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Fremd flirten Roman

Fremd flirten Roman

Titel: Fremd flirten Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anke Greifeneder
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Lockmittel.
    »Stellt euch vor, Margit hat Frau Feder einen Scheck in Höhe von zweihunderttausend Pfund angeboten, dazu noch die Stelle als Heikos persönliche Assistentin, wenn er den Job bekommt. Frau Feder gehe jetzt doch bald in Rente, und da könne sie doch ein kleines Zubrot im Vorfeld gut gebrauchen!« Axel kochte, weiles Frauen wie Margit gab, und er frohlockte, dass es andererseits Frauen wie seine Frau Feder gab, die charakterlich nicht verdorben waren und für die Loyalität noch einen Wert darstellte.
    »Was macht ihr denn jetzt? Geht ihr zur Geschäftsleitung?«, fragte Anne. Sie war außer sich, obwohl sie sich doch nicht aufregen sollte.
    »Nee, wir haben den Scheck in meinen Tresor gepackt. Frau Feder tut erst mal so, als würde sie mit Margit kooperieren. Ich will sie auf frischer Tat ertappen. Die Geschäftsleitung soll mich wählen, weil ich der Richtige für den Job bin, und nicht, weil Heiko sich disqualifiziert.«
    Anne, die sich bisher nicht wirklich für Axels Job interessiert hatte, wurde plötzlich zur zweiten Jeanne D’Arc. »Du wirst diese Beförderung bekommen! Dafür sorgen wir schon, und wenn es nur ist, damit evil Margit nicht mit ihren Methoden durchkommt!«
    Amen!
    Nachdem der Höllenfahrer mich in Hampstead abgeliefert hatte, beschloss ich, nach der ganzen Aufregung ein bisschen frische Luft schnappen zu gehen.
    Ich zog mir eine cognacfarbene Strickjacke über und zog los in Richtung Hampstead High Street, ein wenig bummeln.
    Die Luft roch süßlich nach all den blühenden Frühlingsblumen. Nicht zu glauben, dass man sich hier fast im Zentrum befand. Hampstead war so gemütlich, fast dörflich, wenn man von den elegant gekleideten, sehr betuchten Einwohnern absah.
    Langsam schlenderte ich an der steilen, mit Kastanienbäumen gesäumten Hauptstraße in Richtung Crêpestand und stellte mich an, um einen Apfel-Zucker-Zimt-Crêpe zu bestellen. Der kleine französische Crêpestand, der in der Stadt berühmt war, hatte an dieser Stelle, wie ich gehört hatte, seit Jahrzehnten einen festen Platz. Hier herrschte immer ein großer Andrang; auch nachts gabes hier die besten Crêpes, die ich je gegessen hatte. Und an einem Tag wie heute war ein Crêpe genau das Richtige.
    Immerhin, langweilig wurde es nicht, stellte ich fest, während ich wartete. Verglichen mit meinem alten Leben in Berlin, wo mich der Alltag und die Routine fast aufgefressen hatten und mir gegen Ende alles wie eine graue Kaugummimasse vorgekommen war, hatte London viele neue Seiten an mir hervorgebracht, mit denen ich nie gerechnet hätte: Ich hatte mich plötzlich Hals über Kopf in einen bereits vergebenen Mann verliebt, festgestellt, dass viel mehr Abenteuerlust in mir steckte als Sicherheitsdenken, und vor allem war ich zu der Erkenntnis gelangt, dass mir mein neuer Job als Kindermädchen sehr viel mehr Spaß machte als zuletzt meine Therapeutentätigkeit.
    Wenn man sich natürlich in einem so schönen, großen Haus dank der Unterstützung einer Mrs Sullivan nur um die gut geratenen, süßen Kinder kümmern musste und kochen und backen durfte, wenn einem der Sinn danach stand, und zudem in den exquisiten Geschäften einkaufen ging, war das Leben natürlich ein Zuckerschlecken, zumal wenn die beste Freundin den ganzen Spaß auch noch als Arbeitgeber bezahlte.
    Leider war diese herrliche Zeit begrenzt. Ich musste mir ernsthaft Gedanken machen, ob ich in England bleiben wollte, und wenn ja, wie und als was ich meinen Lebensunterhalt bestreiten sollte. Der Posten als Lady Stetton war ja wohl schon vergeben, wobei ich auf Edwards Gut sofort arbeiten würde. Dieser Ort war das Paradies auf Erden.
    Mit meinem Crêpe in der Hand schlenderte ich in Richtung »Food Hall«, die sich in einem ehrwürdigen roten Backsteingebäude befand und fest in der Hand einer indischen Großfamilie war, die rund um die Uhr geöffnet hatte und mein Lieblingswasser, das Highlands Spring aus Schottland, führte.
    Während ich das Wasser kaufte, kreisten meine Gedanken abwechselnd um Edward, was mir einen Stich versetzte und mir wie immer fast die Tränen in die Augen schießen ließ. Dann dachte ich wieder an Konrad, schließlich an Axel und das Monster Margit, um mit den Gedanken zu guter Letzt wieder bei Edward anzukommen und der bitteren Erkenntnis, dass es in Liebesdingen tatsächlich so was gab wie schlechtes Timing. Wenn einer fest vergeben war, nützten selbst die stärksten Gefühle nichts! Überhaupt, wurde nicht alles komplizierter, je

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