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Fremde Schiffe

Fremde Schiffe

Titel: Fremde Schiffe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Maddox Roberts
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trostlos und leer. Die einzigen Jubelrufe stammten von den ausländischen Seeleuten, die Sachus Schiffe verloren geglaubt hatten. Während der Kapitän dem Hafenmeister die von Shazad unterzeichneten Dokumente präsentierte, ging Ansa an Land und machte sich auf den Weg zum Palast.
    In den Stallungen verlangte er ein paar Cabos und ausreichende Vorräte. Er hatte genug von Schiffen und würde nach Norden reisen, wie es sich für einen Steppenkrieger gehörte. Die Wachen am Nordtor starrten ihn entgeistert an, hielten ihn aber nicht auf, da er ein königliches Siegel bei sich hatte. Auf dem Rücken eines wundervollen Cabos, mit drei weiteren Tieren am Führzügel und unter furchtbaren Schmerzen ritt Ansa entlang der Hauptstraße nach Norden.
     
    Shazads Zofen bereiteten die Königin auf die Nacht vor. Die Prozedur zog sich lange hin und begann mit einem erholsamen Bad in heißem, mit Duftöl versetztem Wasser. Dann trocknete man sie mit weichen, dicken Handtüchern ab und die nächste Stunde verbrachte sie nackt auf einem gepolsterten Tisch liegend, während ihre Dienerinnen sie ausgiebig massierten. Zum Schluss wurde sie in ein fast durchsichtiges Nachthemd gehüllt. Dann verließen die Frauen unter zahlreichen Verneigungen das Gemach.
    Das Bett mit den zurückgeschlagenen Laken wirkte verführerisch, aber trotz ihrer Müdigkeit war sie noch nicht zum Schlafen bereit. Die Stunden der Muße, die sie ihrem anstrengenden Tag abzweigte, waren kostbar. Jetzt musste sie sich nicht mit schweren Gewändern und Juwelen herumplagen und die drückenden Staatsgeschäfte belasteten sie nicht mehr.
    Gemächlich schlenderte sie zu dem großen Spiegel hinüber, der an einer der mit Fresken versehenen Wände stand. Ein sanfter Wind wehte durch die offenen Balkontüren und verfing sich im Saum ihres Nachthemds. Lange Zeit betrachtete sie sich im Spiegel. Sie hatte sämtliche Schminke entfernen lassen, aber das Kerzenlicht schmeichelte ihr und verbarg die grauen Strähnen, die sich durch das dichte schwarze Haar zogen, das ihr in sanften Wellen über die Schultern fiel.
    Shazad zerrte an dem Band, das ihr Hemd im Rücken zusammenhielt, und befreite sich von dem dünnen Stoff. Sie war mit ihrem Anblick zufrieden. Ein Leben im Sattel hatte ihren Körper in Form gehalten und die Einschränkungen des Feldzugs hatten dazu geführt, dass sie die überzähligen Pfunde verlor.
    Ihre Haut war immer noch makellos weiß und straff. Sie hatte nie Kinder geboren und der sanft gerundete Bauch war ohne Streifen. Die großen Brüste waren nicht mehr so straff wie früher, aber dennoch weich und schön anzusehen; die braunen Brustwarzen standen aufrecht wie die Buckel auf dem Schild eines Kriegers. Shazad hatte eine schmale Taille und breite Hüften. Dazwischen lag ein dichtes schwarzes Dreieck. Die Beine waren nicht lang, aber schön geformt, mit schmalen Knöcheln und winzigen Füßen.
    »Sehr hübsch.«
    Sie rang nach Atem und fuhr herum. Hastig riss sie das Nachthemd an sich, als wäre es eine schützende Rüstung. Gasam saß auf dem Balkongeländer, die langen, muskulösen Beine von sich gestreckt, die Hände aufgestützt und ein breites, unverschämtes Grinsen im Gesicht.
    »Du … du wagst es!« Endlich hatte sie die Stimme wieder in der Gewalt. »Wie bist du hierher gekommen?« Als sie es sagte, wusste sie, wie dumm die Frage war.
    »Ich bin von meinem Balkon aus heraufgeklettert«, sagte er ernsthaft. »Klettern hat mir schon als Knabe Spaß gemacht. Dank der Ranken war es nicht schwer. Ich nahm an, du willst es so. Deshalb gabst du mir den Raum, der unter deinem Zimmer liegt, und hast auf dieser Seite keine Wachen aufstellen lassen.«
    »Das ist absurd!« Insgeheim fragte sie sich, ob er Recht hatte. Hatte sie es wirklich gewollt? »Der Mangel an Wachen lässt sich schnell ändern. Ich rufe sie.«
    Er grinste wieder. »Und was wird dann aus unserer historischen Besprechung? Du lässt sie doch nicht etwa rufen, weil dir mein Erscheinen peinlich ist.«
    »Verschwinde auf der Stelle!« Ihre Stimme zitterte, denn sie schämte sich. Sie vergaß, dass sie die Mächtigere von beiden war, von der eigenen Armee umgeben war und eine Gefangene besaß, die diesem Wilden alles bedeutete. Sie fühlte nichts als seine überwältigende Gegenwart. Gemächlich glitt er vom Balkongeländer und trat in ihr Schlafgemach. Das Licht der Kerze erhellte seinen wundervollen Körper und das Spiel der Muskeln. Die bronzene Haut glänzte wie das Fell eines

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