Fremd flirten Roman

Lady Stella Stetton zu machen. Auch wenn du Heiratsanträge gewöhnt bist, werde ich versuchen, den von Konrad zu toppen.«
    Edward sagte das beinahe beiläufig, aber ich kannte ihn inzwischen gut genug, um zu wissen, dass das seine Art war, seine Unsicherheit zu verbergen.
    »Warum kündigst du mir das denn vorher an?«
    Edward trat ein wenig verlegen von einem Bein auf das andere. »Weil ich sicher sein will, dass du Ja sagst. Ich würde es nicht überleben, wenn du mich abweist! Aber eigentlich ist das ja völlig unmöglich, denn das Schicksal hat uns füreinander bestimmt! Schon bei deiner Geburt wussten deine Eltern es, warum sonst hätten sie dich Stella nennen sollen? Ich meine, Lady StellaStetton, das klingt einfach perfekt, beinahe schon wie ein Künstlername …« Er sprach vor Nervosität viel zu schnell. Um seinen Redefluss zu stoppen, legte ich meine Hand auf seinen Mund.
    »Sollte ich schon einmal eine Plastiktüte bereitlegen, falls du gleich hyperventilierst? Eigentlich sollte ich dich zappeln lassen und dir nicht die Aufregung nehmen, aber ich befürchte, dass du dich in diesem Sprachtempo noch um Kopf und Kragen redest. Also, wann immer du fragen willst, mach es! An mir wird es bestimmt nicht scheitern.«
    »Heißt das … Ja?«
    Ich nickte, und Edward küsste mich überschwänglich, als hätte er mir bereits den Antrag gemacht.
    Wir gingen zum Gutshaus, und Edward redete immer noch wie ein Wasserfall, so erleichtert war er.
    »Aber was machen wir dann mit deinem Doktortitel? Ich weiß gar nicht, ob es Dr. Lady Stella Stetton heißt oder Lady Stella Stetton, Doktor der Psychologie … Wie willst du dich denn nach unserer Hochzeit nennen?«
    Lachend schüttelte ich den Kopf, zeigte ihm einen Vogel und wies ihn darauf hin, dass ihn die englischen Internate wohl doch verdorben hätten. »Wie wär’s mit Stella? Einfach Stella!«
    Er nickte andächtig, dann zog ein strahlendes Lächeln über sein Gesicht, das wieder die Edward-Grübchen hervorzauberte, in die ich mich bei unserer ersten Begegnung verliebt hatte. »Du hast recht, das reicht vollkommen!«

Anke Greifeneder studierte Jura in Konstanz, wo sie »weder Gerechtigkeit noch einen Ehemann fand«. Sie tauchte ab in die Medienwelt und leitete zunächst die Programmplanung für MTV in London, dann die Abteilung Einkauf und Showentwicklung für MTV und VIVA in Berlin. Als Channel Managerin für Comedy Central war sie am Aufbau des Kanals beteiligt und wechselte im Oktober 2007 zu Turner Broadcasting System nach München, wo sie als Programmdirektorin die Sender Cartoon Network, Boomerang, TNT Serie und Turner Classic Movies verantwortet. FREMD FLIRTEN ist ihr vierter Roman.

Weitere Titel der Autorin:
     
    15372 Flurfunk
15191 Klatschmohn
15600 Flaschendrehen