Fremd flirten Roman
einfach entzückend! Das hast du toll gemacht, Stella! Wir freuen uns so, mit dir zusammenzuarbeiten und dieZutaten für dieses Schmuckstück liefern zu dürfen. Du kannst sehr stolz sein!« Edwards Mutter umarmte mich herzlich. Ganz selbstverständlich war sie zum vertrauten Du übergegangen, was ich mit einem kleinen Glücksgefühl zur Kenntnis nahm.
Liz stimmte ein. »So ein Geschäft gab es hier noch nie. Die Menschen werden es lieben!«
Ich bedankte mich und schaute mich um. Liz, die nicht auf den Kopf gefallen war, schaltete sofort.
»Edward parkt noch den Wagen. Er müsste aber jeden Moment hier sein! Übrigens, hast du zufällig heute Morgen die Zeitung gelesen?« Ihr süffisantes Lächeln war nicht zu übersehen und sprach mir aus der Seele.
»Allerdings! Selten so gelacht. Der unfreiwillige Auszug eurer lieben Verwandten erinnerte mich an Familie Flodder! Wie um alles in der Welt hat Edward das denn in die Zeitung bekommen? Ich dachte, die Frau des Herausgebers sei eine enge Freundin eurer Tante Diana?«
Liz schaute sich schnell um, ob uns jemand zuhörte, und flüsterte mir dann zu: »Sie waren befreundet. Edward hat ein paar Erkundigungen eingezogen und lag mit seinem Verdacht, dass Tante Diana und Onkel Robert auch mit dem Verlegerehepaar finanzielle Differenzen haben, goldrichtig. Es stellte sich heraus, dass das Paar Diana und Robert eine beträchtliche Summe für einen Fonds mit angeblich sagenhafter Rendite gegeben hat, den die beiden gewinnbringend anlegen sollten. Drei Mal darfst du raten, wo das Geld geblieben ist?«
Keine Ahnung! Verbraucht für Dianas Facelifting, ausgegeben für eine Mätresse von Robert? Im Casino verzockt oder außer Landes gebracht und in einer Liechtensteiner Stiftung angelegt?
»Zumindest ist es bestimmt nicht mehr da, nehm ich mal an. Wofür haben die zwei das Geld denn gebraucht? Miete musstensie euch ja nicht zahlen, und für die Mitarbeiter auf dem Hof mussten sie auch nicht aufkommen.«
Liz fing an zu kichern. »Du wirst es nicht glauben, aber Tante Diana dachte, sie hätte die Geschäftsidee schlechthin. Sie hat eine Agentur gegründet, die Adlige an einfache Bürger vermitteln sollte für Feiern, Reden, Geschäftsessen, um jedem Ereignis damit Stil und Klasse zu verleihen. Dafür hat sie eine unfassbar teure Immobilie in Kensington gemietet, Computer, Telefone, eine komplette Büroeinrichtung gekauft, zwei persönliche Assistentinnen eingestellt, Briefpapier drucken lassen, ein Logo entwerfen lassen, kurzum, das ganze Programm. Leider musste sie feststellen, dass es kaum Adelige gibt, die sich dazu hergeben wollen, und noch schlimmer: Das profane Volk hat überhaupt kein Interesse an der Idee gezeigt!«
Wie konnte jemand nur so borniert sein, dass er glaubte, andere würden ihr sauer verdientes Geld ausgeben, um einen fremden Adligen bei Opas Geburtstag zwischen Tante Lotti und Onkel Hein sitzen zu haben! Ich musste grinsen.
Liz legte genüsslich nach. »So, und jetzt rate mal, wer das einzige andere adelige Mitglied in ihrer Kartei war?«
»Nee, oder? Zicky? Also, ich meine natürlich Lady Chloe?«
Liz nickte, und wir mussten beide so laut lachen, dass die anderen anfingen, sich neugierig nach uns umzudrehen.
Auweia, ich konnte mir den Zorn des Verlegerehepaars nur zu gut vorstellen. Beim Geld hörte die Freundschaft eben immer auf. Egal, wie viel man davon hatte und aus welchen Kreisen man stammte.
»Ich sag dir, die Brownes, so heißen die Verleger, haben einen richtigen Rachefeldzug gestartet. Und das war erst der Anfang, denn inzwischen hat sich herausgestellt, dass wohl fast alle Freunde Geld lockergemacht hatten, sich aber aus falschverstandener Diskretion und Angst, als Trottel dazustehen, nicht getraut hatten, es zuzugeben!«
Plötzlich spürte ich eine Hand, die meine Taille berührte. Wie vom Blitz getroffen drehte ich mich um und sah direkt in Edwards warme Augen, die mich amüsiert anblitzten.
»Hey, diese Party scheint besser zu laufen als die letzte. Zumindest seh ich dich ohne Gin in der Hand, und du hältst dich auch noch sehr gerade, was ich lobend anerkennen muss!«
Mir war flau, und gleichzeitig hätte ich jubeln können, ich war benommen und im selben Moment hellwach. Das war es, was man die ganz besondere Chemie zwischen zwei Menschen nannte, die man sich nicht mit dem Verstand erklären konnte. Es geschah einfach, ob man wollte oder nicht.
»Das kann sich schnell ändern, falls du deine Verwandtschaft eingeladen hast!«,
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