Fremder in einer fremden Welt
Pseudonym davor. Nimm einen Mädchennamen, der auf >a< endet - dabei denkt man gleich an Büstenhalter mit >C<-Körbchen.«
»Huh! Und nicht eine einzige von uns hat einen Namen, der auf >a< endet. Du Laus!«
»Ihr seid ein flachbrüstiger Haufen, was? >Angela<. Sie soll >Angela< heißen. Titel: >Ich heirate einen Marsianer.< Anfang: Mein ganzes Leben hatte ich mich gesehnt, Astronautin zu werden. Als ich noch ein kleines Mädchen mit Sommersprossen auf der Nase und Sternen in den Augen war, sammelte ich Dosendeckel genau wie meine Brüder - und weinte, wenn Mami mir nicht erlaubte, mit meinem Raumkadettenhelm ins Bett zu gehen. Absatz. In diesen sorglosen Kindertagen ließ ich mir nicht träumen, zu welchem seltsamen, bittersüßen Geschick mich mein jungenhafter Ehrgeiz .«
»Boß!«
»Ja, Dorcas?«
»Da kommen wieder zwei Transporter.«
»Stell auf >Warten »Ja, Jubal. Ich werde es tun.«
»Jill, laß ihn nicht auf sie los, solange es nicht unbedingt sein muß. Es sei denn, irgend jemand will uns erschießen. Wenn sie anfangen Türen einzuschlagen, dann laß sie - ich hoffe, es bleibt dabei. Und Jill, wenn es doch eng werden sollte, wäre es mir viel lieber, er würde nur die Waffen verschwinden lassen und nicht die Menschen.«
»Ja, Jubal.«
»Vergewissere dich, daß er auch alles richtig verstanden hat! Diese wahllose Liquidation von Polizisten muß aufhören.«
»Telefon, Boß!«
»Bin schon unterwegs.« Jubal ging langsam auf das Telefon zu. »Ihr bleibt alle aus dem Bild. Miriam, notiere einen weiteren Titel: >Ich heirate einen Menschen.<«
Jubal glitt in den Sessel und fragte: »Ja?«
Ein gleichgültiges Gesicht sah ihn an. »Dr. Harshaw?«
»Ja.«
»Der Generalsekretär will mit Ihnen sprechen.« Der Ton schien nach einem Kniefall zu verlangen.
»Okay.«
Der Schirm wechselte zu dem verwuschelten Bild Seiner Exzellenz des ehrenwerten Joseph Edgerton Douglas, Generalsekretär der Weltförderation freier Nationen, über. »Dr. Harshaw? Hörte, Sie müßten unbedingt mit mir sprechen.«
»Nein, Sir.«
»Wie bitte?«
»Lassen Sie es mich umformulieren, Mr. Secretary. Sie müssen mit mir sprechen.«
Douglas sah ihn überrascht an, dann grinste er. »Sie scheinen sehr von sich eingenommen zu sein, Doktor. Sie haben zehn Sekunden, um das zu beweisen.«
»Gut, Sir. Ich bin der Anwalt des Mannes vom Mars.«
Douglas sah mit einemmal nicht mehr verwuschelt aus. »Wiederholen Sie das!«
»Ich bin der Anwalt von Valentine Michael Smith, besser bekannt als der Mann vom Mars. Er hat mich mit allen Vollmachten ausgestattet. Vielleicht hilft es, wenn Sie in mir den de-facto-Gesandten vom Mars sehen - im Geist der Larkin-Entscheidung.«
Douglas starrte ihn entsetzt an. »Sie müssen den Verstand verloren haben!«
»Das glaube ich in letzter Zeit auch immer öfter. Trotzdem vertrete ich den Mann vom Mars. Und er ist bereit zu verhandeln.«
»Der Mann vom Mars ist in Ecuador.«
»Bitte, Mr. Secretary. Smith - der richtige Valentine Michael Smith, nicht der Mann, der in den Nachrichtensendungen aufgetreten ist - entfloh letzten Donnerstag in Gesellschaft der Krankenschwester Gillian Boardman aus dem Medizinischen Zentrum >Bethesda< und - wie ich hinzufügen möchte - einem illegalen Freiheitsentzug. Er hat seine Freiheit bewahrt - und wird sie weiterhin bewahren. Sollte Ihr Stab Ihnen etwas anderes berichtet haben, dann hat jemand gelogen. Aus diesem Grunde wollte ich mit Ihnen persönlich sprechen. Damit Sie die Sache bereinigen können.«
Douglas wirkte nachdenklich. Irgend jemand, der nicht im Bild war, sprach mit ihm. Schließlich sagte er: »Selbst wenn das, was Sie behaupten, wahr sein sollte, Doktor, können Sie nicht für den jungen Smith sprechen. Er ist ein Mündel des Staates.«
Jubal schüttelte den Kopf. »Unmöglich. Die Larkin-Entscheidung.«
»Nun hören Sie, als Jurist versichere ich Ihnen.«
»Da ich selbst Jurist bin, muß ich meinem eigenen Urteil folgen - und meinen Mandanten schützen.«
»Sie sind Jurist? Ich glaubte, Sie hätten sich als seinen gesetzlichen Vertreter bezeichnet, nicht als seinen Rechtsanwalt.«
»Ich bin beides. Ich bin beim Hohen Gericht zugelassener Anwalt. Ich habe meine Perücke zwar eine ganze Weile nicht mehr getragen, aber trotzdem bin
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