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Fremde Männer küsst man nicht!

Fremde Männer küsst man nicht!

Titel: Fremde Männer küsst man nicht! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MICHELE DUNAWAY
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Doppelbett fallen. Er war seit Monaten solo und hatte noch länger schon keinen Sex mehr gehabt. Die schwierigen Fälle, an denen er gearbeitet hatte, ließen ihm seit einer Weile einfach keine Zeit mehr für Beziehungen. Und von Affären für eine Nacht hatte er noch nie viel gehalten.
    Sein letzter Problemfall lag nun beim Bundesgericht. Hoffentlich hatte er jetzt Muße genug, um sich wieder nach Frauen umzusehen. Den Diskriminierungsfall würde Chris Jones erledigen. Dafür war der Kerl schließlich geholt und aus dem Stand zum Teilhaber gemacht worden.
    Bruce drehte die Dusche an und stellte sich darunter. Wer weiß, wie lange er noch bei der freiwilligen Feuerwehr bleiben konnte. Am liebsten wäre er ja Berufsfeuerwehrmann in der Großstadt geworden. Aber für einen Lancaster-Jungen kam das nicht infrage. Die Lancasters waren Rechtsanwälte, seit Generationen schon. Einer seine Vorfahren hatte sogar im Congress mit Abraham Lincoln zusammengearbeitet.
    Bruce’ Engagement bei der freiwilligen Feuerwehr wurde in der Familie nur akzeptiert, weil die Bürger von Morrisville das sehr schätzten und es der Familie zu noch mehr Ansehen verhalf.
    Dass Roy Lancaster in seinen jungen Jahren selbst bei der freiwilligen Feuerwehr von Morrisville gewesen war, hatte es Bruce leichter gemacht, seinen Eltern ihre Zustimmung abzuringen. Sie hatten ein Kind im Alter von vier Monaten verloren, und er war ihr einziges geblieben. Kein Wunder, dass sie schreckliche Angst hatten, ihn bei so einem gefährlichen Hobby zu verlieren.
    Er war jetzt neunundzwanzig und noch Junggeselle. Die Mädchen in Morrisville heirateten früh, in seiner Generation gab es keine ledigen Frauen mehr. Und die Großstadtfrauen, die er kennengelernt hatte, wollten nicht hierher in die tiefste Provinz, wo das nächste Einkaufszentrum viele Meilen entfernt lag und es nicht einmal einen Pizzaservice gab. Aber ihm gefiel es.
    Er erinnerte sich an die Haremsdame aus der Grundschule. Sie war nicht von hier, das war klar. Und sie war auch keine Weiße, trotz ihrer hellen Haare. Eine Mexikanerin? Gut möglich. Immerhin waren in den letzten Jahren jede Menge Mexikaner hierher nach Indiana gekommen.
    Deshalb war es so wichtig, diesen Diskriminierungsfall zu gewinnen und sich damit dem wachsenden Spanisch sprechenden Bevölkerungsanteil als kompetente Interessenvertreter zu empfehlen. Bruce hatte Französisch gelernt. Aber das hatte ihm bisher nur geholfen, wenn er im Chez Jacques in Cincinnati eine Frau beeindrucken wollte.
    Sie hatte gut ausgesehen, diese Haremsdame. Besonders ihre goldbraunen Augen hatten ihm gefallen. Augen mit solcher Tiefe sah er nur selten. Am liebsten hätte er sie angelächelt und getröstet, weil sie so verunsichert wegen des Fehlalarms schien. Aber er hatte sich absichtlich zurückgehalten und strenge Autoritätsperson gespielt. Sie hatte ein Kind. Das machte sie unantastbar für ihn, auch wenn sie keinen Ehering trug, wie er bemerkt hatte.
    Er bevorzugte junge, unabhängige Frauen, die jederzeit spontan mit ihm übers Wochenende irgendwohin fahren konnten. In seinem Job musste er seine spärliche Freizeit nutzen. Keine Abhängigkeiten, keine Einschränkungen, keine Familienbande.
    Später allerdings, wenn er mal verheiratet sein würde, wünschte er sich jede Menge Kinder. Er wusste, wie es sich anfühlte, als überbehütetes Einzelkind aufzuwachsen. Aber das war Zukunftsmusik.
    Er drehte die Dusche aus und griff nach dem Handtuch.

2. KAPITEL
    Es klingelte. Immer wieder. Es war nicht der Wecker. Auch nicht das Handy. Die Türklingel!
    Christina riss sich aus den Armen von Antonio Banderas los, der sie im Traum an sich gedrückt hielt, und setzte sich auf. Blinzelnd sah sie sich im Schlafzimmer um und versuchte, sich zu orientieren. Irgendetwas stimmte nicht, obwohl alles so aussah wie sonst auch um diese Tageszeit.
    Außer, dass es nicht diese Tageszeit war. Sie hatte gestern Abend alle Uhren eine Stunde zurückgestellt, nachdem ihre Mutter sie daran erinnert hatte, dass an diesem Wochenende die Sommerzeit endete.
    Die Türklingel hörte nicht auf, immer wieder zu lärmen. Christina sah zur Uhr. Halb sieben. Wer klingelte so früh? Bellas Abholdienst zur Schule kam erst in einer Stunde.
    Sie griff nach dem Morgenmantel und eilte durch das Haus zur Vordertür. Nach einem Blick durch den Spion stöhnte sie und riss die Tür auf. „Marci?!“
    Marci Smith trat erschrocken einen Schritt zurück und runzelte die Stirn. „Christina? Hast du

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