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Fremde Federn

Fremde Federn

Titel: Fremde Federn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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er erinnerte sich jetzt deutlich an die Umleitung, die er vor Loughborough hatte fahren müssen, um zur M6 zu kommen. Das war nur noch dreißig, vierzig Kilometer von Northampton entfernt gewesen. Danach mußte er auf die A46. Und wenn man an Northampton vorbeifuhr, kam man an der Abbiegung nach Stratford-upon-Avon vorbei .
    Oje, dachte Melrose. »Mittwoch, daran kann ich mich erinnern, weil meine Mutter da Geburtstag hatte«, hatte der Mann gesagt.
    Wußte Apted das? Er hätte es zumindest wissen müssen. Hinsichtlich der Auskunftspflicht gab es eine Vorschrift, war das nicht so? Melrose nahm rasch das kleine Notizbuch aus seiner Tasche, kritzelte etwas auf eine Seite und riß sie heraus. Er ging zurück und machte Charly ein Zeichen. Als sie aufschaute, gelang es ihm, einen der Wachbeamten zu bitten, ihr den Zettel auszuhändigen.
    Er hieß Ted Hoskins, nahm sichtlich nervös im Zeugenstand Platz und schaute sich um, als sei er hier der Angeklagte. Nachdem er vereidigt worden war, nannte er dem Gericht Namen, Adresse, Beruf.
    »Bei dem Ding war ich Kolonnenführer.« Mit dieser Aufgabe schien er sehr zufrieden zu sein.
    »Ist das der Verantwortliche?«
    »Nich ganz. Das is der Baustellenleiter. Ich, ich war für meine Kumpels verantwortlich, wissen Sie, ein paar von den Jungs.«
    »Mr. Hoskins, können Sie uns etwas von der Arbeit erzählen, mit der Sie betraut waren, und die am Mittwoch, dem fünften Februar dieses Jahres, begann?«
    »Ja, Sir. Es war an dem Abschnitt der A6 in der Nähe von Loughborough, da, wo's in Richtung Leicester geht. Wir haben einen neuen Rastplatz angelegt. Was bedeutete, daß die Autos eine Umleitung von ungefähr anderthalb Kilometer auf der Nebenstraße machen mußten, fast bis Leicester, und dann ein bißchen zurückfahren. Ham die gemeckert!«
    Stant wußte zu verhindern, daß Ted Hoskins sich lange darüber amüsierte. »Alles klar. Wann genau begannen die Straßenbauarbeiten?«
    »Wie Sie schon gesagt haben, am fünften Februar.«
    »Das war ein Mittwoch.«
    »Ja, Sir, ich glaube, ja.«
    »Nicht am Dienstag, dem vierten Februar.«
    »Nein, definitiv am Mittwoch.«
    »So daß jeder, der diesen Weg am Dienstag, dem vierten, gefahren ist, nicht über die Umleitung hätte fahren müssen?«
    »Hm, nein, Sir. Es wäre alles ganz normal gewesen.«
    »Mr. Hoskins, ist das der übliche Weg nach Northampton?«
    »Würde ich schon sagen, ja. Von da bis zur M69 sind's noch ungefähr dreißig Kilometer.«
    »Und wenn Sie nach Stratford-upon-Avon wollten, würden Sie auch diese Straße nehmen?«
    »Höchstwahrscheinlich. Es gibt natürlich auch andere -«
    »Die Beklagte behauptet, daß sie am vierten Februar diese Straße nach Stratford-upon-Avon gefahren ist und die Umleitung nehmen mußte, die sie beschrieben.«
    Ted Hoskins lachte kurz auf. »Hm, da hat sie leider was durcheinandergebracht, denn am Dienstag war die Umleitung noch nicht da.«
    »Wenn sie also den Weg gefahren ist, den Sie beschrieben haben, war es einen Tag später, keinesfalls aber früher, trifft das zu? Es hätte am Mittwoch sein müssen.«
    Ted Hoskins nickte. »Ja, Sir.« Er schaute Jenny traurig an.
    »Als Sie eben unterbrochen worden sind, wollten Sie, glaube ich, sagen, daß es nach Stratford-upon-Avon auch noch andere Strecken gibt.«
    Hoskins nickte. »Natürlich.«
    »Können Sie sagen, welchen anderen Weg die Beklagte hätte nehmen können?«
    »Ja, Sir.« Ted Hoskins stieß einen erleichterten Seufzer aus, als habe es ihm gar nicht gefallen, daß Jenny seinetwegen als Lügnerin dastand. »Der kürzeste Weg wäre über Market Harborough weiter nach Royal Lemington Spa und dann nach Warwick -«
    Bevor Stant Einspruch erheben konnte, meldete sich Apted zu Wort. »Ich glaube, wir müssen es bei der Route über Leicester nach Northampton belassen, da die Beklagte Leicester erwähnt hat.«
    Hoskins rieb sich mit dem Daumen über die Stirn. »Hm, na ja. Sie könnte irgendwo in der Nähe von Syston oder Rearsby von der Landstraße abgefahren sein. Vielleicht hat sie sich verfranst. Kann ja jedem passieren.«
    »Es könnten natürlich auch an jeder x-beliebigen Stelle auf dieser Strecke Straßenbauarbeiten gewesen sein, oder?«
    Oliver Stant erhob sich rasch, um seinen Einspruch zu formulieren. Das seien doch lediglich Spekulationen seitens des Anwalts der Beklagten und des Zeugen.
    Da war Apted aber anderer Meinung. »Ja, natürlich, Euer Ehren. Aber da ich von diesem Zeugen erst gestern abend erfahren habe, hatte ich

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