School hat sie Darcy schamlos angebetet – und kopiert). Tricia Salerno. Jennifer McGowan. Kim Frisby-Evans. Mit einer möglichen Ausnahme – Kim, die ein temperamentvoller Cheerleader und wundersamerweise außerdem gut in Physik und Mathe war – war
eigentlich keines der Mädels auf der High School besonders gescheit, interessant oder populär. Aber jetzt sind sie Ehefrauen und Mütter, und da ist ihre Mittelmäßigkeit nicht mehr wichtig.
    Kim rutscht auf dem Sofa zur Seite und bietet mir einen Platz neben sich an. Ich erkundige mich nach Jeff (der mit uns zusammen Examen gemacht und mit Brandon und Blaine Baseball gespielt hat) und nach ihren Jungs. Es geht allen super, sagt sie; Jeff ist kürzlich befördert worden, was sehr aufregend war. Sie kaufen gerade ein neues Haus, und die Jungs sind unübertrefflich. Was Jeff gleich wieder mache, frage ich. Er ist im Verkauf, sagt sie. Und ihr habt Zwillinge, nicht wahr? Ja, zwei Jungs. Stanley und Brick.
    Jetzt erinnere ich mich zwar, dass Brick der Mädchenname ihrer Mutter war, aber ich frage mich erneut, wie man seinem Kind so etwas antun und es« Ziegelstein»nennen kann. Und Stanley? Wer nennt ein Baby Stanley – oder auch bloß Stan? Stanley und Stan sind Männernamen, und niemand unter fünfunddrei ßig sollte so heißen. Und selbst wenn die Namen an sich erträglich wären, passen sie doch nicht zusammen – mein Lieblingsärgernis bei der Namensauswahl. Nicht, dass die Namen von Zwillingen sich reimen oder auch nur mit demselben Buchstaben anfangen sollten, wie Brick und Brock oder Brick und Brack. Stanley und Frederick wäre okay – beides Namen für alte Männer. Oder Brick und Tyler – zwei prätentiöse Nachnamen. Aber Stanley und Brick? Also wirklich!
    Ich stelle die obligatorische Frage.«Hast du Fotos von den Jungs dabei?»
    « Zufällig ja», sagt Kim und zaubert ein kleines Buch hervor, auf dem in dicken lila Blasenlettern«Angeber-Album
»steht. Lächelnd blättere ich darin herum und mache jedes Mal die vorschriftsmäßige Pause, ehe ich zum nächsten Bild weitergehe. Brick in der Badewanne. Stanley mit einem Ball. Brick mit Grandma und Grandpa Brick.
    « Zwei Schätzchen.»Ich klappe das Album zu und gebe es ihr zurück.
    « Finden wir auch.»Kim nickt und lächelt.«Ich glaube, wir werden sie behalten.»
    Während sie das Album wieder in ihre Handtasche steckt, höre ich, wie Darcy die Geschichte ihrer Verlobung Jennifer und Tricia erzählt. Brit stachelt sie an – erzähl von den Rosen, drängt sie. Die Rosen hatte ich ganz vergessen – vielleicht habe ich sie verdrängt, seit ich selbst Rosen bekommen habe.
    « Ja, ein Dutzend roter Rosen», sagt Darcy.«Sie warteten in der Wohnung auf mich, nachdem er mir seinen Heiratsantrag gemacht hatte.»
    Nicht zwei Dutzend.
    « Wo hat er dich gefragt?», will jetzt Tricia wissen.
    « Na ja, wir hatten wirklich nett zu Abend gegessen, und danach schlug er vor, noch einen Spaziergang durch den Central Park zu machen …»
    « Hast du damit gerechnet?», fragen die beiden gleichzeitig.
    « Über haupt nicht …»
    Das ist gelogen. Sie hat mir zwei Tage vorher erzählt, dass sie es kommen sehe. Aber wenn sie das zugäbe, würde es die Dramatik ihrer Erzählung beeinträchtigen und außerdem ihr Image als begehrte Frau schmälern.
    « Und was hat er gesagt?», fragt Brit.
    « Du kennst die Geschichte doch schon!»Darcy lacht. Sie und Brit haben immer noch sporadisch Kontakt,
weil Brit dafür sorgt; ihre Faszination für ihr Teenageridol ist nicht geschrumpft.
    « Erzähl sie nochmal», sagt Brit.«Meine eigene Verlobungsgeschichte ist so lahm – ich hab den Ring selbst ausgesucht, im Shopping Center! So muss ich mein Leben aus zweiter Hand leben, durch dich.»
    Darcy setzt ihr bescheidenes Gesicht auf.«Er hat gesagt: ‹Darcy, ich weiß nicht, was mich glücklicher machen könnte, als dich zur Frau zu haben.›»
    Außer vielleicht, mit deiner besten Freundin zusammen zu sein.
    « Und dann hat er gesagt: ‹Bitte teile dein Leben mit mir.›»
    Und deine beste Freundin.
    Ihre Erzählung ruft einen Chor von Oohs und Aahs hervor. Ich denke mir, dass sie die Geschichte wahrscheinlich

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