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Fremde Männer küsst man nicht!

Fremde Männer küsst man nicht!

Titel: Fremde Männer küsst man nicht! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MICHELE DUNAWAY
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Hörer hin und ging Christina suchen. Sie kam gerade die Treppe herunter, mit Fotoalben im Arm. „Dein Ex“, informierte er sie.
    „Oh Gott, Bella!“ Sie warf ihm die Alben zu und hastete in die Küche.
    Als er mit den aufgefangenen Fotoalben hinterherkam, hatte sie den Hörer schon in der Hand.
    „Kyle?“ Sie legte einen Finger auf die Lippen und deutete dann auf den Tisch, wo Bruce die Alben hinlegen sollte. Er tat es, setzte sich aber nicht. „Das war mein Anwaltskollege. Wir arbeiten an unserem gemeinsamen Fall. Was? Ich war oben im Bad.“
    Christina wirkte angespannt, ihre Lippen waren skeptisch geschürzt, während sie in den Hörer lauschte. „Nein, Kyle. Du meine Güte! Du machst Scherze, oder? Lass mich raten. Du bist einfach überfordert. Lass mich mit meiner Tochter sprechen. Sofort.“
    Bruce warf ihr einen neugierigen Blick zu, und sie hielt die Sprechmuschel zu. „Bella hat Windpocken bekommen. Ich muss sie abholen.“
    „Warum kann er denn nicht selbst …?“, begann er, aber sie richtete ihre Aufmerksamkeit schon wieder auf das Telefon. „Hallo, Schätzchen. Ach, Süße, ja, ich weiß, wie das juckt. Ja, ich weiß, du bist geimpft dagegen. Aber manchmal kriegt man das trotzdem. Es ist dann nur nicht so schlimm, wie es sonst gewesen wäre. Nein, das hat nichts mit dem Wind zu tun. Ja, ich weiß, dass du dir Dads Spiel anschauen wolltest. Aber zur Schule wirst du auch nicht gehen können. Ich muss Megans Mom anrufen, bestimmt haben noch mehr Kinder in deiner Klasse Windpocken. Ja, wir sehen uns bald. Gib das Telefon Dad zurück.“
    Erneut deckte Christina den Hörer mit der Hand ab. „Sie muss schleunigst nach Hause gebracht werden.“
    „Ja, natürlich“, sagte Bruce. „Wann bringt er sie denn her?“
    „Gar nicht.“ Sie lauschte wieder in den Hörer. „Ich bin schon so gut wie unterwegs“, und damit beendete sie das Gespräch.
    Bruce starrte sie fassungslos an. „Du fährst nicht nach Cincinnati“, sagte er entschlossen.
    „Doch.“
    Er schüttelte den Kopf. „Die Straßen sind noch zu gefährlich, und du würdest im Dunkeln ankommen. Es hat erst heute Morgen aufgehört zu schneien. An manchen Stellen ist nur eine Autobahnspur befahrbar. Ich lasse dich nicht anderthalb Stunden in der Nacht zurückfahren.“
    „Ich werde mein Kind holen, Bruce.“
    „Keine Frage. Natürlich wirst du das. Aber du fährst nicht. Sondern ich, und du kommst mit mir.“
    Christina sah ihn überrascht an.
    Er bekräftigte seine Entschlossenheit, indem er sich breitbeinig hinstellte und die Arme vor der Brust verschränkte. Diese Auseinandersetzung würde er gewinnen. „Ich warte draußen im Pick-up auf dich, während du reingehst und Bella holst. Versuch bloß nicht, mit einem Feuerwehrmann über Straßenverhältnisse zu diskutieren. Mach, was du willst, aber in dieser Sache rücke ich keinen Millimeter von meinem Standpunkt ab.“
    „Danke“, sagte sie schlicht. „Ich hasse es, in Schnee und Eis Auto fahren zu müssen.“
    Erstaunt stellte er fest, dass sein nächstes Argument damit hinfällig war. „Gut. Denn ich bin daran gewöhnt und habe sogar ein Spezialtraining dafür gehabt. Und gestern Nacht war ich verdammt froh darüber.“
    Der Rückzug war nicht ganz gelungen, aber Bruce hatte sein Ziel erreicht.
    Minuten später grollte der Dieselmotor des schweren Pick-ups auf.
    Als sie auf die Autobahn fuhren, fragte Bruce: „Wieso bringt Kyle sie nicht selbst wieder nach Hause?“
    „Das hätte er auch am Sonntag nach dem Spiel nicht getan, sondern seine Eltern. Aber sie haben heute Abend eine Einladung zum Dinner, wo sie nicht absagen können.“
    „Das beantwortet nicht meine Frage, warum er es nicht tut? Ich nehme doch an, er hat ein Auto?“
    „Vier. Aber keins, das er diesem Wetter aussetzen würde. Außerdem würde es nicht in seinen Trainingsplan passen, sagt er.“
    „Bitte? Er ist Vater. Und seine kranke Tochter passt nicht in seinen Trainingsplan? Was ist denn das für ein Typ? Nein, sag lieber nichts. Du hattest mir schon erzählt, dass er Football gespielt hat, als Bella geboren wurde.“
    „Ich weiß. Wenn ich daran zurückdenke, frage ich mich auch, wie ich das alles hinnehmen konnte. Ich denke, ich wollte nur, was alle in meiner Familie haben: jemanden, den ich lieben konnte. Kyle begegnete mir, sah gut aus und versprach mir den Himmel auf Erden – und schon dachte ich, das sei die große Liebe. Aber dann merkte ich, dass mein Märchenprinz nur mit mir spielen wollte,

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