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Fremd flirten Roman

Fremd flirten Roman

Titel: Fremd flirten Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anke Greifeneder
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erleichtert, denn was, wenn das Gebären für mich als Außenstehende so abschreckend aussah, dass ich in Zukunft nur noch an Adoption denken konnte?
    »Ich bleib so lange in Hampstead.« Ich verabschiedete mich von Anne, die sich gerade nur auf sich selbst konzentrierte, und Axel, der mir nervös auf die Schulter klopfte und versprach, sich sofort zu melden, wenn es Neuigkeiten gäbe.
    Langsam ging ich den mit dickem Teppich ausgelegten Gang entlang zum Fahrstuhl, stieg ein und fuhr direkt zur Ebene eins hinunter, wo sich der Ausgang befand.
    Gedankenverloren öffnete ich die Glastür und merkte nur am Rande, wie jemand an mir vorbeiging, sich umdrehte und rief:
    »Da bist du ja!«
    Benommen schaute ich mich um und blickte mitten in das Gesicht, das mir das liebste auf der Welt war: Edwards Gesicht mit den Grübchen, die es mir von Anfang an so angetan hatten.
    Ohne weitere Erklärung lagen wir uns in den Armen und küssten uns, als gäbe es kein Morgen.
    »Dann hast du also meine Nachricht bekommen!«
    Edward nickte. »Ja, ich muss dich nämlich enttäuschen: Das mit der Telepathie klappt noch nicht ganz, aber Löffel verbiegen kann ich schon.«
    Lachend schob ich ihn Richtung Ausgang. »Sag mal, wieso bist du eigentlich weggelaufen? Du dachtest doch nicht im Ernst, dass ich zu Konrad Ja sage, oder?«
    Edward hielt einen Moment inne. »Drücken wir es mal so aus: Da ich dich für ein kluges Mädchen halte, dachte ich es nicht.«
    So, so.
    »Und warum bist du dann weggelaufen? Und wohin?« Auf die Antwort war ich jetzt wirklich gespannt.
    »Weil dieser Typ mir dauernd in die Quere kommt und alles vermasselt. Alles andere siehst du gleich.«
    Konnte er sich nicht noch ein wenig kryptischer ausdrücken? Was würde ich gleich sehen?
    Edward hielt ein Blackcab an und gab als Richtung Hampstead an. Wir fuhren also in seine Wohnung. Bei dem Gedanken gingen mir Bilder von meinem letzten Besuch in seiner Wohnung durch den Kopf, die garantiert nicht jugendfrei waren. Mein Mund fühlte sich auf einmal ganz trocken an.
    Edward entschuldigte sich und tippte eine SMS in sein Handy. Wollte er den Berufskillern absagen, die Konrad um die Ecke bringen sollten?
    Kurz bevor wir am Hampstead Heath vorbeifuhren, um in seine Straße zu biegen, bat er den Taxifahrer zu halten. »Komm, lass uns noch ein paar Schritte gehen. Ich kann nach der Aufregung ein wenig frische Luft vertragen.«
    Gut, wenn er meinte. Ich persönlich wäre ja lieber sofort in seine Wohnung gegangen, aber man möchte ja nicht so aussehen, als wäre man oberflächlich und nur auf das Eine aus.
    Wir gingen in den Heath, der würzig nach Gras und Blättern roch. Der breite Weg in den Park war beleuchtet. In Richtung Parliament Hill standen dann keine Laternen mehr, aber die Stadt gab genug Licht ab, sodass wir genug sehen konnten.
    Jetzt, da wir unterwegs waren, gefiel mir unser nächtlicher Spaziergang doch, und wieder einmal stellte ich fest, wie sehr ich diesen Park liebte und wie gern ich herkam.
    Was war ich froh, dass ich bei Anne und Axel mein Zimmer im Haus behalten durfte und Edward hier eine Wohnung hatte! So würden wir bestimmt ab und zu in Hampstead sein.
    Schweigend folgten wir der Steigung zum Parliament Hill, von wo aus man die Skyline Londons sehen konnte und wo tagsüber Väter mit ihren Söhnen Drachen stiegen ließen.
    Edward nahm meine Hand, was sich einerseits vertraut, aber auch sehr aufregend anfühlte.
    Wir waren fast oben angekommen, da sah ich ein Feuer oder eine Art Fackel leuchten. Als wir näher kamen, erkannte ich, dass es große Windlichter waren. Edward schien wenig überrascht, und mir wurde bewusst, dass Edward diese Überraschung geplant hatte.
    Wir blieben schließlich am höchsten Punkt an einer Holzbank stehen. Edward hielt mir die Augen zu, führte mich zu der Bank und ließ dann seine Hände sinken.
    Auf der Holzbank, die so typisch für den Park war – eine jener Bänke, die ich so liebte, weil sie immer rührende Botschaften für andere Menschen enthielten –, war eingraviert worden:
     
    Für Stella von Edward.
    »Alles beginnt mit der Sehnsucht.«
     
    Darunter war das Datum unserer ersten Begegnung eingraviert.
    Zum zweiten Mal an diesem Abend war ich sprachlos, aber dieses Mal vor Glück.
    »Sag jetzt bloß nicht, dass ich mich auch zum Teufel scheren und mich nie wieder in deiner Nähe blicken lassen soll!«, witzelteEdward, der gespannt auf meine Reaktion wartete. »Das hast du doch diesem Kerl entgegengeschleudert,

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