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Fremder in einer fremden Welt

Fremder in einer fremden Welt

Titel: Fremder in einer fremden Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Heinlein
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sie gebraucht werden? Dabei fällt mir ein - schreib eine Aktennotiz, daß Dorcas das Gehalt für die Zeit, die sie mit hysterischen Anfällen verbracht hat, abgezogen wird.«
    Miriam rang nach Atem. »Boß! Wenn du das wagst, werden wir alle kündigen!«
    »Unsinn!«
    »Hacke ja nicht auf Dorcas herum! Ich hätte selbst einen hysterischen Anfall bekommen, wenn sie nicht schneller gewesen wäre als ich.« Sie setzte hinzu: »Ich glaube, ich bekomme ihn jetzt.«
    Harshaw grinste. »Dann lege ich dich übers Knie. Na gut, Dorcas soll einen Bonus als Gefahrenzulage erhalten. Ihr alle sollt ihn erhalten. Und ich besonders. Ich habe ihn verdient.«
    »Gut. Wer zahlt deinen Bonus?«
    »Die Steuerzahler. Wir werden einen Weg finden - verdammt!« Sie hatten sein Arbeitszimmer erreicht, und das Telefon verlangte schon Aufmerksamkeit. Harshaw glitt in seinen Sessel und meldete sich. »Hier Harshaw. Wer, zum Teufel, sind Sie?«
    »Geschenkt, Doc«, antwortete ein Gesicht. »Sie haben mir seit Jahren keine Angst mehr eingejagt. Wie steht's?«
    Harshaw erkannte Thomas Mackenzie, Produktionschef des New- World-Sendernetzes. Seine Laune besserte sich ein wenig. »Recht gut, Tom. Aber ich bin in der fürchterlichsten Eile, die Sie sich nur vorstellen können, deshalb .«
    »Sie sind in Eile? Versuchen Sie es mal mit meinem Achtundvierzig-Stunden-Tag. Glauben Sie immer noch, Sie hätten etwas für uns? Auf die Technik kommt es mir nicht an; das kann ich aussteuern. Aber ich muß drei Teams nur dafür bezahlen, daß sie sich für Ihr Signal bereithalten. Die Gewerkschaft - Sie wissen ja wie das ist. Ich tue Ihnen gern jeden möglichen Gefallen. Wir haben viele Ihrer Manuskripte verwendet, und wir rechnen damit, in Zukunft weitere zu bekommen -, aber ich frage mich, was ich unserem Rechnungsprüfer erzählen soll.«
    Harshaw starrte ihn an. »Finden Sie nicht, diese Reportage war genug?«
    »Was für eine Reportage?«
    Einige Minuten später verabschiedete Harshaw sich und schaltete ab, nachdem er erfahren hatte, daß das New-World-Sendernetz nichts von den jüngsten Ereignissen auf seinem Anwesen gesehen hatte. Er wich Mackenzies Fragen aus, weil er überzeugt war, wahrheitsgemäße Antworten würden Mackenzie zu der Annahme verleiten, der arme alte Harshaw sei verrückt geworden. Er hätte ihm deswegen keinen Vorwurf machen können.
    Statt dessen kamen sie überein, falls in vierundzwanzig Stunden nichts geschähe, was eine Aufnahme wert sei, könne New World Kameras und Ausrüstung abbauen.
    Als der Bildschirm leer wurde, befahl Harshaw: »Hol Larry! Er soll diesen Panikknopf mitbringen - Anne hat ihn.« Er machte zwei weitere Anrufe. Bis Larry eintraf, hatte Harshaw festgestellt, daß kein Sender zugesehen hatte, als das Special-Service-Kommando versuchte, sein Heim zu überfallen. Es erübrigte sich, nachzufragen, ob die zwei Dutzend Botschaften, die er präpariert hatte, abgegangen waren. Dies hing schließlich von dem gleichen Signal ab, das die Sendernetze nicht erreicht hatte.
    Larry hielt ihm die >Panikknopf< genannte tragbare Fernsteuerung hin. »Du wolltest das haben, Boß?«
    »Ich wollte dem Ding mein höhnisches Gesicht zeigen. Larry, das soll uns eine Lehre sein: Vertraue niemals einem Apparat, der komplizierter als ein Messer und eine Gabel ist.«
    »Okay. Sonst noch etwas?«
    »Gibt es eine Möglichkeit, das Ding zu überprüfen, ohne drei Sendernetze aus dem Bett zu holen?«
    »Klar. Der Sende-Empfänger, den sie unten in der Werkstatt installiert haben, hat einen Schalter dafür. Leg den Schalter um, drück den Panikknopf, und es geht ein Licht an. Du rufst die Fernsehleute über den Sender und sagst ihnen, du möchtest die Leitung zu den Kameras und zurück zu den Zentralen testen.«
    »Angenommen, der Test zeigt, daß wir nicht durchkommen - kannst du dann feststellen, was nicht stimmt?«
    »Vielleicht«, meinte Larry zweifelnd, »wenn es nur eine lose Verbindung ist. Aber Duke ist der Elektronenschieber - ich bin mehr der intellektuelle Typ.«
    »Ich weiß, Sohn - ich bin auch nicht sehr praktisch veranlagt. Nun, tu dein Bestes, und laß mich wissen, wenn du etwas findest!«
    »Sonst noch was, Jubal?«
    »Wenn du den Mann siehst, der das Rad erfunden hat, schick ihn hoch. Hätte er's bloß gelassen!«
    Jubal erwog die Möglichkeit, Duke habe den >Panikknopf< sabotiert, verwarf den Gedanken jedoch. Er gestattete sich müßige Spekulationen darüber, was tatsächlich in seinem Garten geschehen war und wie der Junge

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