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Fremde Schiffe

Fremde Schiffe

Titel: Fremde Schiffe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Maddox Roberts
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du deine Unkosten aus meiner Privatschatulle begleichen. Du darfst jetzt gehen.«
    Malk warf einen zweifelnden Blick von der Königin zu Ilas von Nar. »Ist das klug, Majestät? Dieser Bandit …«
    »Das ist alles, Meister Malk«, sagte sie mit fester Stimme. »Mir wird schon nichts passieren, das versichere ich dir.«
    Mit gerunzelter Stirn verneigte er sich und ging. Die Königin wandte sich Ilas zu.
    »Man behauptet, du seiest ein Pirat und Gauner.«
    »Wie ich bereits sagte, Majestät …«
    »Schweig! Ich kenne den Unterschied zwischen bösem Gerede und einem echten Gauner. Wie du siehst, sind meine Spione zuverlässig. Ich weiß ganz genau, dass du mit Sklaven handelst.«
    Er zuckte die Achseln. »Ein völlig legaler Beruf.«
    »Aber nicht sehr angesehen. Nun, das soll mir gleichgültig sein. Die Aufgabe, die ich für dich habe, erfordert wenig Moral, eigentlich nur das Gegenteil. Du bist ein skrupelloser Mann und weißt, wie man die eigene Haut rettet.«
    »Majestät nimmt kein Blatt vor den Mund.«
    »Ich möchte, dass du zu den Sturminseln segelst und die Lage dort auskundschaftest.«
    Er schwieg eine Weile und seufzte. »Ich habe mich vorher gefragt, was Majestät mir vorschlagen wird. Gibt es einen Grund, warum ich auf diese Weise Selbstmord begehen soll?«
    »Ich werde dich reich belohnen. Und ich werde dich nicht in den Kerker werfen, den du so verabscheust und zweifellos verdienst. Außerdem sollte ein Mann deiner Fähigkeiten die Aufgabe nicht allzu gefährlich finden.«
    »Die Heimat von Gasam und Larissa ist kein kleines Küstendorf. Die Art, wie sie mit ihren Feinden umgehen, ist legendär.«
    »Dennoch müssen sie mit dem Festland Handel treiben. Was ist also dabei, wenn du als ein Händler unter vielen auftrittst? Du kannst verschiedene Inseln besuchen und dafür sorgen, dass du an dem Hafen anlegst, wo die beiden residieren. Ich muss wissen, ob Gasam noch lebt. Sollte dies der Fall sein, möchte ich wissen, ob er einen neuen Krieg plant und ob die übrigen Inselstämme noch hinter ihm stehen.«
    Er dachte darüber nach. »Gewöhnliche Händler, die von Insel zu Insel ziehen, machen sich so schnell wie möglich wieder aus dem Staub. Einer, der herumlungert und Fragen stellt, wird auffallen.«
    »Benutze deine Phantasie.«
    »Mein Schiff ist im Augenblick nicht seetüchtig genug für eine solche Reise.«
    »Reparaturen kannst du in meinen Werften durchführen lassen. Ich kann dir auch ein neues Schiff geben.«
    »Dann brauche ich noch eine Mannschaft. Die meisten Männer sind nicht scharf darauf, in jenen Gewässern zu segeln.«
    »Zweifellos werden deine Piratenfreunde jene Gewässer dem Seil des Henkers vorziehen. Versprich ihnen reiche Beute. Sie und die Insulaner sind Brüder verschiedener Hautfarbe.«
    »Majestät hat wenig Geduld mit Einwänden.«
    »Überhaupt keine, um ehrlich zu sein.«
    Er stützte sich auf die Ellenbogen und verschränkte die Finger. »Dann sollten wir über meine Belohnung reden.«
    »Nenne deine Wünsche.«
    »Ein persönlicher Adelstitel, viel Gold und genügend Land, um meinem Stande gemäß zu leben.«
    Sie lächelte. »Du schätzt dein Leben sehr wertvoll ein.«
    »Mein Leben eigentlich nicht. Aber der Dienst, den ich dir erweisen soll, ist sehr viel wert.«
    »Glaubst du etwa, dass Titel und Land nur so herumliegen?«
    Er schnaubte verächtlich. »Die Hälfte deiner Adligen nützt dir nichts. Beseitige einen von ihnen und übertrage mir seinen Besitz.«
    Sie musterte ihn eindringlich. »Also gut. Wenn du mit den richtigen Informationen zurückkehrst, bekommst du deine Belohnung.«
    Er verneigte sich mit einem ironischen Lächeln. »Dann werde ich ab sofort in deinem Dienst stehen, Majestät.«
    Sie lächelte herzlich. »Es könnte dir einfallen, Larissa zu verraten, was wir besprochen haben. Übrigens wäre Larissa diejenige, an die du dich wenden müsstest, denn sie allein hat die Spione unter sich. Ich versichere dir, dass deine Strafe härter ausfallen wird, als du es dir in deinen kühnsten Träumen auszumalen vermagst. Das Inselleben wird dir nicht gefallen und sie werden niemandem vertrauen, der nicht ihrem eigenen Volk entstammt. Früher oder später würdest du mir wieder in die Hände fallen, wenn sie dich nicht vorher töten. Vergiss das nicht.«
    Er warf ihr einen unschuldigen, verletzten Blick zu. »Du beleidigst mich.«
    »Ich kann dir noch viel Schlimmeres antun.«
    Jetzt musste er lachen und sie sah die langen spitzen Zähne. »Ich glaube, wir

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