Fremder in einer fremden Welt
dreidimensionales Interview in Farbe werde folgen. »Bleiben Sie auf diesem Sender!« Er wartete darauf, daß seine Techniker sich meldeten.
Was der Teamchef auch prompt tat. »Die Geräte hier sind tadellos in Ordnung, Mr. Mackenzie.«
»Woran hat es dann vorhin gelegen?«
Der Techniker streifte Larry und Duke mit einem Blick. »Mit Strom funktionieren sie besser als ohne. Der Unterbrecher am Schaltbrett war an.«
Harshaw erstickte einen Streit zwischen Duke und Larry darüber, ob Duke gesagt habe oder nicht, daß man, ehe man die Geräte in Gebrauch nimmt, den Unterbrecher abstellen müsse. Der versteckte Showman in Jubals Persönlichkeit bedauerte es, daß die >spektakulärste Nachricht seit dem Sieg des Elijas über die Priester des Baal< nicht von den Kameras aufgenommen worden war. Aber der politische Intrigant in ihm war erleichtert, daß Mikes merkwürdige Begabungen immer noch ein Geheimnis waren. Vielleicht würde er noch mal Verwendung für sie haben als eine Art Geheimwaffe. Außerdem wollte Harshaw die Unannehmlichkeiten vermeiden, die es hervorrufen würde, wenn er den Verbleib einiger bestimmter Polizisten - und zweier Fahrzeuge - erklären müßte.
Jubal war es gleichgültig, wen die Schuld traf - das alles bestärkte ihn in seiner Überzeugung, die Technik habe mit dem Ford Modell T ihren Höhepunkt erreicht und sei seitdem im Abstieg begriffen.
Abgesehen davon wollte Mackenzie ein dreidimensionales und farbiges Interview.
Sie brachten es hinter sich, ohne allzuviel wiederholen zu müssen. Jubal beschränkte sich nur darauf, sicherzustellen, daß keine Fragen gestellt wurden, die die öffentliche Legende platzen lassen würden, daß der Mann vom Mars gerade aus Südamerika zurückgekehrt war. Mike sprach Grüße an seine Freunde von der Champion, und den an Dr. Mahmoud in kehleschmirgelndem Marsianisch. Jubal entschied, daß Mackenzie nun genug für sein Geld bekommen hatte.
Dann stellte Jubal das Telefon für zwei Stunden auf Antwortverweigerung, reckte sich und fühlte sich sehr müde. Wurde er etwa alt? »Wo bleibt das Dinner? Wer von euch Mädchen hätte heute abend kochen sollen? Gott, dieser Haushalt fällt in Trümmer!«
»Ich war heute abend an der Reihe«, antwortete Jill, »aber.«
»Ausreden, immer nur Ausreden!«
»Boß«, unterbrach Anne ihn scharf, »wie kannst du erwarten, daß irgend jemand kocht, wenn du uns den ganzen Nachmittag eingesperrt gehalten hast?«
»Euer Problem«, gab Jubal mürrisch zurück. »Und wenn auf diesem Grundstück die Schlacht von Harmageddon stattfinden sollte, erwarte ich, daß die Mahlzeiten bis zur letzten Posaune warm und pünktlich auf den Tisch kommen. Außerdem.« »Außerdem«, beendete Anne seinen Satz, »ist es erst neunzehn Uhr vierzig und noch massenhaft Zeit, das Essen bis zwanzig Uhr fertig zu haben. Also hör auf zu kläffen, Schreibaby!«
»Nur noch zwanzig Minuten bis acht? Mir kommt es vor, als sei seit dem Lunch eine Woche vergangen. Du hast keine zivilisierte Zeitspanne für einen Drink vor dem Dinner gelassen.«
»Du Armer!«
»Irgendwer soll mir was zu trinken holen! Er soll Drinks für alle holen! Lassen wir das Dinner ausfallen; ich fühle mich so angespannt wie ein Zeltstrick im Regen. Anne, haben wir Smörgasbrod im Haus?«
»Reichlich.«
»Dann könnten wir doch achtzehn oder neunzehn Sorten auftauen, und jeder ißt, wenn er Lust dazu hat. Wozu der ganze Streit?«
»Dafür sorge ich sofort«, stimmte Jill zu.
Anne blieb bei ihm stehen, um ihn auf seine kahle Stelle zu küssen. »Boß, du hast deine Sache vortrefflich gemacht. Wir werden dich füttern und betrunken machen und ins Bett stecken. Warte, Jill, ich helfe dir.«
»Darf ich auch helfen?« fragte Smith eifrig.
»Klar, Mike. Du kannst die Tabletts hereintragen. Boß, wir werden am Pool essen. Es ist ein angenehm warmer Abend.«
»Was könnte er anderes sein?« Als sie gegangen waren, sagte Jubal zu Duke: »Wo, zum Teufel, bist du gewesen?«
»Ich habe nachgedacht.«
»Zahlt sich nicht aus. Macht einen unzufrieden. Irgendwelche Ergebnisse?«
»Ja«, erklärte Duke. »Ich bin zu dem Schluß gekommen, daß es Mikes Sache ist, was er ißt.«
»Gratuliere! Der Wunsch, sich nicht in anderer Leute Angelegenheiten einzumischen, macht achtzig Prozent der gesamten menschlichen Weisheit aus. Die restlichen zwanzig sind nicht so wichtig.«
»Du mischst dich in anderer Leute Angelegenheiten ein.«
»Wer hat denn gesagt, ich sei weise? Ich bin ein
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