Fremder in einer fremden Welt
Astrologin an. und alles übrige liegt bei Ihnen.«
»Ich erinnere mich an keinen Astrologen auf meiner Weihnachtskartenliste«, meinte Jubal zweifelnd. »Wie heißt sie?«
»Ihr Name ist Madame Alexandra Vesant. Amt Washington. Sie schreibt sich V-E-S-A-N-T.«
»Das habe ich«, sagte Jubal glücklich. »Tom, Sie haben mir einen riesigen Gefallen getan!«
»Hoffe, es nützt Ihnen etwas. Haben Sie etwas für den Sender?«
»Bleiben Sie dran!« Jubal warf einen Blick auf eine Notiz, die Miriam ihm neben den Ellbogen gelegt hatte. Sie lautete: »Larry sagt, der SendeEmpfänger sendet nicht - er weiß nicht, warum.« Jubal fuhr fort: »Die Reportage von hier wurde durch ein Versagen des Sendeempfängers nicht übertragen, und ich habe niemanden, der das reparieren könnte.«
»Ich schicke jemanden vorbei.«
»Danke. Zweimal danke.«
Jubal schaltete ab, verlangte den Teilnehmer bei Namen und instruierte die Telefonistin, sowohl Dämpfer als auch Zerhacker zu benutzen, wenn der Apparat dafür ausgerüstet sei. Er war es, was ihn nicht weiter wunderte. Bald erschienen Madame Vesants würdige Züge auf seinem Schirm. Er grinste sie an und rief: »Hei, Rube!«
Sie sah ihn verblüfft an. Dann riß sie die Augen auf. »Doc Harshaw, du alter Schurke! Gott segne dich, wie schön, dich zu sehen! Wo hast du dich versteckt gehabt?«
»Ich habe mich versteckt, Becky - nur das. Die Clowns sind hinter mir her.«
Sofort antwortete Becky Vesey: »Was kann ich tun, um dir zu helfen? Brauchst du Geld?«
»Ich habe massenhaft Geld, Becky. Ich stecke in viel größeren Schwierigkeiten als das - und niemand kann mir helfen außer dem Generalsekretär persönlich. Ich muß mit ihm sprechen - sofort, oder noch schneller.«
Ihr Gesicht wurde ausdruckslos. »Das ist ein gewaltiger Auftrag, Doc.«
»Becky, ich weiß. Ich habe versucht, zu ihm durchzukommen. und es gelingt mir nicht. Aber laß du dich nicht hineinverwickeln. Mädchen, ich bin heißer als ein rauchendes Achsenlager. Meine letzte Hoffnung war, daß du mir einen Rat geben könntest - eine Telefonnummer vielleicht, unter der ich ihn erreichen kann. Aber ich möchte nicht, daß du dich persönlich engagierst. Du würdest dabei zu Schaden kommen - und ich wäre nie mehr imstande, dem Professor in die Augen zu sehen. Gott gebe ihm die ewige Ruhe.«
»Ich weiß, was der Professor von mir erwarten würde!« entgegnete sie scharf. »Hör mit dem Quatsch auf, Doc! Der Professor hat immer geschworen, du seist als einziger Knochensäger fähig, Menschen zu schnitzen. Er hat diese Zeit in Elkton niemals vergessen.«
»Davon wollen wir nicht wieder anfangen, Becky. Ich bin bezahlt worden.«
»Du hast ihm das Leben gerettet.« »Ich habe nichts dergleichen getan. Es war sein Kampfeswille - und deine Pflege.«
»Äh. Doc, wir verschwenden Zeit. Wie heiß bist du genau?«
»Man fährt scharfes Geschütz gegen mich auf. und wer in meiner Nähe ist, wird getroffen werden. Auf mich ist ein Haftbefehl ausgestellt worden - ein Haftbefehl der Föderation -, und sie wissen, wo ich bin, und ich kann nicht weglaufen. Jede Minute können sie hier sein. und Mr. Douglas ist wohl der einzige Mensch, der sie aufhalten kann.«
»Dir wird geholfen werden. Das garantiere ich.«
»Becky. ich habe volles Vertrauen zu dir. Aber es könnte dich ein paar Stunden Zeit kosten. Es ist dieses >Hinterzimmer<, Becky. Ich bin zu alt für eine Sitzung in dem Hinterzimmer.«
»Ach du meine Güte! Doc, kannst du mir nicht ein paar Einzelheiten nennen? Ich müßte ein Horoskop stellen, dann würde ich wissen, was ich zu tun habe. Du bist natürlich Merkur, weil du Arzt bist. Wenn ich jedoch wüßte, in welchem Haus ich nachsehen soll, könnte ich es besser machen.«
»Mädchen, dazu ist keine Zeit.« Jubal dachte in rasender Eile nach. Wem konnte er trauen? Und wann? »Becky, das Wissen allein könnte dich in ebensolche Schwierigkeiten bringen wie mich. wenn es mir nicht gelingt, den Generalsekretär zu überzeugen.«
»Sag es mir, Doc. Ich habe mich noch nie vor Schwierigkeiten gedrückt was du ganz genau weißt.«
»Na schön. Ich bin also >Merkur<. Die Schwierigkeit liegt allerdings beim Mars.«
Sie sah ihn scharf an. »Wie?«
»Du hast die Nachrichten gelesen. Der Mann vom Mars hält sich angeblich in den Anden auf. Da ist er aber nicht. Damit werden nur die Dummen angeführt.«
Becky war gar nicht so überrascht, wie Jubal erwartet hatte. »Wie kommst du ins Spiel, Doc?«
»Becky, überall auf
Weitere Kostenlose Bücher