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Fremde Schiffe

Fremde Schiffe

Titel: Fremde Schiffe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Maddox Roberts
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Krieg gegen Gasam und ich werde bis zum Ende dabei sein.«
    »Ansa«, sagte sie müde, »wir wissen deinen Heldenmut zu schätzen, aber im Augenblick muss man dich wie einen Mehlsack herumschleppen. Wie willst du der Armee in diesem Zustand nützen?«
    Er schäumte vor Wut, wusste aber keine vernünftige Antwort.
    »Außerdem ändert Larissas Gefangennahme alles«, fuhr Shazad freundlicher fort. »Bestimmt ziehen sich die Verhandlungen endlos hin. Das hasse ich, vor allem, weil wir die riesige Armee so schnell zusammengestellt und in Hochform gebracht haben. Vielleicht sitzen wir monatelang hier fest. Bis dahin hast du dich wahrscheinlich erholt und bist wieder da, ehe die nächste Schlacht stattfindet.«
    »Wir wissen, dass du deinen Vater vertrittst«, meinte Harakh, »aber du hast bereits vorzügliche Arbeit geleistet.«
    »Aye, aye«, stimmten die Anwesenden zu.
    »Kehre in die Hauptstadt zurück und lasse deine Wunden pflegen«, fuhr der Prinzgemahl fort. »Das würde ich auch, wenn ich solche Verletzungen hätte.«
    Ansa fehlte die Kraft, sich zu widersetzen. »Also gut. Schickt mich mit dem gleichen Schiff zurück, auf dem auch Larissa segelt. Dann behalte ich sie im Auge.«
    »Das wird geschehen«, versicherte ihm Shazad. Ansa versuchte, weiterhin zuzuhören, aber er schlief schon, ehe die Königin den nächsten Satz begonnen hatte.
     
    »Hochverehrter König Gasam«, las Ilas vor, »Königin Shazad von Neva schickt dir die besten Wünsche.« Er warf einen Blick auf Gasam, der mit steinerner Miene unter einem Baldachin saß. Im Gegensatz zur Königin hatte Gasam nie lesen gelernt, da er es eines Kriegers für unwürdig hielt.
    »Weiter«, knurrte er. »Ich werde dir schon sagen, wenn du aufhören sollst.«
    Ilas räusperte sich. »Du weißt, dass meine liebe Schwester Larissa zurzeit als Ehrengast bei mir lebt. Es geht ihr gut und sie schickt dir liebevolle Grüße. Ich schätze ihre Gegenwart so sehr, dass ich mich nur unter bestimmten Bedingungen von ihr trenne.«
    »Jetzt kommt es«, murmelte Gasam.
    »Ehe wir verhandeln, möchte ich über die durchaus zulässige Taktik sprechen, der wir die Gefangennahme – der du nur knapp entronnen bist – der Königin verdanken. Das von meinen treuen Untertanen und Verbündeten bemannte Schiff gehört der Königin von Altiplan, Isel der Neunten. Ich nahm es mit Gewalt an mich. Seine Rolle in unserem Krieg hat nichts mit Königin Isel zu tun, die keineswegs eine Verbündete des Königreichs von Neva ist.«
    »Was soll das heißen?«, fragte Pendu.
    »Diplomatisches Geschwätz, glaube ich. Die Ausländer wollen verdeutlichen, dass sie sich nicht gegen uns stellen.« Gasam lachte. »Als würde das einen Unterschied machen. Sie sind wie auch alle anderen unsere Sklaven, sie wissen es nur noch nicht. Weiter, Ilas.«
    »Unsere erste Bedingung lautet: Du beendest jeglichen Vormarsch deiner Armee innerhalb des Reiches Neva. Allein der Rückzug in eure Heimat per Schiff ist erlaubt. Manöver, die zum Verlassen unseres Landes dienen, werden nicht gestört.
    Zweitens: Ab sofort unterbleiben alle Belästigungen unserer Untertanen, Gefangene werden freigelassen und alle geraubten Besitztümer zurückgegeben. Unsere Untertanen dürfen unbehelligt in die von dir besetzten Gebiete zurückkehren.
    Drittens: Du wirst eine Gesandtschaft zusammenstellen und uns eine Liste ihrer Namen und eine genaue Beschreibung schicken, damit unsere Offiziere sie identifizieren können.
    Solltest du diese Bedingungen zu unserer Zufriedenheit erfüllen, darfst du uns deine Gesandten schicken, um die genauen Forderungen zu besprechen, die wir stellen, ehe wir unsere geliebte Schwester Larissa in die Heimat entlassen. Jede neue Feindseligkeit deinerseits wird sofort vergolten. Deine Gemahlin wird bei uns bleiben und ich kann dann nicht mehr für ihre Gesundheit und ihr Wohlbefinden garantieren. Ich hoffe, du zwingst mich nicht zu solchen Maßnahmen.
    Schicke deine Boten und später deine Gesandten, die weiße Flaggen und weiße Federn tragen müssen. Ich verbürge mich bei den Göttern von Neva für ihre unbehelligte Reise und erwarte deine Antwort.«
    Ilas rollte das Pergament aus und zeigte Gasam das dicke Wachssiegel mit dem nevanischen Wappen. »Das Siegel der Königin«, erklärte er.
    »Das ist widerlich«, meinte Gasam. »Muss ich wirklich mit diesem Weib verhandeln, das einst meine Sklavin war?«
    »Ich befürchte es, Majestät«, antwortete Ilas mutig. Er wollte, dass Gasam ihn endlich als

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