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Fremde Schiffe

Fremde Schiffe

Titel: Fremde Schiffe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Maddox Roberts
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machte er den Ritt seines Lebens, wenngleich er sich dafür einen besseren Gesundheitszustand gewünscht hätte.
    Er war sich nicht sicher, wie lange er schon unterwegs war, als er die Mauern der Hafenstadt erblickte. Der Ort war nicht groß, aber weitläufig genug, um wenigstens drei Tore zu besitzen. Er ritt zum südlichsten Tor und blieb zum ersten Mal seit vielen Tagen wirklich stehen.
    Entgeistert starrten ihn die Torwächter an und ein Offizier eilte herbei, um sich das königliche Siegel anzusehen.
    »Wie steht es in der Stadt?«, erkundigte sich Ansa.
    »Alles ist ruhig. Keine Fortsetzung der Feindseligkeiten«, antwortete der Mann. »Die Gesandtschaft weilt noch im Palast.«
    Das hörte sich viel versprechend an. Sicher wäre Gasam sofort zum Angriff übergegangen, wenn er Larissa bei sich hätte. Das Tor wurde geöffnet und Ansa ritt mit seinen Cabos hindurch. Er erinnerte sich daran, dass sich Shazads Hauptquartier auf der Spitze des Hügels befand, aber schon bald wünschte er, nach › dem Weg gefragt zu haben. Der landeinwärts gelegene Hang bestand im Gegensatz zur Seeseite aus einem unendlichen Gewirr von Häusern, Tempeln und mehrstöckigen Gebäuden, die schmale gewundene Gassen säumten. Die Soldaten, denen er begegnete, kannten sich auch nicht gut aus und die Einheimischen sprachen einen Dialekt, der schwer zu verstehen war.
    Endlich ritt er über den gepflasterten Platz vor dem riesigen Gebäude. Der Springbrunnen in der Mitte plätscherte heiter vor sich hin, als wäre die Welt in Ordnung, aber ringsumher standen Soldaten, deren Cabos ihre Nasen ins Wasser steckten. Ein Soldat nahm Ansa die Zügel ab und sein Kamerad kümmerte sich um die anderen Tiere. Ansa schwenkte das königliche Siegel, stieg steifbeinig aus dem Sattel und wunderte sich, dass er noch gehen konnte. Sekundenlang stand er auf tauben Füßen und das Pflaster fühlte sich unter den weichen Sohlen der kniehohen Stiefel seltsam an.
    »Brauchst du Hilfe?«, fragte ein besorgter Soldat. Er war nur ein einfacher Kavallerist, aber wie alle Mitglieder der königlichen Leibgarde aus gutem Hause und mit besten Manieren ausgestattet.
    »Bitte hilf mir, die Waffen vom Sattel zu nehmen. Ich kann allein gehen.« Er hängte sich das Schwert und den Dolch um und schritt leicht auf die Lanze gestützt zum Palast. Der Wachoffizier musterte ihn misstrauisch, als er die Treppen hochhumpelte und das Siegel vorzeigte.
    »Lass mich ein. Ich habe dringende Nachrichten für die Königin.«
    »Ich rufe Graf Junis. Er ist der Haushofmeister«, sagte der Offizier ungerührt.
    »Ich weiß, wer Graf Junis ist! Ich bin Prinz Ansa! Das ist das Siegel der Königin.«
    »Richtig, aber du gehörst nicht zum königlichen Kurierkorps. Warte hier, bis Graf Junis kommt.«
    Er machte auf dem Absatz kehrt und sein roter Umhang flatterte im Wind. Mit schnellen Schritten eilte er davon und ließ den wütenden Ansa zurück.
    »Soll ich einen Arzt rufen?«, fragte ein junger Soldat und zeigte auf die Vorderseite von Ansas Tunika. Er sah an sich herab und erblickte verkrustete Blutspuren und frisches Blut, das durch den staubbedeckten Stoff drang.
    »Es ist nicht schlimm«, sagte er und rief sich ins Gedächtnis, dass er dem Ruf seines Volkes gerecht werden musste.
    Wenig später erschien ein graubärtiger Mann in wallenden Gewändern. Er streckte die Hände aus. »Prinz Ansa!« Er ergriff Ansas Hände, während sich ein Soldat der Lanze annahm. »Du bist der Letzte, den wir hier erwarteten! Du solltest dich doch erholen! Hoheit, du bist ja verletzt!«
    »Es ist nicht schlimm«, wiederholte Ansa. »Ich muss sofort zur Königin. Ich bringe äußerst wichtige Neuigkeiten!«
    »Natürlich, natürlich. Komm mit. Nein, warte. Ich lasse eine Sänfte holen. Du solltest nicht gehen.«
    »Ich gehe. Bitte führe mich zu ihr.«
    »Dann folge mir.« Sie durchquerten eine große Halle und beim Anblick der hochnäsig herumlungernden Shasinn sträubten sich Ansa die Haare. Dann fielen ihm die Verhandlungen ein. Natürlich, es befand sich eine Gesandtschaft im Haus.
    »Wie verlaufen die Verhandlungen?«, erkundigte er sich.
    »Ach … höchst ungewöhnlich, junger Prinz. Die Königin … ist nicht mehr sie selbst, aber das wirst du merken.«
    »Was?« Eine schreckliche Vorahnung befiel ihn. »Ist die Seuche zurückgekehrt? Ist sie krank?«
    »Nein, als Krankheit würde ich es nicht bezeichnen, aber … nun, du wirst schon sehen.«
    Je länger sie durch die labyrinthischen Gänge

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