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Fremde Männer küsst man nicht!

Fremde Männer küsst man nicht!

Titel: Fremde Männer küsst man nicht! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MICHELE DUNAWAY
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als Vater angeht, mein Lieber – du bist ja schon damit überfordert, wenn dein Kind mal krank wird. Deine Tochter ist eine echte Gefahr für deinen kostbaren Trainingsplan, du Armer! Ich frage mich, wie andere Profisportler es schaffen, Beruf und Familie unter einen Hut zu kriegen.
    Aber frag doch mal Nate da hinten, vielleicht kann der dir da ein paar tolle Tipps aus eigener Erfahrung geben, was? Und jetzt entschuldige mich bitte. Unsere Tochter ist krank, und ich bringe sie nach Hause.“
    Damit stürmte sie an ihm vorbei ins Foyer, die offenen Haare wie eine Kriegsstandarte hinter ihr her wehend.
    „Was ist los?“, fragte Bruce, als er sie heranpreschen sah. „Hat er sich über deine Kleidung beschwert?“
    „Nein.“ Christina atmete tief durch. Der Anblick von Bruce, wie er da mit Bella auf dem Arm stand, der Koffer neben ihm – das dämpfte ihren Zorn ein wenig. Ob es ihr gefiel oder nicht, dieser Mann hatte ihre Zukunft in seiner Hand. Und das fand sie auf einmal gar nicht so schlimm.
    „Können wir?“, fragte sie.
    Er sah sie prüfend an. „Wir können.“
    Sie zogen Bella die warme Winterjacke an und traten dann alle drei hinaus in die kalte Winternacht, um sich auf den Heimweg zu machen.
    Christina sprach wenig auf der Fahrt und zu Hause dann noch weniger. Sie brachten Bella ins Haus, gaben ihr Suppe zu essen und steckten sie dann ins Bett. Minuten später war sie eingeschlafen, obwohl es erst kurz nach acht war.
    Bruce spürte, dass Christina ihn nicht hierhaben wollte, aber auch nicht wollte, dass er ging. Wenn er je eine verwirrte Frau gesehen hatte – hier war eine.
    „Das wird wohl nichts mehr heute mit den Fotos“, sagte sie. „Wir haben schon deinen ganzen Tag in Anspruch genommen. Vielen Dank für alles.“
    Das war eine deutliche Aufforderung zu gehen. Er dachte aber nicht daran, sie zu verstehen. „Gern geschehen. Und mach dir keine Gedanken wegen meiner Zeit. Es ist immerhin mein Job, dich zu retten. Ob es nun Nebelmaschinen oder gefühllose Exehemänner sind.“
    „Es ist nicht dein Job“, widersprach sie.
    „Ich bin Freiwilliger, vergiss das nicht.“ Er lächelte schwach.
    „Du bist so freundlich“, sagte sie. Da zog er sie schon aufs Sofa und befreite ihre Füße von den Schuhen. „Noch eine Fußmassage?“, fragte sie ungläubig. „Du verwöhnst mich.“
    „Das ist genau meine Absicht. Gewöhn dich ruhig dran.“ Er legte ihre Beine in seinen Schoß und zog ihre Strümpfe aus.
    „Das Leben ist oft ungerecht“, flüsterte er und begann zu massieren. „Doch manchmal bekommt man aber auch genau, was man braucht.“
    „Vielleicht“, murmelte sie und ließ den Kopf zur Seite fallen. Er betrachtete sie voller Mitgefühl. Sie war müde. „Vielleicht muss man erst viele Frösche ausprobieren … bevor einer sich als Prinz herausstellt.“
    „Vielleicht“, sagte auch er. „Manche Leute haben es im Leben leicht. Aber für die meisten von uns ist alles noch viel lohnenswerter, wenn man nach vielen Fehlern schließlich Vollkommenheit findet.“
    „Aber wie weiß man, wann es so weit ist?“, überlegte sie laut mit geschlossenen Augen. „Wie erkennt man, dass es diesmal kein Fehler ist, keine neue Sackgasse?“
    „Man weiß es dann einfach“, antwortete er aus voller Überzeugung.
    „Ich hätte eher damit gerechnet, dass du sagst, man weiß es nie.“
    „Ich bin ganz und gar nicht so, wie du dachtest.“
    Sie öffnete die Augen und sah ihn an. Er hörte auf zu massieren. Ihre Gesichter waren keine dreißig Zentimeter voneinander entfernt. „Stimmt“, gab sie zu. „Du bist ganz anders, du bist viel mehr. Es macht mir Angst.“
    „Ich kann dir versichern, dass du mir mindestens genauso viel Angst machst. Du bist so schön.“ Er strich ihr zart über die Wange. „Und ich meine nicht dein Äußeres. Das auch, natürlich. Aber deine größte Schönheit ist, wie du dich um andere Menschen kümmerst. Und wie du für dein Kind kämpfst. Wie eine Löwin. Du bist eine tolle Frau, Christina.“
    Sie war so überwältigt von diesen Worten, dass ihr die Tränen in die Augen traten. Eine floss ihr aus dem Winkel des rechten Auges, und Bruce wischte sie sacht fort. Mit dem feuchten Finger fuhr er den Rand ihrer Unterlippe nach.
    „Wir können keine Freunde sein, stimmt’s?“, fragte sie.
    „Nein“, antwortete er und lächelte. „Wir werden viel mehr sein, wenn du nur endlich aufhörst, dagegen anzukämpfen.“
    „Das kann ich nicht.“
    „Ich weiß. Du hast noch ein

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