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Fremd flirten Roman

Fremd flirten Roman

Titel: Fremd flirten Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anke Greifeneder
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Musik, und es begannen die ersten Takte von »She« von Charles Aznavour. Das Licht wurde gedimmt, und auf einmal bahnte sich jemand durch die Menge einen Weg zu mir. Dieser Jemand war durch einen riesigen Strauß roter Rosen verdeckt und blieb nun vor mir stehen.
    Bevor ich michs versah, kam Konrad hinter dem Strauß zum Vorschein, fiel mit einem Schächtelchen in der Hand auf die Knie und begann vor allen Leuten zu sprechen. »Stella! Ich war ein Idiot! Ich hab mich schrecklich dämlich benommen und dich betrogen – noch dazu mit einer Frau, die dir in keinster Weise das Wasser reichen kann. Dabei gibt es kein Wesen, das mich glücklicher machen kann als du in deiner vollkommenen Unvollkommenheit. Ich bin aufgewacht, habe gelitten wie ein Tier! Ich habe erkannt, was ich uns angetan habe, und bin zu der einzigen Wahrheit gelangt: Du und ich, wir gehören zusammen. Wir sind eine Einheit, und das soll auch jeder sehen und wissen. Stella, ich flehe dich an: Werde meine Frau und mach mich zum glücklichsten Mann der Welt!«
    Sprachlos, vollkommen sprachlos und gelähmt stand ich da, nicht in der Lage zu reagieren, so geschockt war ich von Konrads Auftritt. Abgesehen davon, dass er mich an dem für mich so wichtigen Tag völlig blamierte, hatte er nichts, rein gar nichts dazugelernt! Wie immer sprach er nur von sich und seinem Glück. Ich bebte innerlich vor Wut und rang so sehr um Fassung, dass ich zu nichts anderem in der Lage war, als zu atmen.
    Ich sah in diesem Augenblick bestimmt nicht besonders clever aus, zudem eine Reaktion meinerseits dringend angebracht war.
    Ja, das hatte man davon, wenn man meinte, seine Eltern mit schmerzlichen Realitäten verschonen zu müssen! Aus Rücksicht auf sie und die langen Jahre, in denen Konrad wie ein Sohn für sie gewesen war, hatte ich den Mythos Konrad nicht zerstören wollen.
    Selber schuld! Hätte ich ihnen mal früher reinen Wein über Konrads wahres Wesen eingeschenkt, hätten wir uns alle diesen peinlichen Auftritt ersparen können.
    Ihren Gesichtern nach zu urteilen, merkten sie, dass sie gerade mit ihrer gut gemeinten Aktion Schlimmes angerichtet hatten. Aber offenbar begriffen sie nicht, weshalb.
    Nach einer gefühlten Ewigkeit, die Konrad tapfer vor mir auf den Knien verbracht hatte, das Gesicht erwartungsvoll zu mir emporgewandt, rief ich endlich mit gepresster Stimme:
    »Geh bitte! Wage nie wieder einen Schritt in diesen Laden und lass dich vor allem niemals mehr in meiner Nähe blicken!«
    Axel, reaktionsschnell wie immer, drehte blitzschnell die Musik laut, schaltete die Beleuchtung wieder an und ließ Karin samt Studentinnen mit dem nächsten Gang einlaufen. Ja, Axel hatte nicht umsonst eine Führungsposition inne.
    Konrad, der endlich merkte, dass es keinen Zweck mehr hatte, schlich von dannen. Meine Eltern kamen wie begossene Pudel näher und entschuldigten sich in einem fort.
    »Kind, wir hatten ja keine Ahnung! Tut uns so leid! Er hat dich betrogen? Warum hast du uns nie davon erzählt?«
    Anne war sofort an meiner Seite und weihte meine Eltern in alles ein, was Konrad sich in den letzten Monaten geleistet hatte. Mein Vater und meine Mutter hingen mit ungläubigem Entsetzen an ihren Lippen.
    Nachdem ich ihnen versichert hatte, dass ich zwar Konrad, aber nicht ihnen böse sei – schließlich hatten sie es in ihrerAhnungslosigkeit nur gut gemeint –, verzog sich das Gesicht meiner Mutter zu einem erleichterten Lächeln.
    »Aber du hast ja jetzt zum Glück diesen Edward! Das ist wirklich ein sympathischer Kerl!«
    Apropos Edward, wo war er hin? Ich suchte ihn in der Menge, konnte ihn aber nirgendwo finden.
    An der Tür entdeckte ich Liz und ging zu ihr. »Wo ist dein Bruder? Hast du ihn gesehen?«
    Entschuldigend sah sie mich an. »Ja, er ist rausgestürmt. ›Das kann doch alles nicht wahr sein!‹ oder so was Ähnliches hat er noch gemurmelt.«
    Mir wurde speiübel. »Wann war das?«
    Liz legte mir beruhigend die Hand auf den Arm. »Bevor du Konrad diese geniale Abfuhr erteilt und ihn zum Teufel gejagt hast. Ich hab schon versucht, Edward anzurufen, um ihm zu erzählen, dass du Konrad abgeschmettert hast, aber sein Handy ist ausgestellt.«
    Natürlich war es das, und natürlich hatte er meine Antwort auf Konrads Antrag nicht gehört. Wahrscheinlich wertete er meine lange Reaktionspause als ein Zeichen der Rührung!
    Warum konnte es bei uns nicht ein Mal einfach laufen? Endlich waren wir beide frei, bereit für eine Liebe, die ein Leben lang halten konnte,

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