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Fremd flirten Roman

Fremd flirten Roman

Titel: Fremd flirten Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anke Greifeneder
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starken Schulter, die sogut tat nach all den Irrungen und Wirrungen, antwortete ich netter, als ich es noch vor einer Stunde für möglich gehalten hätte: »Ich bin im Augenblick sehr verwirrt und geschlaucht und brauche Zeit, um mir über das klar zu werden, was ich will. Obich dir verzeihen und mit dir von vorne beginnen kann, wird sich zeigen. Im Moment weiß ich es nicht. Aber dass ich dich nicht mehr hasse, ist ja schon ein Fortschritt, finde ich. Lass uns also einfach befreundet sein und sehen, was passiert. Versprechen will und kann ich dir nichts!«
    Konrad war zufrieden. Offenbar war das mehr, als er erwartet hatte, und so ließ er betont freundschaftlich seinen Arm auf meiner Schulter liegen und küsste mich kumpelhaft auf die Wange.
    Komisch, ich fühlte kein Feuerwerk im Magen, und meine Knie fingen nicht wie bei Edward an zu zittern, aber unangenehm war mir diese kleine Zärtlichkeit auch nicht. Sie fühlte sich eher sehr vertraut an, was ja, für sich genommen, nichts Schlechtes war.
    »Was soll das heißen, du überlegst, es noch mal mit Konrad zu versuchen? Bist du jetzt völlig übergeschnappt?«
    Das Schöne an Anne war, dass sie nie mit ihrer ehrlichen Meinung hinterm Berg hielt. Also … schön war diese Eigenschaft vor allem, wenn es um andere und nicht um einen selbst ging.
    »Ja, schließlich hatten wir lange, sehr glückliche Jahre. Er bereut aufrichtig, und außerdem muss ich meinem Leben wieder eine Richtung geben. Ich kann ja nicht für immer bei euch bleiben!«
    Anne schüttelte entsetzt den Kopf und bat den Taxifahrer, die Musik leiser zu stellen. Wir waren auf dem Weg zum Great Portland Hospital, wo Anne sich nach der vielen Aufregung sicherheitshalber noch einmal durchchecken ließ. Dies geschah auf Axels Drängen hin, der sich um Anne sorgte, da sie seit dem Brief von Margit so ein Ziehen im Unterleib verspürte.
    »Und ob du für immer bei uns bleiben kannst! Wenigstenserleidest du bei uns keinen Rückfall. Wie kannst du nur mit dem Gedanken spielen, den Mann zurückzunehmen, der dich so gedemütigt hat? Wo, bitte schön, bleibt denn dein legendärer Stolz?«
    Ja, der Stolz blieb auf der Strecke, wenn man einmal durch den Gefühlswolf gedreht worden war und danach nur noch ganz bescheidene Wünsche hatte. Ich wünschte mir im Augenblick mein normales Leben zurück.
    »Anne, ihr habt mir mehr geholfen, als du dir vorstellen kannst, aber so langsam muss ich überlegen, wie es weitergeht. Und Konrad ist wieder der Alte, glaub mir.«
    Ihre hochgezogenen Augenbrauen verrieten mir, was sie davon hielt. »Denkst du denn im Ernst, du könntest ihm noch mal vertrauen? Wirst du nicht bei jeder Studentin, die in seine Sprechstunde kommt oder die ihre Doktorarbeit bei ihm schreibt, misstrauisch werden? Willst du seine ewige Freundin sein, die anfängt, seine Taschen zu durchwühlen und sein Handy zu kontrollieren? So wird es nämlich zwangsläufig kommen! Und überhaupt, was ist mit Edward?«
    Edward, Edward, Edward! Ich konnte den Namen nicht mehr hören!
    »Was soll mit ihm sein?«, begehrte ich auf. »Er heiratet Zicky und wird bis ans Ende seiner Tage mit ihr zusammenbleiben. Scheidungen sind in seiner Familie nicht eben an der Tagesordnung.«
    Anne wurde ungeduldig. »Aber du liebst ihn doch, oder nicht?«
    Was für eine bescheuerte Frage! »Natürlich! Zumindest wenn man das nach so kurzer Zeit sagen kann, doch das ändert ja nichts an den Tatsachen.«
    Anne holte tief Luft, und ihr mächtiger Bauch schien noch imposanter zu werden. »Das ändert alles! Solange du Edward noch liebst, darfst du nicht aus Angst und Bequemlichkeit wieder mitKonrad zusammengehen! Dann bleib lieber allein, bis du für keinen von beiden mehr Gefühle hegst und für eine ganz andere, neue Beziehung offen bist.«
    Super Rat, darauf wäre ich von allein nicht gekommen.
    »Ach, und wann wird es so weit sein? Wenn ich fünfzig bin? Du hast leicht reden mit deinem Axel und bald drei Kindern. Du kennst das Gefühl nicht, wenn alle guten Männer bereits vergeben sind und man langsam, aber sicher bei der ›Reise nach Jerusalem‹ übrig bleibt. Ich will nicht für den Rest meiner Tage allein bleiben, und Konrad ist ein guter Typ, trotz allem. Die Schwärmerei für Edward wird sich bald legen, und alles wird gut. Basta!«
    Wenn ich »basta« sagte, wusste Anne, dass es keinen Sinn mehr hatte weiterzureden. Zudem sollte sie sich lieber schonen, Aufregung hatte sie in letzter Zeit schließlich genug gehabt.
    Wir bogen in

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